Vorschläge für Fische im Aquarium (60l)?

2 Antworten

Für beide Fischarten ist das Aquarium eigentlich zu klein.

Für Guppies sind 3 Tiere zu wenig, das sind Gruppen- bis Schwarmfische. Wie ist denn das Weibchen- zu Männchenverhältnis gerade? Guppies vermehren sich explosionsartig und sind häufig überzüchtet, werden also krank. Gleichzeitig ist für die Art an sich und vor allem für die benötigte Menge (mehr als 3) + Nachwuchs das Aquarium wie gesagt viel zu klein,weil sie auch extrem schwimmfreudig sind.

Für Peckolita Pulchers ist das Aquarium auf jeden Fall viel zu klein und auf gar keinen Fall artgerecht, diese Art hat z.B. auch Schwimmpflanzen wie Wasserlinsen gerne.

Insgesamt, vor allem für die Welse, ist das Aquarium auch zu spärlich bepflanzt. Abgesehen von einer artgerechten Haltung mit genug versteckmöglichkeiten, muss ja auch irgendwie ein funktionierendes Ökosystem entstehen, das genug Sauerstoff zum atmen produzieren kann.

Meine Empfehlung: Die 5 Fische in gute Hände abgeben und das Aquarium sehr natürlich, vielfältig und dicht bepflanzen. Es ist natürlich deine Entscheidung und Geschmackssache, aber für einen natürlichen Lebensraum würde ich auch die Plastikfiguren rausnehmen und stattdessen noch ein paar ästhetische Steinaufbauten oder Wurzeln in Aquascaping-Manier zufügen. Aber das ist wie gesagt deine Entscheidung. Dann könntest du darin Zwerggarnelen oder Zwergflusskrebse und, wenn du unbedingt Fische halten willst, z.B. Perlhuhnbärblinge oder Moskitobärblinge halten (min. ein Schwarm aus 10 Tieren sowohl bei den Fischarten als auch bei Garnelen, bei Zwergflusskrebsen Pärchenhaltung). Bei den Fischarten und Garnelen würden ein paar Erlenzapfen oder Seemandelbaumblätter den Wasserwerten sicher gut tun (die Wasserwerte natürlich immer kontrollieren).

Gerade bei solchen Aquariengrößen sollten auch nur höchstens 2 verschiedene Arten gehalten werden. Schnecken ausgenommen, die brauchst du auf jeden Fall noch zur Reinigung, hier bieten sich z.B. Posthornschnecken an.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Anthropologie, Orientalistik & Biologie-Studium
Smyyy 
Fragesteller
 26.07.2023, 17:29

Danke für deine Antwort 😁 mir war nicht bewusst das mein Aquarium zu klein ist.

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leChatNoir267  26.07.2023, 17:58
@Smyyy

Gerne! Das geht leider vielen so, weil z.B. die Verkäufer in Zooabteilungen oder manche Internetseiten mit ihren Informationen häufig lieber verkaufen wollen als zur artgerechten Haltung beraten. Aber verbessern kann mans ja immer👍

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Smyyy 
Fragesteller
 26.07.2023, 18:02
@leChatNoir267

Schon so, ich wollte mir einen männlichen Zwergfadenfisch kaufen und der Verkäufer meinte dann ich sollte ein Weibchen direkt dazu kaufen weil es dann “besser” sei 🤦‍♀️ und ich wusste garnicht das man es nicht machen sollte

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Grobbeldopp  28.07.2023, 01:43

Also mir tut es im Kopf weh von den Guppys abzuraten zu den mikrorevierbildenden Perlhuhnbärblingen, die du in 60 cm am besten entweder entweder dünn oder im verhaltensunterdrückenden Großschwarm halten würdest.

Woran soll man es denn festmachen bei einem nicht revierbildenden Fisch wie dem Guppy dass das Becken zu klein ist?

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leChatNoir267  28.07.2023, 11:59
@Grobbeldopp

Ich würde bei dieser Größe überhaupt keine Fische halten (außer Arten die wirklich lokal gebunden sind). Meine Vorschläge sind, wie am "wenn du unbedingt Fische halten willst" ersichtlich, reine Kompromisvorschläge, von denen ich selber eher abrate.

