Wie bekomme ich den Unterhals weg?

6 Antworten

Eigentlich hast du den Lösungsansatz selbst geliefert: Wölbt das Pferd den Rücken auf und geht in (korrektem!) Vorwärts-abwärts kann der Unterhals zu Gunsten einer besseren Bemuskelung korrigiert werden.

Es ist universal wichtig, dass du selbst also korrekt reitest. Da das momentan offensichtlich nicht gelingt solltest du unbedingt guten Reitunterricht nehmen! Ein Reitlehrer kann direkt an euren Problemen ansetzen und dir helfen, diese Stück für Stück zu verbessern.

Bis dahin solltest du vor allem lösende Übungen reiten also z.B. Übergänge (auch innerhalb der Gangarten), Schlangenlinien, Seitengänge, kleine Sprünge usw. Denk immer dran von hinten an die ruhige Hand ran zu treiben, von einer rückwärtswirkenden Hand ist noch kein Pferd locker geworden.

Ich kann mich allen Antworten nur anschließen! Wenn wirklich ALLES abgeklärt ist und das Pferd keinerlei "Schmerzen" hat. Würde ich auch unglaublich viel über Longenarbeit machen. Ich für meinen Teil bin damals besser gefahren meinen Dicken auszubinden (wobei er aber nie wirklich einen Unterhals hatte und auch nie jegliche Art von Abwehr gezeigt hat). Er hat einfach gerne durch die Gegend geglotzt und dabei durchgehend wie eine Giraffe den Kopf gehalten und den Rücken dabei weg gestreckt (man muss dazu sagen, dass er das aber auch nie richtig gelernt hat). Also habe ich ihn anfangs immer mit wirklich langen Dreieckern ausgebunden (nur zur Begrenzung nach oben, aber keinesfalls um ihn zwanghaft nach unten zu ziehen). Ich habe ihn bis zu 5 Mal die Woche longiert, aber immer abwechselnd (mal mit Stangen, mal mit Galoppcavalettis) und niemals nur im Kreis. Ich hatte immer das Glück dass ich meistens den Platz und die halle für mich alleine hatte und somit auch ganze Bahn, Volten, Zirkel verkleiner, vergrößern, Tempiunterschiede etc. machen konnte. Und ÜBERGÄNGE ÜBERGÄNGE ÜBERGÄNGE... wie sagt meine Physio immer "bis er kotzt"... :-D Sorry für den Ausdruck. Ich fange mit Trab-Schritt an und mache mit Galopp-Trab weiter. Mittlerweile funktioniert all das auch unausgebunden. Ich habe immer 15 Min mit Dreieckern longiert, und danach ohne weiter gemacht und ihn auf beiden Händen nochmal "strecken" und auslaufen lassen in allen 3 Gangarten. Er hat sehr schnell verstanden, dass das Kopf hochstrecken und durch die Gegend glotzen viel anstrengender ist. Zudem habe ich mir mit der vielen Stangenarbeit auch so seine Konzentration an der Longe wieder geholt. Versuch das mal... Den Galopp unterm Reiter würde ich an deiner Stelle erst einmal weglassen, wenn er dort so schlimm ist. Versuch erst einmal die Muskulatur dahingehend aufzubauen, dass du es oben drauf irgendwann nicht mehr ganz so schwer hast.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 25 Jahre Reiterfahrung / 15 Jahre eigene Pferde

Physio wechseln...

Nein, Spaß, aber allein durch Dreiecker entwickelt sicher kein Pferd einen Unterhals. Natürlich ist schlechtes Reiten und unsachgemäßer Gebrauch von Hilfszügeln oft (mit) Ursache für eine kräftige Unterhalsmuskulatur. Aber ganz so einfach kann man es sich mit der Antwort dann doch nicht machen.

ln der Reitschule meines Vertrauens werden überwiegend „ausgebrauchte“ Sportpferde für den Schulbetrieb eingesetzt. Die laufen dann jahrelang etliche Stunden in der Woche mit Anfängern auf dem Rücken und Dreickern. KEINES davon hat einen Unterhals. Alle lassen sich auch nach Jahren noch von fortgeschritteneren Reitschülern sehr schön reiten.

