Unwort des Jahres 2021?

Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen

Nein....es wird ein anderes Wort. 39%
Nein....Sternchen sind kein Wort. 28%
Ja....es könnte das Gendersternchen werden. 22%
Die Politik wird das nicht zulassen. 11%

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein....es wird ein anderes Wort.

Mein Favorit ist "systemrelevant", weil es ein politisches Totschlaginstrument ist.

Österreich: „Schattenkanzler“ Wort des Jahres 2021Unwort: „Querdenker“, Jugendwort: „Cringe“ – UEPO.de

Corona dominiert Unwort-Wahl
Viel Corona, wenig Klima: Die bislang eingereichten Vorschläge für das „Unwort des Jahres“ 2021 thematisieren vor allem die Pandemie und ihre Auswirkungen. Noch bis zum 31. Dezember nimmt die Jury Vorschläge entgegen. 
https://www.dw.com/de/corona-dominiert-unwort-wahl/a-60237705
Woher ich das weiß:Recherche
Udavu  01.01.2022, 10:47

⭐Danke

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Nein....es wird ein anderes Wort.

Die Gendersternch*innen gibt es schon seit einigen Jahren. Damit fallen sie als Kandidat*innen für das Unwort des Jahres 2021 aus.

Von Experte Adomox bestätigt

Wenn du genau hinschaust, wird dir etwas auffallen:

Sprachliche Ausdrücke werden dadurch zu Unwörtern, dass sie von Sprecher:innen entweder gedankenlos oder mit kritikwürdigen Intentionen vor allem im öffentlichen Kontext verwendet werden

https://www.unwortdesjahres.net/

Die Unwort-Aktion ist eine institutionell unabhängige und ehrenamtliche Initiative von vier Sprachwissenschaftler:innen und einer Journalistin.

https://www.unwortdesjahres.net/impressum/

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Aha! Es handelt sich um eine Veranstaltung von Linguist*innen und einer Journalistin, also denjenigen Menschen, die in Wahrheit hinter Sternchen und Co. stehen. (So viel mal zum Thema "Ideologie".)

Aber wenn genug Menschen es vorschlagen, besteht vielleicht die Chance, dass es auf die Liste kommt. Du musst jetzt die Massen mobilisieren!!

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Alternativ dazu gibt diese Nischenseite, die mit der Unwort-Thematik Klicks für die Hauptseite ihrer Betreiber(*)innen abgreifen will:

Alle Bürgerinnen und Bürger sind aufgefordert, sprachliche Missgriffe zu nennen, die im jeweiligen Jahr besonders negativ aufgefallen sind.

unwortdesjahres.org (absichtlich kein Link)

Das ist "Gendern" via Paarform, a.k.a. "Beid"nennung.

Manche verteidigen diese Form heutzutage gegenüber Sternchen und Co. als "normales Deutsch", dabei ist sie bzw. ihr stetig zunehmender Gebrauch ein Resultat der so genannten feministischen Linguistik. "Normales Deutsch" wurde sie dadurch, dass viele von uns bereits damit aufgewachsen sind und diese Form gewohnt sind. Der nächsten Generation könnte es mit den Sonderzeichenformen genauso ergehen. (Also doch: Normaler Sprachwandel. Einer fängt an, andere machen mit, es wird "normal".)

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Abschließend:

  • Ich glaube, der*die Fragesteller*in mag die Unwort-Aktion jetzt nicht mehr.
  • Ich würde herzhaft lachen, wenn das Wort "Genderstern(chen)" auf die Liste kommt bzw. zum Unwort des Jahres wird - mit etlichen Jahren Verspätung.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – staatl. gepr. Übers. und absoluter Sprach(en)nerd
nidanoswir83  28.12.2021, 08:19

Ganz am Anfang deines Beitrags zeigt sich einmal mehr, dass die Verwendung des Gendersternchens oftmals zu grammatikalischen Absurditäten führt. Du schreibst "... dass sie von Sprecher:innen ... ". Die Präposition "von" erfordert den Dativ. Der ist für die männliche Form aber nicht mehr zu erkennen. Im Prinzip steht da jetzt "von Sprecherinnen und von Sprecher".

Neulich habe ich auch einen Text in meinem Unternehmen gelesen: "melden Sie sich bei Ihrer / Ihrem Vorgesetzte*n". Muss ich mehr sagen?

Jegliche Form des Genderns ist sprachlich gesehen ein Desaster und führt nicht zu mehr Gleichberechtigung, sondern hebt vielmehr die Unterschiede hervor.

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rei2017  28.12.2021, 14:00
@nidanoswir83
Du schreibst "... dass sie von Sprecher:innen ... "

Fängt schon gut. Ich habe absichtlich und entgegen meiner Gewohnheit Sternchen verwendet, damit mein Gesülze deutlich von den Zitaten zu unterscheiden ist.