Perlhuhnbärblinge bilden erst ab einer gewissen Aquariengröße teilweise Mikroreviere, ansonsten bewegen sie sich eher im lockeren Verband bis Schwarm und verhalten sich sehr friedlich, vor allem wenn das Becken dem natürlichen Habitat entsprechend eingerichtet ist. Außerdem leben Perlhuhnbärblinge in freier Wildbahn meist in kleinen, dichtbewachsenen Tümpeln, die nicht höher als 30cm sind und bleiben stationär. Deshalb rate ich bei der Aquariengröße noch nicht zur Fischhaltung, aber es ist ein wichtiger Faktor.

Woran soll man es denn festmachen bei einem nicht revierbildenden Fisch wie dem Guppy dass das Becken zu klein ist?

An den Fischmaßen, dem Fortpflanzungsverhalten und Nachkommenmenge, dem Schwimmverhalten und der Lebensweise (bilden Schulen und sind Nachahmer). Dazu kommt allgemein die Gefahr von Überzüchtung, die einem Anfänger (vom Tierleid abgesehen) ganz schnell die Freude nehmen kann - die ersten kranken Tiere hatte er schon und es wird mit Sicherheit mehr werden. Das kann bei Arten wie dem Perlhunbärbling zwar auch vorkommen, jedoch in weitaus kleinerem Ausmaß.

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leChatNoir267  30.07.2023, 23:53
@Grobbeldopp

Also, aus welchem Teil meines Kommentares du jetzt im Detail diese Schlussfolgerung gezogen hast, ist ein Rätsel. Geht es dir wie gefühlt 95% der Forennutzer nur ums Rechthaben? Wie du unter meiner Antwort sehen kannst, habe ich eben doch ein winziges Bisschen Ahnung.

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Grobbeldopp  31.07.2023, 00:27
@leChatNoir267

Ich kommentiere eigentlich höchst selten aber ich finde das was du schreibst in dem Fall frustrierend. Insbesondere geht es mir dabei darum dass ein Anfänger mit seinen ersten Tieren um Rat fragt und dann zu hören bekommt er habe alles falsch gemacht und solle die Tiere abgeben.

Das ist halt immer persönliche Meinung und Erfahrung, aber ich gleiche meine Meinungen ja auch immer wieder mal mit anderen ab.

Die Meinung, dass Guppys ungeeignet seien für 60 cm Aquarien ist exotisch und selten. Du wirst mehrere "alte Hasen" finden die dich auf so eine Bekundung hin nicht ernst nehmen.

Ich halte Beckengrößen für Meinungssache und nicht sehr wichtig im Detail. Der FS hält gerade einmal 3 männliche Guppys- also ein sowieso sehr vorläufiger Besatz und halt seine zwei Peckoltia und fragt nach weiterem Besatz. Und dann schreibst du das Becken sei für beide zu klein. Selbst wenn du selber Guppys und Peckoltia nicht in einem 60iger halten würdest- ich finde das ist kein konstruktiver Beitrag.

Ich würde bei dieser Größe überhaupt keine Fische halten

Im aquariumforum.de würdest du ich sage mal fast Ärger kriegen wenn du das Anfängern vermitteln würdest.

Perlhuhnbärblinge bilden erst ab einer gewissen Aquariengröße teilweise Mikroreviere, ansonsten bewegen sie sich eher im lockeren Verband bis Schwarm und verhalten sich sehr friedlich, vor allem wenn das Becken dem natürlichen Habitat entsprechend eingerichtet ist.

Ob die Perlhuhnbärblinge Mikroreviere bilden hängt an der Besatzstärke. Ist diese hoch dann sehen sie es als nicht aussichtsreich an. Ist sie geringer dann tun sie es. Wenn man sie nun für kleine Aquarien empfiehlt- dann empfiehlt man evtl. eine Fischart die ihr Revierverhalten nicht ausleben kann da es durch die Besatzdichte unterdrückt wird. Ich möchte keineswegs sagen dass das falsch ist- aber welches Verhalten wird denn beim Guppy unterdrückt?

Außerdem leben Perlhuhnbärblinge in freier Wildbahn meist in kleinen, dichtbewachsenen Tümpeln, die nicht höher als 30cm sind und bleiben stationär. 

Guppys sind noch stationärer und besiedeln ebenfalls Kleingewässer.

An den Fischmaßen, dem Fortpflanzungsverhalten und Nachkommenmenge, dem Schwimmverhalten und der Lebensweise (bilden Schulen und sind Nachahmer). 

Und was davon ist jetzt bei einem 38 l Becken was ich empfehlen würde ein Problem?

