Verschleißt ein Motor mit 5W30 eher als mit 5W40?
Es ist ja so das ein 5W30 dünner und instabiler als ein 5W40 ist.
Mir wurde mal von einem alten Autoschlosser gesagt, dass der Schmierfilm beim 5W30 instabiler ist und sogar abreißen kann.
Es klingt allerdings plausibel. Der V10 aus dem BMW M6 braucht 10W60 weil er eine hohe Drehzahl erreicht.
Also ist eine große Zahl hinter dem W besser für den Motor?
Danke vorab
5 Antworten
Es handelt sich um Mehrbereichsöle. Die erste Zahl gibt die Viskosität im kalten Zustand an (je größer die Zahl, desto zäher), die zweite Zahl jene im warmen Zustand. Es leuchtet also ein, dass ein Öl umso besser ist, je dünnflüssiger es beim Kaltstart ist, und je dickflüssiger es im warmen Zustand ist. Hoch ausgelastete Motoren, die kaum kalt gestartet werden, haben deswegen gerne mal ein 10W60 drinnen.
Es kommt darauf an, wo der Motor eingesetzt wird. Auf der Rennstrecke ist das Öl meist auf sehr hoher Temperatur, weshalb hier eher ein 10W60 zum Einsatz kommt, um bei heißem Öl eine passable Schmierfilmstabilität zu gewährleisten. Motoren, die häufig auf kurzen Strecken und eher niedrigeren Lasten zum Einsatz kommen (innerstädtisch eingesetzte zum Beispiel), sind hingegen eher darauf angewiesen, dass das Motoröl beim Kaltstart möglichst schnell alle Schmierstellen erreicht. Die Hochtemperaturstabilität ist hier nicht die erste Priorität, weil es keine oder nur wenige Hochtemperaturphasen gibt.
Weshalb BMW so auf das 5W30 vernarrt ist, weiß ich auch nicht. Ich habe bei meinem BMW (M52B25) ein 0W40 eingefüllt, davor war ein 10W40 drin. Beide erfüllen die Mindestanforderungen, bzw. übertreffen sie sogar. Für den niedrig ausgelasteten M43 sollte ein 10W40 völlig ausreichen. Wichtig ist nur, Kurzstrecken soweit es geht zu vermeiden. Bei jedem Kaltstart erfolgt ein Eintrag von Kraftstoff und Kondenswasser in das Motoröl, die Viskosität wird nach und nach verringert, der Motorenverschleiß erhöht sich. Werden nie längere Strecken gefahren, können diese Stoffe auch nie aus dem Öl ausdampfen.
Super :)
Aktuell fährt der M43 das Total 5W40. Wechseln tue ich alle 10tsd. Fahre täglich 25km Bergige Landstraße zur Arbeit und wieder zurück. Da sollte er gut warm werden....
Kannst du mir erklären warum der M6 so viel Öl verbraucht?
Mein Kollege fährt einen BMW M6. Er sagte mir, dass er immer eine Kanne mitführt wenn er weiter Weg fährt. Er verbraucht so viel
Keine Ahnung, was mit dessen Motor ist, kann alles mögliche sein. Wird halt wohl regelrecht zertreten sein, das Teil.
Laut ihm ist das von Natur aus so beim M6. Naja egal.
Du kennst dich ja gut mit dem BMW M43 aus. Ich muss an dem, den Kühlerschlauch vom Thermostat zum Kühler tauschen. Dabei natürlich auch das Wasser. Jetzt ist die Frage ob ich vorsorglich mal das Thermostat mit Gehäuse und die Wasserpumpe tauschen soll. Ich weiß nicht wann das Zeug das letzte mal getauscht wurde und wenn das Wasser draußen ist, bietet es sich ja an.