Zur Zeit kenne ich dagegen 3 Pferde mit Unterhals - keines davon hat diesen durch irgendwelche Zügeleinwirkung bekommen:

  • ein Fohlen - Unterhals wurde schon bei der Fohlenschschau bemängelt. Fehler im Körperbau.
  • „Faulenzer“, der selten geritten wird und wenn, dann ohne Hilfszügel mit feiner Hand. Erwirbt den Unterhals ganz eindeutig beim Koppen.
  • Ein Araber, der auch sehr wenig geritten wird. Etwas klein geraten und ängstlich, hebt das Tier ständig (nicht nur beim Reiten) krampfhaft den Kopf, um bessere Übersicht zu haben. Ursache ist also sozusagen charakter oder nervös bedingt.

Bedeutet: „weg“ bekommt man den Unterhals in vielen Fällen garnicht. Was man aber zum Ausgleich tun sollte: erst recht Bauch - und Rückenmuskulatur trainieren. Bis ein Pferd so viel davon aufgebaut hat, dass es sich jederzeit locker reiten läßt, kann das aber 1-2 Jahre tägliche, zielgerichtete Arbeit bedeuten.

Um dich über das weitere Vorgehen zu beraten, sollte man wissen, was der Besitzer und dein derzeitiger Trainer dazu sagen. Denn es bringt niemandem was, mit einem Konzept aus dem Internet daherzukommen, wenn vor Ort die Dinge völlig anders gehandhabt werden.

“Schwach eingestellte“ Ausbinder sind meines Erachtens schon mal nix halbes und nix ganzes. Entweder ich longiere nur am Kappzaum, oder ich verwende zum Longieren Ausbinder (idealerweise Laufferzügel) genau so, wie es nach FN -Lehre gehandhabt werden sollte. Zu lang verschnallte Ausbinder stellen eine große Unfallgefahr dar!

Mit Galopp wäre ich zunächst mal sehr sparsam, denn das Pferd kann sich vermutlich selbst gar nicht richtig tragen, geschweige denn den Reiter. Daher braucht es den Hals erst mal vermehrt als Balancierstange, bis es sich auf die Hinterhand „setzen“ kann.

Du solltest deine Schenkel dranlassen und deine Hand ruighalten die Zügel nicht durhängenlassen... Schöne Übergänge machen... Schritt trab immer dann wechseln wenn dein Pferd es nicht denkt wenn es selber durchparrieren will dann noch so lange bis es plötzlich kommt... Schön arbeiten und ein bisschen spielen im inneren Zügel ab und zu halbe parraden geben... Schenkel weichen und Schulter vor... Nach einer Zeit bessert es sich vielleicht... Dann kannst du trab gallop und Schritt gallop übergånge machen... Ich hoffe es war ein bisschen hilfreich 😁Viel Erfolg

Der Unterhals kommt, wenn das Pferd den Rücken weg und somit den Hals heraus drückt. Daher wäre es erstmal wichtig, zu eruieren, warum das so ist. Hat es Schmerzen? Keine oder zu schlechte Bemuskelung? Unpassende Ausrüstung? Wenn gesundheitlich alles passt, also erstmal entsprechend Muskeln aufzubauen und an der Tragkraft des Pferd arbeiten. Es bringt überhaupt nichts, das Tier in Trab und Galopp zu zwingen, wenn es die Balance nicht halten kann!

Mit Ausbindern, auch wenn die lang sind, kann und wird das Pferd nicht losgelassen v/a laufen! Benutze einen Kappzaum ohne Hilfszügel und du wirst den Unterschied deutlich merken, wenn es tatsächlich in Dehnungshaltung läuft. Wenn du dich damit auskennst, kannst du auch noch eine Bandage als Körperband (als 8 gewickelt) benutzen, vielen Pferden hilft das sehr, besser unterzutreten und entsprechend den Hals fallen zu lassen.

Sorry, aber wenn du doch schon selber merkst, dass das Pferd sich wehrt ist doch klar, dass etwas nicht stimmt! Warum machst du dann einfach weiter?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin