Verliebt während Chemotherapie?
Hier zu meiner Situation: Ich bin 18. Jahre alt und habe vor etwas mehr als einem Monat Urlaub in Brasilien gemacht. Meine letzten 2 Wochen habe ich in São Paulo verbracht. Dort habe ich ein Mädchen (21), namens Paula, kennen gelernt. Bei unserem ersten Date hat sie mir erzählt, dass sie Lungenkrebs hat. Sie ist zuversichtlich das sie wieder gesund wird. Als wir uns kennen gelernt haben hat sie gerade eine „Chemo-Pause“ gehabt. Wir haben also beschlossen für die 2 Wochen einfach die bestmögliche Zeit zu haben und es war auch wirklich toll. Trotzdem hab ich von Anfang an klar gestellt, dass das ganze für mich ein Urlaubs-Flirt ist und mehr nicht. Sie meinte das wäre okay für sie. Gegen Ende des Urlaubs hat sie mir dann gesagt, dass sie verliebt in mich sei. Da ich zu diesem Zeitpunkt relativ betrunken war habe ich ihr nach langem Zögern auch gesagt, dass ich Gefühle hätte. Am nächsten Tag bin ich dann aber wieder etwas zurück gerudert. Ich mag sie wirklich aber ernsthafte Gefühle habe und hatte ich nie. Ich habe auch nochmals (wie gesagt ich habe von Anfang an gesagt, dass das für mich nichts ernstes ist) und nochmals gesagt, dass ich in Deutschland auch andere Mädchen haben werde. Wir haben uns trotzdem noch darauf geeinigt in Kontakt zu bleiben und sie hat beschlossen nach ihrer Chemo einen Monat nach Deutschland zu kommen. Soweit war das auch alles in Ordnung für mich.
Jetzt zu meiner aktuellen Situation: Seitdem ich aus Brasilien zurück bin kontaktiert Paula mich fast pausenlos. Mir liegt es wirklich am Herzen wie es ihr geht und ich möchte sie unterstützen aber mir ist das ganze einfach deutlich zu viel. Sie ist extrem eifersüchtig und kommt überhaupt nicht damit klar, dass wir nicht zusammen sind. Wenn ich irgend einem Mädchen auf Instagram folge bekomme ich sofort eine Nachricht von ihr. Sie weiß sogar wenn ich mit jemanden auf snap schreibe (Ich hab keine Ahnung wie das geht) und wenn ich kurz auf WhatsApp online bin ihr jedoch nicht antworte bekomme ich eine wütende Nachricht. Ich fühle mich in allem extrem eingeschränkt. Außerdem will sie jeden Tag chatten und telefonieren. Wenn ich nicht darauf eingehe macht sie mir ein schlechtes Gewissen. Ich muss aber ehrlicherweise sagen, dass ich teilweise auch sehr genervt hiervon bin und dann auch nicht immer ganz fair. Ich hatte bisher ein paar andere Flirts das habe ich ihr auch erzählt. Sie kommt überhaupt nicht damit klar. Versucht es aber trotzdem irgendwie. Nach langen hin und her habe ich ihr gesagt nur ONS zu haben. Keine Dates. Das war aber nur weil ich nicht will das es ihr schlecht geht, nicht weil ich das auch möchte. Wäre sie nicht gerade in Chemo würde ich das ganze sofort beenden. Die Ausmaße in denen sie mich einnimmt sind mir einfach viel zu groß. Ich fühle mich extrem eingeschränkt und habe wegen allem, was mit anderen Mädchen zu tun hat, ein schlechtes Gewissen.
Kann ich das Ganze trotz Chemo beenden oder soll ich versuchen es weiter durch zu stehen?
4 Antworten
Du sagst ihr was dich stört und wie du dich fühlst und wenn sie es nicht auf Dauer unterlässt wirst du sie leider blocken so kannst du es schreiben.
Also erstmal, was lässt du sie auf den heißen Kohlen sitzen? Du bist jemand der nichts ernstes eingeht, das hast du mehrfach klargestellt im Text.
Warum aber erzählst du ihr, das du ONS hast usw... das alles hatte in Brasilien enden müssen. Vielleicht ein kleiner Dreher in deiner Denkweise, sie fühlst sich wahrscheinlich schlechter, weil sie immer an jemanden denkt, der sie nicht haben will, weil ihr Kontakt habt. Du hast, so scheiße wie das auch klingt, keine bestimmten Verpflichtungen ihr gegenüber, nur weil sie Krebs hat.
