Verteilerkasten wird warm?
Guten Morgen,
uns ist letztens per Zufall aufgefallen, dass der Verteilerkasten tagsüber gut warm wird. Wir haben auf unserem Dach eine 30KW Photovoltaik Anlage, die jetzt natürlich unter volllast Strom produziert und auch einspeist. Im Keller haben wir einen Batteriespeicher für den Eigenbedarf
Meinem Vater ist gestern aufgefallen, dass Vorallem der „KOSTAL Smart Energy Meter“ (rot eingekreist) relativ warm wird. Aber auch der restliche Kasten ist warm. Abends oder morgens ist der Verteilerkasten nicht warm.
Zur Mittagszeit, bzw. wenn die Anlage auf Hochtouren läuft, ist auch ein Surren aus dem Kasten zur vernehmen. Dies ist aber morgens und abends nicht zu hören.
Ist das alles soweit normal oder besteht hier eine Gefahr? Mein Vater hat die letzen Tage den Sicherungskasten über die Mittagsstunden offen gelassen, damit die Wärme entweichen kann.
Danke im Voraus
8 Antworten
30 kW das ist für PV schon ne Ansage, ich würde sogar fast sagen, überdimensioniert. aber das tut jetzt erst mal nichts zur Sache.
Wenn die Akkus voll sind, dann ballert die Anlage volle Suppe mit 30 kW ins Netz. das sind rund 50 Ampere die da fließen. Auf Dauer kann das ganzschön an Verlustleistung generieren.
Unser hiesiger Energieversorger z.B. fordert aus gutem Grund für Anlagen dieser Leistungsklasse den Umbau von Direkt- auf Wandlermessung.
Wir haben unlängst eine 30 kWp Anlage in einem großen Bürogebäude installiert. Der Bauherr hat, da noch Zukunftspläne vorhanden, die Anlage auf 250 Ampere auslegen lassen.
Das erste was der Energieversorger gesagt hat, als wir die Anlage angemeldet haben: "ihr braucht aber ne Wandlermessung"
Wie dem auch sei, ich würde empfehlen, wenigstens das Smartenergymeter von Direkt- auf Wandlermessung umzustellen Dazu muss es ggf. nicht mal ausgetauscht werden. Das kann eventuell auch softwaremässig gemacht werden. In dem Fall würden dann z.B. Wandler 100 / 5 A angeschlossen. und in der Software des Zählers dann entsprechend ein Wandlerwert hinterlegt.
Außerdem solltet ihr, sofern noch nicht geschehen, die komplette Hauptstrangverkabelung von 10 auf 16 mm² erweitern.
vielelicht ists aber auch "nur" eine nicht ordentlich angezogene Schraube am Zähler.
Hier empfielt sich in einem aller ersten Schritt mal GENAU auszumachen, an welchen Punkten besonders viel Wärme entsteht. Danach könnte man weitere Maßnahmen erorieren.
Was mich mal so nebenher intressieren würde: warum habt ihr eigendlich zwei Tarifsteuergeräte? eines für die PV, das müsste das rechte sein. habt ihr vielleicht noch eine Wärmepumpe?
Sich nicht auszukennen, das ist keine Schande. Schön dass du so offen dazu stehst. Da kann man dir auch besser helfen. Gibt nichts schlimmeres als Leute die dummes zeug schwafeln, nur um so zu wirken als kennen sie sich aus.
Zu den Tarifsteuergeräten. Das Ding rechts ist ja mit "Funkrundsteuerempfänger" beschriftet. Das ist im Wesentlichen ein anderes Wort für Tarifsteuergerät. Das Ding empfängt aus dem Netz Signale, die an die Relaisausgänge im Gerät weiter geleitet werden. Für Nachtspeicherheizungen zum Beispiel sagt es dem Schütz, wann die Öfen aufgeladen werden dürfen.
In der Ära vor dem Smartmeter war es dann so, dass einer der Relaisausgänge dafür verwendet wurde, den Stromzähler umzuschalten.