Wüsste ich jetzt nicht, dass das eine grundlegende Eigenschaft genau dieses Motors sein soll. Man muss halt auch berücksichtigen, dass derlei Fahrzeuge inzwischen leider für eine ganz bestimmte Klientel finanziell erreichbar sind. Da ist Bling Bling und eine möglichst zerrissene, dabei trotzdem teuere Hose weitaus wichtiger als eine ordentlich gewartete Maschine.
https://www.youtube.com/watch?v=M2vM_KGaEN0
Der Tausch des Thermostatgehäuses und der Pumpe kann nie schaden, wenn es finanziell drin ist - gerade bei dem Plastikschrott, den man leider auch im eigentlich soliden M43 oftmals vorfindet. Laut Murphys Law tritt ein Schaden immer im ungünstigsten Fall ein, und dann haste meist den Salat. Ich habe bei meinem M52 auch Thermostat, Kühler und Pumpe getauscht, weil ich nicht auf einen Ausfall warten wollte.
Eben. Ich weiß nicht ob der noch eine Plastikpumpe hat. Und so teuer sind die Druckgusspumpen nicht. Welchen Hersteller empfiehlst du? SKF, INA Kugelfischer, Meyle
SKF und Meyle sind immer eine gute Wahl. Ich würde im Zweifelsfalle jene nehmen, welche aus Metall besteht. Thermostatgehäuse gibt es, zumindest beim M52, auch aus diesem Werkstoff.
Hast du dann das Kühlmittel von Basf oder das günstigere von Eurolub genommen?
Das von BMW, weil´s preislich kaum einen Unterschied gemacht hat. Keine Ahnung, wer das zuliefert.
Ok. Dann noch ne Frage zum Schluss. Ich habe gehört das es schlecht ist, einen nicht originalen Auspuff zu verwenden. Sprich ein Sportauspuff, Novus, Eisenmann...Das schadet dem Motor und der Spritverbrauch steigt. Ist das denn richtig?
Wer sagt das? Wenn es jemandem schadet, dann dem Gehör der Mitbürger. Und Deinem Geldbeutel.
Hat mir ein Autoschlosser gesagt. Er sagt, dass es das schwierigste überhaupt ist, eine Abgasanlage zu konzipieren und das der Verbrauch steigt und der Motor nicht richtig arbeiten wird.
Schadet dem Geldbeutel wegen dem Kaufpreis? Ich denke das sich bei dem kleinen Motor nicht viel rausholen lässt.
Was ist denn so anders an einem Sportauspuff?
Weniger Dämmung und Dämpfung, mehr Durchlass. Bringt bei einem Saugmotor hauptsächlich mehr Lärm. Gerade der M43 ist mit jeweils nur einem Auslassventil (manche Motoren haben drei, Standard sind zwei) sowieso schon motorseitig regelrecht gedrosselt.
Da hat der gute Autoschlosser entweder lustig sein wollen, es dir falsch erklärt oder du hast es falsch verstanden.
Siehe Antwort von IXXIac.
Unsere Sprinter fahren mit 5W-30 und haben mit dem ersten Motor bis zu 940.000km geschafft. Wichtig ist eben regelmäßige Wartung.
Fahrt ihr auch den Ölwechselintervall mit 30 tsd. Km?
Was genau meinst du mit Wartung sonst noch so? Was ist wichtig beim Sprinter?
Inspektion immer nach Anzeige. Das sind bei Langstreckenfahrzeugen in der Regel 60.000km. Immer im Wechsel Inspektion A und B. Bekannte Schwachpunkte sind Druckregelventile, Vorderachse, Auspuffhalter, Zweimassenschwungrad, Achswellen. Getriebe- und Hinterachsöl alle 300.000km. Bei jeder Inspektion alle Steuergeräte auslesen und Karosserie auf Beschädigungen kontrollieren.
Dann ist dein Wissen bezüglich dieses Fahrzeugs nicht auf dem aktuellen Stand.
Und welche Bremsflüssigkeit benutzt ihr? Das Original DOT 4+ von MB?
Kann schon sein, hat auf jeden Fall die passende Freigabe für die Fahrdynamikregelung.