Die Präposition "von" erfordert den Dativ. Der ist für die männliche Form aber nicht mehr zu erkennen.

Da ist keine männliche, weibliche oder sonstige Form, sondern eine "gegenderte" Form. Angepasst wird im Deutschen zumeist die Endung. Die Endung ist hier das Pluralsuffix -en. Dieses bleibt im Dativ Plural unverändert -en. (die Linden, unter den Linden) Das kennt man eigentlich. Das ist keine Erfindung der Gender-Lobby.

Im Prinzip steht da jetzt "von Sprecherinnen und von Sprecher".

Du sprichst von Absurditäten. Die einzige Absurdität ist dieses seltsame Verlangen mancher, Sonderzeichenformen in Einzelteile zu zerlegen, um dann zu behaupten, dass der verbleibende Wortstummel grammatikalische Probleme hätte. Das Spiel kann man mit jedem Wort spielen: Unter den Lind. Ups, Wort kaputt. Der Stern ist keine Sollbruchstelle.

führt nicht zu mehr Gleichberechtigung, sondern hebt vielmehr die Unterschiede hervor.

Es ist dein täglicher Reminder an die Ungleichbehandlung in- und außerhalb der Sprache. Ich finde es ganz gut, dass die Sternchen so manchen ein wenig pieken :)

Muss ich mehr sagen?

Nö, aber lieb, dass du fragst.

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nidanoswir83  29.12.2021, 11:15
@rei2017

Es gibt im Deutschen keine "gegenderten" Formen. Es gibt Maskulina, Feminina und Neutra. Man kann sich nicht einfach neue Formen ausdenken.

Du behauptest also, es sei absurd zu sagen, dass "von Sprecher" grammatikalisch falsch sei, weil ein erfundenes, in der deutschen Rechtschreibung nicht existentes Sonderzeichen die Grammatikregeln außer Kraft setzt? Dein Argument mit dem Punkt ist sehr schwach, denn der Punkt wird ja eben verwendet, um ein zu langes Wort abzukürzen. Dieser Umstand bringt es logischerweise mit sich, dass die grammatikalische Endung dann fehlt. Das kann man mit dem Genderstern oder dem Genderdoppelpunkt überhaupt nicht vergleichen.

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rei2017  29.12.2021, 17:39
@nidanoswir83
Es gibt im Deutschen keine "gegenderten" Formen.

Komisch, wir 'unterhalten' uns gerade drüber.

Man kann sich nicht einfach neue Formen ausdenken.

Doch, ist nicht verboten.

Die Sprache gehört denen, die sie verwenden.

Du behauptest also, es sei absurd zu sagen, dass "von Sprecher" grammatikalisch falsch sei, weil ein erfundenes, in der deutschen Rechtschreibung nicht existentes Sonderzeichen die Grammatikregeln außer Kraft setzt?

Nein, ich behaupte, es ist absurd, "von Sprecher" zu lesen, wenn von "von Sprecher:innen" geschrieben steht.

Wie kommt man darauf?

Lass das Wort ganz, dann funktioniert es auch.

  1. Nom.: Die Sprecher:innen sprechen die Sprache gut.
  2. Gen.: Die Aussprache der Sprecher:innen ist fehlerhaft.
  3. Dat.: Ich sage den Sprecher:innen, sie müssten mehr üben.
  4. Akk.: Ich mag die Sprecher:innen trotzdem.

Du kannst es ja wie ein Auslassungszeichen behandeln:

  • Die Dichter*innen beschreiben den güld'nen Sonnenaufgang.

Das Auslassungszeichen ersetzt ausgelassene Buchstaben, das Sternchen die in der Sprache ausgelassenen Menschen. Nach beiden Zeichen geht es ganz normal weiter, der Morphologie ist Genüge getan und die Wörter sind verwendbar.

Dein Argument mit dem Punkt ist sehr schwach, denn der Punkt wird ja eben verwendet, um ein zu langes Wort abzukürzen.

Es gab kein "Argument mit dem Punkt". Sind Satzenden jetzt auch schon zu kompliziert? Ich habe beispielhaft dem Wort "Linden" einfach die Endung abgerissen - ziemlich absurd, oder? Dann tu es bei "Sprecher:innen" auch nicht.

Gott* zum Gruße und schön' Tag noch ;-)

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nidanoswir83  29.12.2021, 21:22
@rei2017

Wie auch immer, die meisten Menschen in Deutschland halten das zum Glück ebenso wie ich für Schwachsinn und es wird sich letztendlich nicht durchsetzen. Zumindest nicht in der Bevölkerung, die Medien machen sowieso, was sie wollen.

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Nein....es wird ein anderes Wort.

Das wird's zwar nicht, aber mein Unwort 2021 ist "Narrativ".

Ja....es könnte das Gendersternchen werden.

Es gibt aber auch viele andere Kandidaten.