Es gab früher 2tarif Zähler. das war ein Stromzähler mit zwei Zählwerken.
Ich habe dir mal eine Seite verlinkt wo man auf dem 2. Bild von oben so einen sieht. der Strom geht immer durch den gleichen Stromzähler. aber nachts z.B. wenn der Strom billiger werden soll, schaltet das Messwerk um. damit eben getrennt abgerechnet werden kann nach teurem und billigem Strom. Auch diese Umschaltung geht vom Tarifsteuergerät aus.
ich hoffe, das hat dir ein paar Fragen beantwortet.
Jedenfalls ist nicht nur das Ding links ein tarifsteuergerät, sondern eben auch das rechts. dass gleich zweie verbaut sind, ist eigendlich eher unüblich. Das eine ist klar, das hat die Aufgabe, deinem Wechselrichter zu sagen, wie viel Leistung er ins Netz abgeben darf. Wenns gegen Mittag so richtig brummt, dann drosselt der Energieversorger über dieses Ding die Leistung der Anlage.
Sonst wie gesagt werden sie eingesetzt, dem Stromzähler zu sagen, wann der billige Nachtstrom abgerechnet werden soll, oder wann bestimmte Geräte ein oder ausgeschaltet werden sollen wie Wärmepumpen, Nachtspeicherheizungen oder auch im Gewerbe bestimmte Verbraucher.
So um 2012 herum haben wir mal eine alte Bäckerei umgebaut, wo eine riesige Getreidemühle drin stand. die wurde tatsächlich vom Energieversorger aus der Ferne abgeschaltet, wenn Strom knapp war.
lg, Anna
Hallo Anna,
sorry für meine verspätete Antwort.
Ja, ich finde es gibt nichts schlimmeres, als Leute die meinen sie hätten die Weisheit mit dem Löffel gegessen, aber in Wahrheit keinen Plan haben :D
Was mir bei deinem Kommentar aufgefallen ist - und ggf. auch des Rätsels Lösung sein könnte: Dass das Brummen daherkommt wenn der Netzbetreiber (Syna) uns drosselt, oder?
denn das Brummen tritt nur mittags auf, wenn die Produktion am höchsten ist (wenn es denn überhaupt auftritt)
Gestern Mittag gegen 12 Uhr hat es mal wieder kurzzeitig gebrummt/gesurrt.
Und in der App sehe ich bei der Einspeisung, dass es gegen 12 Uhr einen Einbruch der Einspeisung gab - nur noch ca. 50% eingespeist wurden.
Denkst Du daher kann das Brummen kommen?
Wir das eigentlich vom Netzbetreiber automatisch bei einer gewissen Leistung gedrosselt oder muss da ein Mitarbeiter manuell „auf einen Knopf drücken“
Was das mit dem zweiten Tarifsteuergerät rechts auf sich hat, muss ich noch klären. Das bestand jedenfalls schon länger (meine ich zumindest), die neuen Bestandteile wurden erst letzen November eingebaut
Danke & VG
Es gibt Belueftungs/Kuehlsysteme fuer Stromverteiler. Das Erwaermen ist in einem gewissen Rahmen normal.
Und jetzt mal provisorisch die Türe des Verteilerkastens leicht geöffnet lassen, ist das auch eine Idee?
Über kurz oder lang werden wir sicherlich einen Lüfter verbauen lassen
ja, ich wuerde trotzdem den Elektriker informieren. Und die genaue Temperatur ermitteln. Der kann dann besser einschaetzen, ob das noch ok ist.
Bei unsicherheiten lass die Anlage von einem Elekriker Prüfen. Die haben die Tools und das Know-how um dir sagen zu können ob das noch im Rahmen ist oder ob da etwas nicht stimmt.
Ansonsten:
Wie warm wird das ganze denn? Kann man das noch anfassen? Reden wir hier von 30-40 Grad. Oder eher in Richtung das man schon Eier braten könnte?