Das Buch hab ich noch nie gelesen. Ich suche das immer nach der passenden Freigabe aus.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Je niedriger die Zahl hinter dem "W" ist, desto dünnflüssiger ist es. Der Schmierfilm eines Öls mit hoher Viskosität ist zwar u.u. stabieler, jedoch kann ein Dünnflüssigeres beim Kaltstart schneller an die zu schmierenden Teile ran. Welches Öl das beste für den Motor ab, hängt einerseits vom Motor selbst ab (Material, Kaltlaufverhalten, Drehzahlbereich, Temoeraturbereich) , aber auch von den Bedingungen (Durchnittstemperatur, Leistungsanspruch usw.), wo der Motor betrieben wird. Dafür gibt es Empfehlungen vom Hersteller. Daran sollte man sich halten.
Das sind Mehrbereichsöle, keine Einbereichsöle. Die zweite Aussage ist so pauschal also falsch.
Hallo
der Verschleiss hängt von der Qualität des Basisöl ab (CrudeOIl) bzw dessen HTHS-Scherfestigkeit und dem Additivpacket. Die Zahlenwerte haben wenig mit Qualität zu tun eher muss man nach Klassifizierungen wie API/SF oder Freigaben der Hersteller sehen. Und "Leichtlauföle" schmieren "schlechter" oder weniger sind also wässriger und tropfen nach wenigen Minuten von blanken Metallflächen die dann rosten könn(t)en. Bei Leichtlauföl wird Schmierreserve für Spritersparniss und/oder mehr Motorleistung getauscht/geopfert.
Dein alter Schlosser hat wohl eher denn Bierfilm abreissen sehen als denn Schmierfilm. "Abreissende" Schmierfilme gabs zuletzt vor 50 Jahren in Grosserienmotoren und gibt es natürlich noch in der Humbugwerbung diverser Ölfilmen
Dei BMW V10 Motore sind verkappte Rennmotore und brauchen extrem exotisches Öl und bevorzugt Literweise. Vollalumotoren mit Schmiedekolben haben ein Temperaturausdehnungsdifferenzproblem und viel Kolbenspiel bei kaltem Motor diese Motoren tut man am besten immer vor dem Anlassen auf 60-80°C Öltemperatur vorheizen dann ist der Kaltlaufverschleiss und der Ölverbrauch gering.
Die Motoröle für M müssen Kalt extrem Dick/Suppig bleiben und am besten ganz lange auf blanken Metall haften brauchen eine extrem hohe Scherfestigkeit und das auch noch bei 140-150°C. Das sind die Öle der W-50 oder W-60 Klasse. Ein 0815 Serienmotor der nur halb so hoch dreht und doppelt so breite Lagergassen hat braucht kein Motorsportöl was der braucht ist Öl für denn billigen Ventiltrieb mit Schlepphebeln
Hallo. Danke für die ausführliche Antwort. Aber das LM 5W30 Toptech 4200 ist ja auch ein Leichtlauföl.
Die Autos die ich versorge sind ein Bmw E36 (1997) mit TOTAL 5W40. Für diesen alten Motor hat man mir stark vom 5w30 abgeraten. Der BMW hat sogar eine Öl und Wasserheizung drin.
Ein Skoda Octavia RS Diesel (2016) und ein MB Sprinter Diesel (2012). Beide mit dem LM 5W30.
Der alte Opel, der Stapler und der Bagger bekommen Meguin 10W40.
Ich weiß nicht ob du die Autos/Motoren kennst, aber aus deiner Antwort lese ich heraus, dass man den Kompromiss zwischen Schmierung und Spritersparnis eingehen muss. Ist das richtig?
Danke. Also schützt pauschal gesagt eine höhere Zahl hinter dem W den Motor besser. Aber wieso machen die Werkstätten immer und überall 5W30 rein? Ein Kollege von mir fährt einen Bmw M6 und dem wurde 5W30 beim Ölwechsel eingefüllt. Er hat es glücklicherweise auf der Rechnung gesehen und reklamiert.
Was empfiehlst du für einen Bmw M43 B16?