Uunterscheiden sich die Biebeln der verschiedenen Christlichen Strömungen?

10 Antworten

Uunterscheiden sich die Biebeln der verschiedenen Christlichen Strömungen?

Das könnte man nur mit "Ja" beantworten, gäbe es einen Zusammenhang.
Also: Nein - ist nicht so.

Natürlich unterscheiden sich die verschiedenen Übersetzungen - aber das hat nix mit "christlichen Strömungen" zu tun.

 haben ja heilige

Das hat nichts mit den unterschiedlichen Bibeln bzw Bibelübersetzungen zu tun.

66 Bücher haben Protestanten, 73 Katholiken, Orthodoxe bzw. Altorientalische Kirchen verwenden zusätzliche Bücher aus dem Kanon der Septuaginta.

81 Bücher haben Äthiopisch-orthodoxe Christen.

Den Protestanten fehlen für gewöhnlich:

  • Tobit (katholische, äthiopische, orthodoxe Bibel),
  • Baruch (katholische, äthiopische, orthodoxe Bibel),
  • Judit (katholische, äthiopische, orthodoxe Bibel),
  • Jesus Sirach (katholische, äthiopische, orthodoxe Bibel),
  • 1. und 2. Makkabäer (katholische, äthiopische, orthodoxe Bibel),
  • 3. Makkabäer (äthiopische, orthodoxe Bibel),
  • Weisheit Salomos (katholische, äthiopische, orthodoxe Bibel)
  • Zusätze zu Daniel (katholische, orthodoxe Bibel)
  • Zusätze zu Ester (katholische, orthodoxe Bibel)
  • 3. Buch Esra (orthodoxe, äthiopische Bibeln)

Da sie aber nicht auf ein hebräisches oder aramäisches Original zurückgehen, tragen sie die Bezeichnung deuterokanonisch.

Martin Luther hat die katholischen Spätschriften unter dem Titel Apokryphen ("verborgene Schriften") zwischen Altes und Neues Testament gestellt. Er hielt sie zwar nicht für so wichtig wie die anderen biblischen Bücher, aber doch für "nützlich und gut zu lesen".

Die Äthiopische Kirche hat zusätzlich Henoch, 4. Esra und 3. Makkabäer.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_biblischer_B%C3%BCcher

Auch die Grundlage für die jeweilige Bibelübersetzung kann eine andere sein. Manche Christen bevorzugen zB die Schlachter2000, weil sie auf dem Textus Receptus basiert:

Verbreitet sind diese drei Versionen hauptsächlich in evangelikalen oder traditionellen Kreisen, welche den Textus receptus als Textgrundlage bevorzugen, da dieser der Text der Reformationszeit war und damit traditionell eine besondere Rolle spielt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Textus_receptus

Deswegen gibt es bei Matthäus 24,36 in der Schlachter2000 nicht das Wort "Sohn" und in anderen Übersetzungen schon:

Lutherbibel2017:

36 Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.

Schlachter2000:

36 Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein Vater.

https://www.bibleserver.com/LUT.SLT/Matth%C3%A4us24%2C36

Die Bibeln als solche unterscheiden sich nicht (abgesehen davon, dass man sie irgendwann mal in die lokal jeweils vorherrschende Sprache übersetzt hat "Lutherbibel" im deutschen Sprachraum; "King James Bibel" im englischen Sprachraum etc.) - nur ihre Auslegung

mchawk777  11.12.2022, 13:21

Kleine Ergänzung: Je nach Übersetzung kann man diese schon als Auslegung betrachten - z. B. "Die gute Nachricht" oder gar die "Volxbibel".

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Uunterscheiden sich die Biebeln

Die Bibelübersetzungen ja, in ihrem Wortlaut, aber mal abgesehen von Ausnahmen wie etwa der NWÜ (der Zeugen Jehovas) bleibt trotz unterschiedlicher Wortwahl der Sinn derselbe, sofern die Anzahl der enthaltenen Schriften gleich ist.

Ich meine die Katholiken und Ortodoxen haben ja heilige welche es bei der Evangelischen, Anglikanischen und Calvinistischen Kirche nicht existieren

Das kann man so nicht verallgemeinern. Klar, in der englischen Sprache wird man eher keine deutsche Bibelübersetzung nutzen, aber ich bin in einer deutschen Gemeinde einer anglikanischen Kirche und dort wird je nach persönlicher Vorliebe die Einheitsübersetzung (katholisch und evangelisch, zumindest was die 1980er Fassung betrifft) oder die Lutherübersetzung (evangelisch) genutzt. Ich selbst verstehe am bssten und bevorzuge daher die Einheitsübersetzung von 1980, welche in Zusammenarbeit der RKK und EKD entstand.

Es gibt im wesentlichen zwei Unterscheidungsmerkmale anhand dessen sich Bibeln unterscheiden. Diese Merkmale sind schlicht, welche Übersetzungsvorlage verwendet wurde. Im AT: Masoretischer Text oder Septuaginta; im NT: Mehrheitstext oder Textus Receptus oder Novum Testamentum Graece.

Teilweise lässt sich dies auch bestimmten, bei uns geläufigen Konfessionen zuordnen, aber das ist nicht unbedingt zwingend.

Ich meine die Katholiken und Ortodoxen haben ja heilige welche es bei der Evangelischen, Anglikanischen und Calvinistischen Kirche nicht existieren

Das liegt daran, ob im AT der Masoretische Text oder die Septuaginta verwendet wird. Letztere enthält ein paar Bücher und -kapitel mehr.