Unterschied zwischen Lateinern und Römern?

9 Antworten

Die "Römer" sind die Angehörigen des Römischen Reiches. Diese sprachen Latein. Latein wiederum war älter als das Römische Reich und wurde von den so genannten "Latinern" gesprochen. Rom war vor dem Aufstieg zur Weltmacht nur eine von mehreren latinischen Städten.

Die Römer sind nach dem Zerfall des Reiches nirgendwohin verschwunden, sie wurden einfach zu Mitgliedern der nachfolgenden Gesellschaften und Staaten. (Die DDR-Bürger sind ja nach dem Ende der DDR auch nicht verschwunden...)

Lateiner bezieht sich nur auf die Sprecher der Sprache Latein. Es ist kein Begriff der ethnischen Zugehörigkeit, sondern zeigt allein an, dass der Mensch diese Sprache beherrscht. Lateiner gibt es deshalb noch heute - wobei es aber keine Muttersprachler mehr gibt (Latein ist deshalb eine "tote Sprache").

Die Römer sind dagegen ein Volk. In der Antike des westlichen Mittelmeers bezogen die Menschen ihre Herkunft nicht auf den Kulturkreis, zu dem sie gehörten, sondern vor allem auf die Stadt, aus der sie kamen - sie waren nicht Italiker, Griechen oder Phönizier, sondern Römer, Athener, Spartaner, oder Karhager. Dieses System wird als "Welt der griechischen Poleis" bezeichnet. Ein Römer war also zumindest in der Ursprungsbedeutung ein Mensch, der in der Stadt Rom als freier Mann oder freie Frau geboren war.

Nach dem Feldzug Alexanders des Großen änderte sich diese Weltanschauung aber gravierend. Alexander schuf das erste große Weltreich und vereinigte viele verschiedene Völker unter seiner Herrschaft. Nach seinem Tod zerfiel dieses Reich zwar wieder, aber der Reichsgedanke blieb bestehen: Sowohl in Griechenland-Makedonien, als auch in Asien und Ägypten blieben Nachfolgerreiche bestehen.

Rom, das nicht zu Alexanders Reich gehörte, war zu jener Zeit bereits eine Republik. Trotzdem war auch Rom bestrebt, seinen Einfluss auszudehnen. Die Römer eroberten zuerst die Appeninhalbinsel und vereinigten die vielen dort lebenden Stämme unter ihrer eigenen Herrschaft, bevor sie sich größeren Zielen zuwandten. Sie gerieten zuerst in Konflikt mit den Karthagern (heutiges Tunesien), die ihrerseits bereits ein großes Reich aufgebaut hatten - es erstreckte sich über große Teile Nordafrikas, Spaniens, Sardinien, Korsika und Teile Siziliens. In drei punischen Kriegen eroberte Rom alle Gebiete Karthagos und dehnte seinen Einflussbereich dann über Griechenland, Kleinasien und zuletzt auch Ägypten und große Teile Mitteleuropas aus.

Die in den eroberten Gebieten lebenden Menschen waren auch Jahrhunderte nach ihrer Aufnahme ins römische Reich noch keine Römer, denn sie hatten nicht das römische Bürgerrecht. Meist waren sie auch keine Lateiner, weil sie alle ihre eigenen Dialekte und Sprachen benutzten. Latein setzte sich erst nach und nach als gemeinsame Muttersprache durch, und auch nicht überall: In Griechenland und Kleinasien war die Amtssprache weiterhin Griechisch, hier sprachen sogar die als Soldaten stationierten Römer nur untereinander Latein. Und auch erst nach und nach bekamen die Menschen in den eroberten Gebieten auch das Bürgerrecht und durften sich als Römer bezeichnen.

1. Die Lateiner sprechen Latien, wo lebten eigentlich die Lateiner?

Um Rom herum gibt es eine italienische Region namens Latium (Italienisch: Lazio). Die Römer waren Bewohner des Latium, sie waren also Latiner, sprachen auch Latein. Mit der Zeit eroberte Rom die anderen lateinischen Städte, und mit der Zeit (einige hundert Jahre) wurden alle Latiner römische Büger.

2. Die Römer lebten in ganz Europa und sprachen Latein, aber gab es keine römische Sprache?

Nein, gab es nicht. Die römische Sprache war Latein, die Römer waren, wie
schon gesagt, selbst Latiner.