Die bilden in der Natur auch nur bedingt Schulen- zum Beispiel in Bedrohungssituationen. Du findest ebenso lockere Bestände in der Ufervegetation, die nichts anderes machen als im Aquarium auch.

Dazu kommt allgemein die Gefahr von Überzüchtung, die einem Anfänger (vom Tierleid abgesehen) ganz schnell die Freude nehmen kann - die ersten kranken Tiere hatte er schon und es wird mit Sicherheit mehr werden. 

Ich glaube nicht dass die hohe Sterblichkeit der "Prachtguppys" an Überzüchtung liegen. Die Nachkommen sind oft stabil. Es ist die fast sterile Aufzucht in fließendem sauberem Wasser. Diese ist gut für das Größenwachstum der Guppys. Aber normale Aquarienbedingungen kennen solche Fische nicht.

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Die Welt ist verrückt geworden. Das Becken ist nicht zu klein für diese Fische.

Ich empfehle, den Hintergrund deutlich mehr zu bepflanzen. Bisher ist das Grünste am Becken ja die Fototapete hinterm Becken.

Wenn die Pflanzen gewachsen sind, kannst Du die Guppys aufstocken. Sie dürfen sich vermehren wie sie wollen, es wird nichts schlimmes passieren.

Du musst dabei allerdings den Ernährungszustand der Welse im Auge behalten und wahrscheinlich nachts bei völliger Dunkelheit eine Futtertablette für die Welse rein werfen. Guppys sind Schnellfresser, tagsüber bekommen die Welse nicht viel vom Futter ab.

Eine weitere Fischart würde ich nicht einsetzen.

Smyyy 
Fragesteller
 27.07.2023, 23:21

Danke für deine Antwort! Hast du vielleicht irgendwelche Tipps wie ich mich um meine Pflanzen besser kümmern kann? Ich habe mir letztens Pflanzen gekauft, welche meine Fische nicht so leicht aufessen können, seitdem halten sie länger, aber irgendwie wachsen sie trotzdem nicht so gut 🫤

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leChatNoir267  28.07.2023, 12:13
@Smyyy

Welche Pflanzen hast du und mit was düngst du denn? Anubias und Lilaeopsis vermute ich, die anderen sind uneindeutig. Bei so wenigen Tieren werden die Pflanzen umsomehr Dünger brauchen, als Basis ist NPK und Eisen sicher gut, aber dafür gibt es natürlich jeweilige Tests. Auch deine Lampe sollte für die jeweiligen Pflanzenarten, vor allem wenn du weitere holst, stark genug sein, da solltest du mal die Lumenzahl überprüfen. Falls du keine Co2-Anlage hast, wäre auch das eine Möglichkeit. Es ist nicht zwingend nötig, gerade wenn du genug Tiere hättest, und früher hätte ich dazu vielleicht nicht geraten, aber das Pflanzenwachstum explodiert dadurch tatsächlich ungemein und es wird natürlich auch gut Sauerstoff ins System gebracht.

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Smyyy 
Fragesteller
 28.07.2023, 16:02
@leChatNoir267

Ich benutze manchmal das Easycarbo (Liquid Carbon fertilizer)

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Smyyy 
Fragesteller
 28.07.2023, 16:03
@Smyyy

Danke für deine Antwort 😁

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leChatNoir267  28.07.2023, 18:53
@Smyyy

Gerne! Okay, bei Flüssig-Co2-Dünger muss man immer ein bisschen vorsichtig sein, das kann man schnell überdosieren, ich persönlich benutze das eher zur akuten Algenbekämpfung. Da würde sich tatsächlich eine Co2-Anlage besser eignen, gasförmig wirkt es auch viel besser als Dünger. Ich persönlich habe damit keine Erfahrung, weil ich eine Druckgasanlage habe, aber es gibt wohl mittlerweile ganz gute Bio-Co2-Anlagen, die viel günstiger in Anschaffung und Betrieb sind als die normalen Co2-Anlagen, also perfekt für Anfänger. Ich meine es waren ca. 30-40 euro. Und NPK-Dünger ist auf jeden Fall ein Muss, noch wichtiger als das Co2 in Moment, da so geringer Tierbesatz ist. Eisendünger ist wie gesagt auch eine überlegung wert. Aber von allen 3 am wichtigsten wäre jetzt der NPK-Dünger als Basis.

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