Grundsätzlich entsteht wärme wenn Strom Fliesst. 30Kw sind durchaus schon ne Menge holz. Bei 230 Volt, reden wir hier von 130 Ampere die irgendwo hin wollen. Die entsprechenden Leitungen dafür dürften merklich dicker sein als das was man normalerweise im Haushalt hat. (Vermutlich hat der Gleichstrom von der PV Anlage ne höhere Spannung.)
Die Frage ist: Wieviel Strom denn nun wirklich wo hin Fliesst? Ist der Speicher im keller voll? Wenn nein: Wieviel ampere kriegt der Reingeballert? Speist ihr ein? Wenn ja. Wieviel Ampere fliessen da hin?
Letzteres sollte man ja durchs Smartmeter sehen können. Notfalls kann Man es ja errechnen.
Daher würde es mich prinzipiell nicht wundern das da was warm wird wenn das Smartmeter 25Kw oder so nach Draussen ins Netz misst.
Aber wie gesagt: Auf Nummer sicher Gehste nur mit einem Elektriker. Und der ist auch Günstiger als nen Kabelbrand.
Danke für deine Antwort!
Also man kann es noch anfassen, ohne sich die Finger zu verbrennen.
Der Stromspeicher ist immer relativ schnell vollgeladen. (bspw. ist er jetzt schon durch die Morgensonne voll, ab jetzt wird eingespeist, sehe ich auf der App)
in der Regel speisen wir an sonnigen Tagen, wie z.B. gestern, etwa 200 KWh ins Netz ein. Der Peak liegt bei 25kw. Auch das sehe ich in der App
also ist unter den Gesichtspunkten alles normal?
also ist unter den Gesichtspunkten alles normal?
Ich bin kein Elektriker. Daher kann ich dir darauf leider keine Antwort geben.
Ich weiss nicht was ich persönlich da tun würde. Vermutlich würde ich ggf. einfach mal mit dem Elektriker meines Vertrauens drüber reden. Und den ggf. mal drüber schauen lassen. Bzw. Fragen auf was ich achten muss. Was wirklich Anzeichen sind die zu Problemen führen können.
Nach meiner Persönlichen Einschätzung ist es aber keine Situation wo ich sagen würde: Notaus, dir fackelt gleich das Haus ab.
ggf. würde ich auch noch schauen ob ich irgendwelche Temepraturdaten über das Smartmeter finden kann. Sprich: für welche Temperaturbereiche das ausgelegt ist. Und schauen wie weit ich da an der grenze Dranne bin.
Eigentlich darf da nichts nennenswert warm werden. Vielleicht ist an dem Smartmeter ein Übergangswiderstand erhöht. Da sollte ein Fachmann danach schauen.
In dem "Kasten" wird viel Energie umgesetzt. Und vor allem auch gemessen. Viele Leitungen mit ordentlich Stromfluss. Messwiderstände, Netzteile und so weiter. Das alles gibt Wärme ab, die ja irgendwo hin muss.
Bis zu einem gewissem Grad ist das normal. Trotzdem kann es nicht Schaden, wenn sich das ein Elektriker man anschaut um sicher zu gehen. Lose Klemmstellen können Schmorbrände auslösen.
Servus,
danke für deine Antwort.
was meinst du mit zwei Tarifsteuergeräte? Sorry kenn mich da nicht aus :D
Wir haben keine Wärmepumpe - nur für den Sommer eine Heizpatrone welches des Wasser mit Hilfe von Strom im Pufferspeicher erwärmt.
Die Anlage ist auf einem Scheunendach, daher auch die Größe.
Unser Elektriker, welche die Anlage auch installiert hat, war vor kurzem da.
Er hat den Sicherungskasten aufgeschraubt und die ganzen zig Leitungen angeschaut. Es ist nicht verkohlt oder auch verfärbt. Er meinte es ist alles in Ordnung. Zumal das Geräusch jetzt sicher 4-Wochen nicht mehr aufgetreten ist. Zuletzt erst vorgestern wieder und heute kurz…
Bei deinen restlichen Tipps - vielen Dank nochmals - muss ich an diese an meinem Elektriker weitergeben, da ich von der Materie nur Bahnhof verstehe ;)