Versagensängste bei Klausuren?
Hallo, ich bräuchte mal ein wenig Tipps, um meinen Stress und Versagensängste unter Kontrolle zu kriegen.. ich studiere Jura und habe bis jetzt alles relativ gut bestanden (7-13 Punkte). Ich habe jedoch die Zwischenprüfungsklausur im Zivilrecht verhauen..der enorme Stress und die Angst vor der Klausur sind mir zu Kopf gestiegen, sodass ich mich verlesen habe:( habe nur einen Wiederholungsversuch, von dessen Nichtbestehen mein weiteres Studium abhängt.. Also der Druck ist extrem hoch und ich muss bis dahin unbedingt meinen Stress unter Kontrolle bekommen...bei den anderen Klausuren war ich entspannter und hatte gute Ergebnisse.. vor Zivilrecht war ich so unter Stress dass ich mich übergeben musste usw.. hat jemand Tipps wie ich mich aufrappeln könnte? Seit der verhauenen Klausur kann ich weder richtig schlafen noch essen und es macht mich alles einfach fertig :( Ich weiß dass ohne den Stress mein Wissen für 4 Punkte gereicht hätte..Kann mir jemand einen Rat geben, wie ich meine Versagensängste vor der Wiederholungsklausur effektiv ausblenden kann? Jura ist das einzige was ich studieren möchte und bis jetzt war ich auch gut darin aber dieser erste Misserfolg in so einer relevanten Klausur ist so schwer zu verkraften..Bitte helft mir:(
8 Antworten
Es ist völlig normal, im Verlauf des Studiums die ein oder andere Klausur in Sand zu setzen. Das ging mir auch so. Das ging fast allen Juristen so. Zudem guckt sich später keiner mehr deine Zwischenprüfungsklausuren an. Insofern gibt es objektiv gesehen keinen Anlass sich unnötig Stress zu machen.
Dennoch kann ich es natürlich absolut nachvollziehen, dass man sich unnötig Stress macht. Spätestens im Rep ging es mir auch so. Ich saß nur noch in der Bib und kam nicht mehr vor die Tür. Das war eine unschöne Erfahrung, aus der ich gelernt habe. Im Referendariat habe ich alles etwas lockerer genommen und auch mal das Wetter oder ein Bier (oder mehr) genossen. Das hat nicht nur mir gut getan, sondern sich auch in den Noten niedergeschlagen.
Was ich dir damit sagen will? Die Bib / der Schreibtisch ist nicht alles. Denk daran, dass es auch außerhalb der Uni noch ein Leben gibt, dann klappt das mit der nächsten Klausur schon. Deine bisherigen sehr schönen Ergebnisse zeigen ja, dass du Jura kannst und dich nicht verstecken musst.
PS: Du solltest dir noch einmal die Prüfungsordnung angucken. Bist du dir sicher, dass nach dem zweiten Durchfallen das Studium vorbei ist? Ich gehe davon aus, dass du nur die eine Klausur nicht noch einmal schreiben kannst und dir eine Alternative suchen musst.
Musst du denn die Klausur noch einmal schreiben für die Zwischenprüfung oder kannst du auch etwas anderes schreiben?
Ich muss diese Klausur nochmal schreiben.. bei uns werden im Rahmen der Übungen immer zwei Klausuren gestellt und die jeweils zweite ist dann Bestandteil der Zwischenprüfung. Deswegen befürchte ich bei dieser Klausur noch mehr Stress zu haben und habe Angst dass mich das wieder blockiert :(
Das klingt vielleicht albern rüber, aber Meditation entspannt die Seele und du fühlst dich frei vom Druck.
Hör dabei Entspannungsmusik und dann machst du jeden Tag die Übungen.
Auf weiterhin viel Erfolg!
Danke(: Könntest du mir bitte konkrete Musik+Übungen empfehlen?
Bei Youtube einfach Entspannungsmusik Yoga schreiben.
Aufjeden solltest du bequem sitzen können und die Augen schließen und tief langsam ein/-ausatmen. Die Bewegungen machst du langsam und die Atmung nicht vergessen. Zum Schluss schüttelst du dich am ganzen Körper und dann komm diesen befreites Gefühl. :)
Da kann man die als Pdf herunterladen oder kostenlos bestellen.
