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Ich denke, das Wort passt auf jedem Fall. Die Aktionen der Letzten Generation sind mir in letzter Zeit viel zu weit gegangen. Das hat auch nichts mehr mit ,,Aktivismus" zu tun. Aber eigentlich denke ich auch nicht soviel an irgendwelche Unwörter des Jahres. xD

solche worte sind nicht "unworte", weil sie falsch sind, sie werden gewählt, wenn sie an bestehenden konflikten nichts verbessern, sondern diese noch anheizen.
das aktuelle unwort ist berechtigt, bringt aber keine verbesserung.

solange "aktivisten" egal welcher gesinnung (und egal, ob sie recht haben oder nicht) das leben anderer oder der natur gefährden
(straßenblockaden, zugentgleisungen, sabotage an raffinerien, etc.)
sind es terroristen. terroristen verüben anschläge, um ein politisches ziel zu erreichen, vor denen man sich fürchtet, weil dabei leute zu schaden kommen, und dies zumeist sehr deutlich sichtbar, damit man geneigt ist, sich zur vermeidung weiterer anschläge dieser meinung anzuschliessen, damit es aufhört.

die argumentation ist seltsamerweise immer die gleiche:
"wenn ihr nicht mit meiner meinung übereinstimmt, muss ich, um schlimmeres für die allgemeinheit zu verhindern, jetzt aktionen starten, bei denen es egal ist, ob einzelne darunter leiden oder gar sterben. es ist ja für einenhöheren guten zweck"

das ist das argument aller religionskrieger, aller herrscher, aller kolonialherren und aller politischer opposition.

die welt retten ist übrigens ein selten hohles programm. statt zu studieren, daran zu arbeiten, sie zu verbessern, umweltsünden zu verhindern, neue möglichkeiten zu erforschen, mehr gerechtigkeit zu versuchen, was auch in den letzten 50 jahren in allen branchen und von vielen klugen leuten versucht wurde, klebt man sich auf die straße. und das argument: "ihr habt nicht genug getan" ist genauso hohl, das kann man zu jeder zeit, zu jedem zweck und auf jedes thema anwenden.

wer schonmal eine klassenarbeit geschrieben hat, wird mir zustimmen:
man kann nämlich gar nicht "genug tun".

vergleicht man den fortschritt in sachen umweltschutz der letzten 50 jahre so erkennt man deutliche verbesserungen. der zustand der natur in den 70er jahren war zig mal so mies wie jetzt. am rhein konnte man in köln nicht spazierengehen, so hat der fluss gestunken. kein auto hatte einen kat, und eines, was spaß machte, verbrauchte über 20l. das ist heute schon lange nicht mehr so.

niemand leugnet die probleme, die wir haben, aber wir sollten sie lösen, statt zum teil äußerst unwissenden und unerfahrenen menschen zu gestatten, mediale aufmerksamkeit zu geniessen. darum geht es nämlich auch, in vielen fällen...

Klaatu850  17.01.2023, 09:10
solange "aktivisten" egal welcher gesinnung (und egal, ob sie recht haben oder nicht) das leben anderer oder der natur gefährden
(straßenblockaden

Wie gefährdet man mit Strassenblockaden das Leben anderer oder die Natur? Folgerichtig müsste jeder Urlaubs- und Feierabendstau gefährlich sein.

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pbheu  17.01.2023, 12:51
@Klaatu850

feierarbeit und urlaubsstau sind zwar umweltschädlich und man täte gut daran, sie zu vermeiden, gefährden aber keine menschenleben, weil man eine rettungsgasse bildet, schweres gerät zur bergung durchlässt und blockierende fahrzeuge oder hindernisse eben zur not wegschiebt.
asphaltankleber haben aber genau nichts durchgelassen, um genügend aufmerksamkeit zu erzielen.
es ist auch nicht in ordnung erdöltanks und leitungen zu sabotieren, nur weil es in der industrie auch mal einen unfall gibt; genausowenig bringt man menschen um, nur weil die ja auch auf andere weise auch irgendwann sterben.
fast immer wenn "der zweck die mittel heiligt", kommt terrorismnus dabei heraus..

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Klaatu850  17.01.2023, 19:49
@pbheu
gefährden aber keine menschenleben, weil man eine rettungsgasse bildet,

Bildet man die? Habe ich auf der A100 so noch nie erlebt. Das ist 'ne MickeyMaus-Autobahn ohne Standstreifen. Übrigens das bevorzugte Betätigungsfeld der letzten Generation.

und blockierende fahrzeuge oder hindernisse eben zur not wegschiebt.

Habe ich auf der A100 ebenfalls so noch nie erlebt.

es ist auch nicht in ordnung erdöltanks und leitungen zu sabotieren

Wer macht denn sowas?