Sag ihr wieder du willst nichts Festes, das sie das nicht ernst nimmt und das es zu viel ist, wünsch ihr alles Gute und Tschüss.
Also, ich versteh deine Bedenken, aber ich denke nicht, dass es so viel anrichten wird, wenn du den Schlussstrich ziehst vor der Chemo. An erster Stelle steht deine Gesundheit, und sie ist eben belastend und stressauslösend. Wie gesagt würde es ihr gut tun sich auf ihre Gesundheit zu konzentrieren und beim besten Willen denke ich nicht, dass diese toxische Beziehung dazu beiträgt, auch wenn du es nur gut meinst.
Auch von deiner Erzählung scheint sie ein wenig besessen von dir mit Tendenzen manipulativ und kontrollierend zu sein. Ich persönlich würde nichts mit ihr zu tun haben wollen. Big Red Flag. Da musst du nicht durch.
es wird Dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als diese "Beziehung", die auf Grund der großen räumlichen Entfernung sowieso keine Chance hat, zu beenden. Außerdem kennt Ihr Euch ja kaum.
Klar, mir geht es aber darum dass ich nicht möchte, dass sie sich jetzt gerade während der Chemo noch schlechter fühlt. Die Emotionale Verfassung hat ja auch Einfluss auf die Gesundheitliche. Ich weiß jedoch nicht wie lange ihre Chemo noch geht (das ist in ihrem Fall schwer einschätzbar) und ich kann das einfach nicht mehr. Dieses vortäuschen von Gefühlen die nicht da sind macht mich einfach fertig.
es wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als mit ihr Schluß zu machen
Ich erkenne die schwierige Lage in welcher du dich gerade befindest.
Zuerst ist mir bei deiner Beschreibung aufgefallen das du dich auf eine intellektuelle Vereinbarung eingelassen hast welche Gefühle betreffen.
Solche "Absicherungen" sind immer höchst problematisch weil sich Gefühle nicht derartig regeln lassen.
Es liegt also auch in deiner Verantwortung auf diese Situation menschlich zu reagieren.
Deine Bekanntschaft ist sehr einnehmen und überschreitet Grenzen welche auch in einer bestehenden Beziehung nicht tollerierbar wären.
Tatsache ist, daß deine Bekannte dich stalkt. Hier geht es nicht um Liebe, sondern um eine Todesangst welche jeder Patient mit einer Krebsdiagnose durchlebt.
Da deine Bekannte bereits "Chemo" bekommt, ist sie bereits in den Fängen der westlichen Medizin und schrecklichen Prognosen ausgesetzt.
Was dich betrifft, ist es dein Recht, dich von ihr abzugrenzen und dich selbst zu schützen.
Falls du ihr menschlich helfen möchtest, wird es auch eine psychische Belastung nach sich ziehen.
Zuerst mußt du ihr deutlich klar machen, daß du diese elektronische Überwachung nicht duldet und sogar kriminell findest. Falls nötig wirst du sie sperren und neue Accounts öffnen.
Du kannst ihr sagen, zu versuchen, ihr zu helfen. Lege vorher fest wie viel Geld du bereit bist zu investieren und in welchen Abständen dies geschehen soll. (oder ob du nichts zahlen solltest...)
Informationen können auch helfen.
Krebs braucht Zucker, ein saures Milieu und haßt Sauerstoff auf der Zellebene. Wenn diese Voraussetzungen durchkreuzt und die Giftstoffe ausgeleitet werden, ist es eventuell zielführend.
Für dein Problem ist es unumgänglich, eine Entscheidung zu treffen und diese dann umzusetzen.
Es kann sich für dich hart anfühlen diese Entscheidung zu realisieren. Diese Stalkerei ist es auf jeden Fall auch.
Du hast recht. Das ganze hätte in Brasilien enden müssen. Das war einfach blöd von mir zu glauben, dass ich sie ernsthaft unterstützen könnte. Ich bin einfach zurzeit nicht in der Position dazu. Denkst du trotzdem ich sollte mich wenigstens bis nach der Chemo abwarten bevor ich das Ganze beende?