Unterschied: Vorwärts-Abwärts-, durchs Genick-, am Zügel reiten?

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Vorwärts - Abwärts reiten, darunter versteht man das das Pferd eine gewisse Dehnungshaltung einnimmt. Das Pferd tritt schwungvoll weiter und der Kopf des Pferdes kommt weiter vor der Senkrechten.
Kurz gesagt so reitet man das Pferd vor und nach der Arbeit. Ist wie bei uns das Aufwärmen beim Sport.
Viele Schulen sagen dazu, Zügel aus der Hand kauen lassen nach vor und Reitstunden. Aber das Pferd sollte dabei nicht rum
Eiern in der Bahn sondern entspannt gut vorwärts gehen!

Durchs Genick reiten ist eigentlich das selbe wie an den Zügel reiten.
Das Pferd hat eine Verbindung zur Reiterhand. Es sucht die Anlehnung ans Gebiss und der Reiter lässt dies auch zu. Wenn man dies korrekt macht läuft das Losgelassen, Schwungvoll unterm Sattel. Der Rücken wird aufgewölbt was dem Reiter auch ein angenehmes Sitzen bringt. Hat man eine lockere Harmonische Verbindung zum Pferdemaul so das das Pferd schön locker in der Senkrechten läuft hat man auch die Möglichkeiten korrekt gewünschtes Tempo und Bahnfiguren zu reiten.
Es ist also somit einfach Hilfen relaxt ans Pferd weiter zu geben.

Der Begriff "an den Zügel reiten" wird ganz gerne Bevorzugt weil "über's Genick reiten" irritiert vor allem Anfänger!
Anfänger die sowas nicht kennen fragen oft, warum durchs Genick? Der Zügel liegt doch im Pferdemaul! Oder es wird oft mit der so genannten Rollkur in Verbindung gebracht wobei die nichts mit über's Genick reiten zu tun hat!

Vielleicht konnt ich etwas helfen und Du hast verstanden was ich meine :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reite seid über 30 Jahren, bin selbst Pferdebesitzer

Dankeschön! Ja, das habe ich, du konntest mir auf jedem Fall weiterhelfen :) Danke

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Vorwärts - Abwärts reiten, darunter versteht man das das Pferd eine gewisse Dehnungshaltung einnimmt.

und mit genügend positiver Körperspannung läuft. Das korrekte Vorwärts-Abwärts ist, sagt meine RL, die bis S reitet, das Schwerste in der gesamten Reiterei. Zum korrekten Vorwärts-Abwärts, das mit Dahinlaufen am langen Zügel nichts zu tun hat, braucht ein Pferd schon eine ganz gut ausgebildete Muskulatur und ist mindestens auf A-Niveau.
Wenn ich (hoffentlich) vorwärts-Abwärts reiten will, stelle ich das Pferd erst durch das Genick und entlasse es dann in die Dehnung.

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@Dahika

Ah ok. Wird das "Zügel aus der Hand kauen lassen" auch vorwärts- abwärts- reiten genannt, wenn man sein Pferd vor dieser Dehnstellung nicht am Zügel reitet? Und ist vorwärts- abwärts- reiten, wenn sein Pferd sich (auch) außen dehnt? 

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@Vanillacake03

Vanilla, beim Zügel aus der Hand kauen reitet man eigentlich nicht vorwärts abwärts. DasVorwärts bezieht sich auf die aktive Hinterhand - beim Zugel aus der Hand kauen lassen gibt man dem Pferd ja eher eine Pause oder Feierabend, wo es einfach entspannt schreiten darf.

Ja, dass das Pferd sich mit aktiver Hinterhand an die Hand dehnt, ist richtig. Man läßt den Zügel schon etwas länger, behält aber die Verbindung aufrecht und schiebt die Nase nach vorne, wobei das Pferd diese auch senkt. Aber nicht sontief wie beim Bummeln über die Koppl, sondern idealerweise nicht weiter runter als Höhe Buggelenk. Sonst käme das Gwicht auf die Vorhand.

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Genau so würde ich es auch beschreiben, Dahika. Leider verstehen zu viele darunter einfach nur den Zügel lang zu lassen und das Pferd vor sich her laufen zu lassen...

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@GERequestrian

...und vergessen, daß stets eine dezente Verbindung und sanft einfühlende Spannung erhalten bleibt...

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Genau genommen Nein. Beim Zügel aus der Hand kauen lassen hängt der Zügel mehr durch. Guck mal bei YouTube da gibt's bestimmt ein paar Clips zum vergleichen.

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Danke Urlewas, das hast Du super erklärt :)

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Durchs Genick, am Zügel, das bedeutet, dass das Pferd im Maul " auf Empfang" ist und die Information, die Du ihm mittels Deiner Hilfen gibst, willig umsetzt. Es ist sozusagen" online". Mit Gewicht und Schenkel treibst du es an den Zügel heran ( Anlenhung ist vermutlich das gesuchte Wort). Das Pferd wird locker im Genick und läßt die Information "über den Rücken " ( könnte auch der gesuchte Begriff sein) durch und bewegt entsprechend die Hinterbeine. Der Reiter  nimmt wieder die Bewegung des Hinterbeins auf und leitet sie weiter ans Maul, damit das Pferd sich "  am Gebiß abstoßen" kann - der Kreislauf ist geschlossen.

Vorwärts abwärts bedeutet, dass die sich nicht ändert, wenn der Reiter die Halshaltung ein Stück weit nach vorne unten verändert, was für kurze Zeit entspannend, zu lange ( richtig) geritten aber sehr anstrengend für das Pferd ist.

Richtig vorwärts abwärts haben viele Pferde nicht gelernt, und ist deshalb auch für den Reiter nicht einfach - zumal es ein hohes Maß an Gefühl für die Koordination erfordert.

Mir ist das gerade zu kompliziert das zu erklären ;-) Deswegen habe ich gegoogelt (hättest du bestimmt auch gekonnt).

Vorwärts-Abwärts: http://www.tipps-zum-pferd.de/vorwaerts-abwaerts-reiten-was-bringt-es-und-wie-geht-es_tipp_135.html

Am Zügel und durchs Genick: http://www.pferdewissen.ch/reitlehre2.php

Alle drei Dinge sind Grundlage fürs Reiten und sollten (irgendwann) beherrscht werden. Ich glaube allerdings, dass es bei Isländern anders ist. Habe ich mal gelesen, kenne mich da aber nicht so aus.

Wieso soll das denn bei Isländern anders sein...? Ein Isländer geht genauso kaputt, wie jedes andere Pferd, wenn man es nicht vernünftig über den Rücken reitet, und die Isländer welche mit weggedrücktem Rücken, dafür kräftigem Unterhals mit Zügel als 5. Bein durch die Gegend getöltet werden, sind zu bemitleiden. 

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Ich reite zwar keinen Isländer, aber trotz der leicht erhöhten Kopfhaltung beim Tölt sollte das Pferd in Anlehnung laufen, denke ich.

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@GERequestrian

Ich kann die Quelle nicht mehr finden. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich mal gelesen, dass Isländer anatomisch nicht in der Lage sind, klassisch durchs Genick zu gehen, bzw. dabei zu tölten. Hab bei der google-Bildersuche auch kein entsprechendes Bild finden können.

Aber wie gesagt, von Isländern habe ich eigentlich keine Ahnung.

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