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"In einem freien Staate müssen Sprache, Gesinnung, Wort und Gedanke frei sein." (Tiberius).

Dem gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen.

Es ist offensichtlich, das dort, wo man "Unwörter" kürt, der Grundsatz der Freiheit von Sprache, Gesinnung, Wort und Gedanke NICHT herrscht, sondern mit Füßen getreten wird.

Wer sind eigentlich diejengen, die sich anmaßen, jedes Jahr ein Wort zum "Unwort" zu erklären, und damit zu einem Wort, dass aus der Sprache getilgt werden sollte? Hört und sieht man sich die Berichterstattung in den Medien an, hat man den Eindruck, die "Wahl des Unwortes des Jahres" sei irgendwas Offizielles. Aber das ist es NICHT! Da finden sich ein paar Sprachforscher zusammen (nein, es nicht gerade die Creme de la Creme derselben...) in einer privaten "sprachkritschen Aktion e.V." und tun sich wichtig - und leider spielen die meisten Medien mit und verkünden dann, als sei es Gesetz oder göttliche Offenbarung: "das Unwort des Jahres lautet...". Würde man das anmaßende Tun dieser Freiheitsfeinde einfach mit der Nichtbeachtung strafen, die ihr eigentlich zustünde, wäre der Spuk schnell vorbei.

Denn welcher Gedanke steht hinter der Wahl eines "Unworts"? Die Erkenntnis, dass das, was nicht ausgesprochen und in Worte gefasst werden kann, auch nicht gedacht werden kann. Und so sollen bestimmte Worte einfach "verbrannt" werden, um Kritik zu verunmöglichen. Wenn man sich einmal anschaut, welche Wörter seit Beginn dieser Aktion zu "Unworten" gestempelt wurden, dann sieht man, woher der Wind weht: von sehr, sehr weit links (links hier im Sinn der westlichen globalistischen Linken, für die es im Chinesischen das Wort "Baizuo" gibt). Ein auffallend großer Teil der seitdem gekürten "Unwörter" ist migrationskritischen Charakters. Jede Kritik an dem, was den kulturmarxistischen Linken heilig ist, soll so verunmöglicht werden, indem schlagkräftige kritische Wortschöpfungen mit dem Bann belegt werden. Die Aktion dient dazu, die Diskurshoheit dieser Art von Linken zu sichern. Man lese George Orwells "1984", insbesondere das Kapitel über "Newspeak/Neusprech", um zu verstehen, was die "Unwörter-Jury" vorhat.

Es gibt übrigens parrallel zur bundesdeutschen Unwort-Aktion auch ein österreichisches und schweizerisches Pendant. Vergleicht man, welche Wörter in den vergangenen Jahren in der Schweiz und in Österreich zu "Unwörtern" erklärt wurden, und welche in der Bundesrepublik, dann sieht man, dass die bundesrepublikanische Jury ganz besonders einseitig und fanatisch ist, und eine Art "Kampf gegen rechts" auf sprachpolitischem Gebiet führt. Auffällig ist, dass offensichtlich nur der deutschsprachige Raum für solche sprachpolizeilichen Anmaßungen anfällig zu sein scheint. Ein englisches oder französisches oder italienisches "Unwort des Jahres" - ja, wo käme man denn da hin?! Also ob sich der stolze Bürger Britanniens, der USA, Frankreichs oder Italiens von ein paar Schreibstubenfliegen vorschreiben lassen würde, wie und was er zu sprechen hat!

Dort, wo man "Unwörter" kürt, weht kein freier Geist. Und wer die Anmaßungen der selbsternannten "Unwörter-Jury" ernst nimmt, der ist im Geiste ein Sklave und Knecht und kein freier Bürger.

Ein weiterer Versuch der woken Sprachpolizei die Stimme der Vernunft zu steuern.

Solange in den Medien Straftäter, die sich beispielsweise der Nötigung, des schweren Eingriffs in den Straßenverkehr, der Sachbeschädigung usw. schuldig machen, euphemistisch als "Aktivisten" hofiert werden, während noch vor ein paar Monaten Menschen, die mit dem Grundgesetz in der Hand auf dem Marktplatz standen, als Nazis und Verbrecher bezeichnet (und behandelt) wurden, braucht es zumindest vom Rest der klar denkenden Bevölkerung deutliche Worte gegen die Hybris der "allerletzten Generation".

Seid nett aufeinander!

R. Fahren

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

schwachsinnig wie die thematik an sich, es gibt keine unwörter, nur die eine wahrheit, ob man diese durch wortdrehen schön redet oder als schlimm darstellt liegt im verantwortungsbereich der jeweiligen machthaber.