Hallo,
erst einmal sollte man dir gratulieren. Jura ist ein sehr lernintensives Studium, dessen Erfolg vom Durchhaltevermögen des Studieren abhängig ist. Natürlich benötigt man Spaß und Ehrgeizigkeit an der Sache, sonst wird das Studium schwerer als man sich hätte vorstellen können. Solltest du den benötigten Stoff (Zivilrecht) wirklich bis auf den letzten Funke beherrschen, dann wird die Nervosität von alleine vergehen. Bereite dich so gut wie er nur möglich auf die Klausur vor, dann garantieren ich dir, dass du dich auf die Nächte Prüfung freuen wirst. Du hast Angst zu versagen, weil du dir wahrscheinlich denkst,...Hoffentlich kommt nicht das, was ich überhaupt nicht so gut gelernt hab....Sollte sich deine Nervosität dennoch nicht in Luft auflösen, dann Rede mit deinen Mitstudierenden über die Themenfelder, damit wirst du lockerer und verlierst deine Nervosität. Gute Vorbereitung ist das A und O, es ersetzt die Nervosität und gibt dir Mut. Viel Glück.
Vielen Dank für die lieben Worte:)! Das mit dem Reden mit anderen hilft wirklich. Ich erkläre meinen Freundinnen manchmal etwas und bekomme dadurch selber mehr Sicherheit und festige das Wissen.
Solltest du den benötigten Stoff (Zivilrecht) wirklich bis auf den letzten Funke beherrschen, dann wird die Nervosität von alleine vergehen.
Auch wenn das ein gut gemeinter Tipp ist, dürfte er hier nicht wirklich zielführend sein. In den Rechtswissenschaften kann man - rein objektiv gesehen - nicht jedes einzelne Problem kennen. Nicht umsonst gibt es Jura-Bibliotheken, die bis unter die Decke mit Büchern voll sind. Gerade das Streben nach 100%-igem Wissen führt bei angehenden Juristen häufig zu geschilderten Stressreaktionen. Man muss sich vielmehr mit dem Gedanken anfreunden, dass man nicht alles lernen kann.
Mache dir klar, dass das Leben nicht zu Ende ist, solltest du nicht bestehen. Spiele das in deinem Kopf durch: Angenommen, du fällst durch, was passiert dann, was machst du als nächstes?
Ziel ist es nicht, dass du dich mit dem Durchfallen abfindest und aufgibst, ganz umgekehrt! Aber versuche dir klarzumachen, dass es viele Wege im Leben gibt! Der Weg, den du aktuell gehst, das Jurastudium, möchtest du unbedingt gehen - also gib alles und bestehe die Prüfung! Aber du musst ihn nicht gehen, also ist es ok, wenn es nicht klappt.
Ich kann mir außer Jura momentan nichts anderes vorstellen:( außerdem gibt es in jedem Studium wichtige Klausuren und ich muss einfach lernen mit dem Stress umzugehen..
Du hast es leider genau so verstanden, wie ich es eigentlich nicht verstanden haben wollte. :) Wie gesagt, es geht nicht darum sich mit irgendwas abzufinden und aufzugeben, ganz im Gegenteil. Es geht nur darum, dass es einen großen Unterschied macht, wie man an die Sache herangeht: Sagt man sich, dass es klappen muss, dass es keinen anderen Weg gibt und dass ein Versagen inakzeptabel ist? Oder sagt man sich, dass es ganz toll wäre, wenn es klappt und man deshalb alles geben will, dass es auch klappt? Im ersten Fall macht man sich Druck und hat Angst und Stress, man ist quasi in der Defensive. Im zweiten Fall spornt man sich an, freut sich auf die Herausforderung, verfolgt ein Ziel, vielleicht einen Traum - man ist also sozusagen in der Offensive.
Du schreibst selbst dass bis jetzt alles ganz gut gelaufen ist und dass das Wissen für 4 punkte gereicht hätte, Ergo du kannst das und schaffst es auch! Es ist nicht das fehlende Wissen sondern der Druck den du dir ohne Grund (selbst!) auferlegts, entspann dich und sag dir du packst das schon! Du machst es dir gerade selber schwer
Ja ich weiß, dass das alles an meiner Einstellung liegt:( es fällt mir leider sehr schwer diese zu ändern..
Kenn ich noch vom Abi
Hab vor jedem Test die größte Panik geschoben, am ende war es immer mindestens eine 3
Vielen Dank für das Lob und die eigene Erfahrung :)!
Das ist alles einfach sehr ärgerlich.. ich konnte wegen dem Stress, den ich mir selbst eigentlich unbegründet gemacht habe, anscheinend nicht mehr klar denken :(
Ja leider habe ich nur noch einen wiederholungsversuch im folgesemester:(