Von Matheniete zum Mathegenie - geht das?

3 Antworten

Also vor weg, ja es ist möglich durch das Mathestudium zu kommen ohne dafür besonders gut in der Schule gewesen zu sein.

Du musst aber dann richtig gas geben im Studium, weil die meisten die dort sitzen ziemliche "Mathegenies" sind. 

Generell wenn es dir in der Schule keinen besonderen Spaß gemacht hat, wird es im Studium noch schlimmer sein, weil da einfach das Tempo höher und der Lernstoff umfangreicher ist. 

Versuch wirklich etwas zu finden was Dir Spaß macht und worin du selbst auch gut bist. :)

LG

acidfairy 
Fragesteller
 02.11.2016, 15:56

Meine Interessen stimmen allerdings nicht mit meinen finanziellen wünschen überein... aber gut,  Solange es trotzdem machbar ist mit viel Anstrengung, und das entnehme ich aus deiner Antwort, ist es ja gut :-) danke 

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Hallo,

das ist eine Frage, die öfter auftaucht. Ich selber frage mich heute noch, wie das alles zusammenhängt, Erfolg, Noten, Schule, Studium, Verunsicherung, Selbsteinschätzung..., das Thema ist wohl komplex.

Da ich seit vielen Jahren Nachhilfe in Mathe gebe, sind mir sind mir die verschiedensten Probleme bei Lernenden begegnet.

Bei mir weiss ich, dass mir der Unterricht in der Schule nicht besonderes zugesagt hat. Ich war mittelmässig in Mathe, überhaupt in allen Fächern. Als ich mein Studium anfing, habe ich zum ersten Mal in meinem Leben richtig gearbeitet.

Ich glaube, mir hat auch das Leben an der Schule ganz allgemein nicht gefallen. An der Uni fühlte ich mich viel freier.

Was mir am Mathestudium gefallen hat, war, dass wir bei Adam und Eva angefangen haben. Wir hatten den Standpunkt, dass wir nicht einmal die natürlichen Zahlen kennen; wir haben sie aus der Mengentheorie und Logik herleiteten. Das hatte mich fasziniert. Es war ein selbstständiges arbeiten.

Mir gefällt was Berny96 zu deiner Frage geschrieben hat.

Ein weiterer Punkt hat mich erstaunt: im Studium hatte ich den Eindruck, dass ich in meiner Schulzeit fast nichts verstanden habe. Oder ich hatte fast alles vergessen. Oder der neue Zugang zur Mathematik an der Uni hat sich bei mir so ausgewirkt, dass die Schulmathematik in meinem Bewusstsein total in den Hintergrund gedrängt worden ist.

Was ich für wichtig halte, ist eine starke Motivation. Wenn man motiviert ist, arbetet man. Wenn man arbeitet, dann lernt man lernen. Dadurch macht man Fortschritte und das gibt Erfolgserlebnisse. Diese werden mit neuem Stoff sofort wieder gedämpft, da immer wieder neuer Stoff kommt, den man erstmal nicht versteht.

Aber so hangelt man sich langsam hoch, Schritt für Schritt, ich glaube ein anderer hier hatte das Studium mit dem Besteigen eines Berges verglichen. Das Bild fand ich recht zutreffend: beim Bergsteigen muss man mit seinen Kräften haushalten, sich anstrengend, zäh sein, Ausdauer haben. Man sieht hinter jeder Kurve etwas neues und will wissen, wie es dahinter aussieht.

Die Mathematik an der Uni ist jedenfalls eine Chance, nochmal von vorne anzufangen. Das Tempo ist hoch, aber daran gewöhnt man sich auch.

Ich denke, wenn du motiviert bist, mach es.

Gruss

Ich rate eher ab. Ich selbst bin ein Mathegenie, habe aber auf einem anderen Gebiet eine Schwäche, die mir schon so manche Karierrechance gekostet hat.

Ein Fachmann auf dem Gebiet "Personaltrainig" sagte dazu: Es lohnt nicht seine Schwächen zu reparieren. Man soll die  Kraft lieber darin investieren seine natürlichen Stärken noch stärker zu machen.

Berny96  02.11.2016, 16:25

Das darf man aber nicht pauschal sagen. Er hat anscheinend Technische Interesse. Ich interessierte mich auch kein bisschen für Mathe, wollte aber unbedingt programmieren können und am PC eigene Programme und Spiele erstellen. Ich wusste vorher aber nicht wofür der ganze Quatsch den man versuchte mir beizubringen gut war. So fing ich trotzdem mit dem Programmieren an und BAM machte alles Sinn. In welcher Richtung schieße ich denn jetzt die Kugel aus der Pistole wenn der Spieler auf Feuern drückt? Klar, ich ziehe den Punkt auf dem die Maus im Spiel zeigt von dem meiner Waffe ab und normalisiere den Vektor um die Richtung zu bekommen. Hättest du mir versucht das im Klassenraum, ganz ohne praktischem Beispiel, so hätte ich mich nicht einmal bemüht zu fragen was denn überhaupt ein Vektor ist. Ich denke es ist viel weniger eine "Schwäche" sondern eher ein Mangelndes Wissen welche Praktischen Vorteile die jeweiligen Themen bieten.  

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ProfFrink  02.11.2016, 18:07
@Berny96

Ja, da ist auch was Wahres d'ran. Und das ist auch der Grund warum Praktiker im Beruf oft weiterkommen, als die gut ausgebildeten Theoretiker. Sie fangen einfach an.

Vielleicht sollte er einfach mit dem Studium anfangen. Es wäre ja keine Schande nach einem oder zwei Semester wieder abzubrechen. Dann hat er es wenigstens versucht.

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