3. Wo sind die Römer eigentlich hin, nachdem das Reich zerfallen war, es gibt kein Römien mehr?

Ha, gute Frage! Du musst wissen: Die Römer sind da geblieben wo sie lebten - Gallien (Frankreich), Spanien, Nordafrika, Ägypten, Germanien ...

Im Osten des Römischen Reiches (Griechenland, Syrien, "Türkei", Ägypten) sprach man damals sowieso Griechisch. Die Griechen nannten sich noch im Mittelalter "Römer" - insofern sind die Griechen der Überrest der Römer.

Im Westen es Römischen Reiches (Italien, Spanien, Portugal, Frankreich) hat sich Latein gegenüber den alten Sprachen (Keltisch) durchgesetzt. Man spricht in Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Belgien ja auch noch Latein:
Italienisch, Spanisch, Portugiesisch und Französisch sind letztendlich nur "Dialekte" des Lateinischen.

Auch in Rumänien spricht man heute eine Unterart des Lateinischen: Rumänisch. Und die Rumänen nennen ihr Land heute "Romania" - da hast du dein Römien.

4. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Lateinern und Latinos?

Ein Latino ist ein scharfer, gutaussehende, schwarzhaariger Mann aus Südamerika ;)

Südamerika heißt "Lateinamerika", weil man da Abwandlungen des Lateinischen spricht: Spanisch, Portugiesisch und Französisch.

Italica  22.03.2024, 11:22

Die Griechen sind wie der Name schon sagt Griechen und gehören zu den Hellenen. Sie können nicht alles sein Römer Italiker, Hellenen Griechen, was noch. Was sind die Italiener dann wenn Griechen der Rest der Römer sein soll? Und dabei sprecht ihr nichtmal eine Romanische Sprache was man als Römer eigentlich schon voraussetzen würde. Italienisch zb ist nichts anderes als Neu Latein. Man nennt es nur nicht so weil sich ausser Italienisch noch die anderen Romanischen Sprachen aus den Latein entwickelt haben, im Gegensatz zum grieschichen wo es keine anderen Länder gibt die eine aus dem grieschichen stammende sprache sprechen. Aber da Latein eine Italische Sprache ist solte man auch Italienisch eigentlich Neulatein nennen .

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Lateiner ist ein Begriff aus dem Mittelalter (nicht zu verwechseln mit Lateinamerikanern), der den Westen vom Osten abgrenzen soll. Als Lateiner wurden die Bewohner der italienischen Städte bezeichnet, insbesondere Venedig. Ihr Gegensatz, das ehemalige Ostrom, waren die Byzantiner (Griechen).
Als Rom im 5. Jahrhundert endgültig zerschlagen wurde, ging seine Bevölkerung in verschiedenen Stämmen, Städten und Regionen auf, die sich teilweise heftig bekämpften. Germanische Stämme vermischten sich mit der lokalen Bevölkerung. Die Griechen im Osten, die sich lange selbst als Römer bezeichneten, führten das römische Reich, unter dem Namen Byzanz, über 1000 Jahre lang fort.

Italica  22.03.2024, 10:46

Es gab nie ein Byzanz oder ein Byzantinisches Reich der Begriff wurde erst sehr viel später eingeführt glaube erst im 19 Jahrhundert um zwischen den Osten und Weströmischen Reich zu unterscheiden. Es hieß immer nur Ostrom.Und so nannte es sich auch bis zum Untergang.

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* Lateiner leben in Klassenzimmern und sind i.d.R. zwischen 12 und 20 Jahre alt. Der Lateiner (Latinus Latinus) ist ein Rudeltier und ist manchmal erkennbar an der Grammatik, die er mit sich herumträgt. Sehr häufig verhält er sich jedoch unauffällig und ist in einer größere Menschenmenge nicht erkennbar. Erst dann, wenn es sich einmal zufällig in einem Gespräch um Sprache, Grammatik. Fremdworte oder Zitate dreht, kann es manchmal sein, dass der Latinus Latinus sich zu erkennen gibt, weil er manche Dinge in diesem Bereich einfach besser weiß als seine Mitmenschen. Wenn sich diese Merkmale zu deutlich ausprägen, wird er jedoch oft von seinem Rudel im Stich gelassen und lebt in einer Art sozialen Isolation.

* Römer lebten in der Antike im gesamten römsichen Staatsgebiet, heute jedoch nur noch in der italienischen Landeshauptstadt. Wieso es zu diesem Rückzug kam, ist in der Forschung noch höchst umstritten.

LG
MCX

Bevarian  06.05.2016, 11:55
Schööön! ;)))
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