Habe einen Traber mit Unterhals wie trainiere ich ihn ab?

5 Antworten

So mal eben ist das nicht ... frage dich mal, warum dieser Unterhals überhaupt da ist. Meist halten diese Pferde im Unterhals fest, was dann dort zu falscher Muskulatur führt. Diese Haltung ist dann Gewohnheit und soetwas lässt sich nicht so einfach weglongieren wie du dir das vorstellst. Diese Pferde haben nie gelernt richtig loszulassen. Sie halten sich iwie in der Form, wie der Reiter sie haben will aber loslassen können sie gar nicht.
Bei meinem Haffi war das am Anfang ziemlich krass. Wir haben dann angefangen ihn mit Übungen wie ,,ein Zügel, ein Schenkel" oder dem ,,Blumenstraußgriff" erstmal soweit zu bekommen, dass er ein kurzes Nicken zeigt und dann wurde er sofort rausgelassen. So trainierst du das Körpergefühl und die wirklich benötigten Muskeln. Dann sieht der Hals natürlich eine Zeit lang noch schlimmer aus aber mit der Zeit verliert sich die faösche Muskulatur. Longieren gibts nur am Kapzaum damit sich das Pferd auch dort fallen lässt und dadurch auch schön den Rücken hebt.
Wenn du aufmerksam gelesen hast, müsste dir was aufgefallen sein. Da dein Pferd sich falsch in einer Haltung hält, machst du es mit Dreieckszügeln und Ausbindern nur noch viel schlimmer. Wir sind jetzt nach 3 Jahren soweit, dass der Unterhals um einiges besser ist aber er immer mal wieder in diese Gewohnheit verfällt und daher die falsche Muskulatur noch benutzt.
Bei meiner neuen Stute hingegen ging das ganze recht schnell, sie ist allerdings auch ein sportlich angelegtes Pony, dass gerade erst 6 geworden ist und daher noch nicht so stark an diese Haltung gewöhnt hat.
Damit du sicher gehst, dass dein Pferd den Unterhals auch wirklich loslässt und du vernünftig vorwärts-abwärts reitest (das ist so wie es jetzt ist nämlich nicht der Fall) solltest du dir einen sehr guten Trainer suchen. Ich kann dir da nur die TGT trainer empfehlen, da die Pferde es dort auf eine ruhige und entspannte Art und Weise lernen. Mit dem Wissen und Können, dass du aktuell zu haben scheinst ist dieses Pferd sonst definitiv eine zu große Nummer.


HihihiMeee  24.02.2016, 14:58

so blöd wie es klingt, aber dann ist dies definitiv nicht der richtige Trainer für euch ... schau nach einer Zweitmeinung. das es bei allen einfacher war kann ja sein aber hier ist es schwer ud dafür brauchst du dann evtl andere Unterstützung als die die du hast. ich kann dir nur kurzes nicken und direkt rauslassen empfehlen, viele Handwechsel, volten und einen guten Takt sowie viel ruhe mit einer gebenden hand empfehlen.

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halloichbinskat 
Beitragsersteller
 23.02.2016, 19:14

Aaalso er hat diesen Unterhals schon sehr sehr lange... Er ist bis vor 6 Jahren noch aktiv im Rennsport mitgelaufen und dort hat er immer ein scheck dran gehabt. Scheck heißt (jetzt mal ganz vereinfacht formuliert), dass das Pferd am Kopf (und maul, also mit einem Zusatzgebiss verbunden ) durch einen Lederriemen (sehr kurz) mit dem Geschirr verbunden ist. Das verursacht das hochhalten des Kopfes. Ein runternehmen ist für das Pferd dann unmöglich.

Dadurch hat er den Unterhals bekommen und auch in den 6 Jahren (wovon er nur knapp 2 geritten bzw gearbeitet wurde -vorher war er nur wiesenpferd-) hat es keiner wegbekommen.

Einen guten Trainer hab ich, ich habe auch wissen (reite seit 13 Jahren und arbeite seit 2,5 Jahren mit Trabern, sowohl mit Aktiven als auch mit den ehem. hab auch 2 vor ihm ausgebildet und bei den allen war es einfacher vorwärts/abwärts zu arbeiten und die haben auch nicht so den Kopf hochgenommen)

doch auch mein Trainer (42 Jahre Erfahrung 4 eigene Pferde, davon 2 Traber ;) ) hat keinen Rat mehr, außer zu sagen, dass ich beim reiten ohne Hilfsmittel machen soll und beim Longieren es mal probieren kann...

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Ich hatte viele Jahre Traber von der Rennbahn, alle waren super und gallopierten auch Versuch doch mal mit einem Bosal oder Sidepull, also ohne Gebiss, zu longieren oder sogar im Schritt oder Trab zu reiten. Schnalle einen Stoßzügel ein, den du immer im Lauf der Wochen etwas kürzer schnallen kannst, beim Longieren siehst du dann schnell, wie sich dein Traber damit zurecht finden kann, aber er wird es ! Wünsche viel Erfolg und natürlich Geduld bei diesem Pferdalter. twhfreak


halloichbinskat 
Beitragsersteller
 23.02.2016, 19:21

okay, vielen Dank!
ja, wenn ich nur am Halfter longiere, läuft er (oft, nicht immer) besser als mit trense :)

Ja, mit sidepull versuche ich es mal! Danke! aber kann ich einen Stoßzügel in eine gebisslose trense einbauen? Geht das dann nicht zusehr auf das nasenbein?

Lg

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Lass die Ausbinder/Dreieckszügel bitte weg, damit machst du es nur schlimmer. 

Ist es dein Pferd oder deine RB? Wenn es dein Pferd ist - und du scheinbar kaum Erfahrung mit Trabern hast, warum wurde es dann ausgerechnet ein verkorkster Traber und kein anständiger Traber? Wenn ich keine Ahnung vom korrigieren habe, hole ich mir auch keine Komplett-Baustelle ins Haus...

Aber jetzt isser da, kann man nix dran ändern. 

Erstmal würde ich ihn mit einem Kappzaum longieren - und zwar mit dem Longenkurs von Babette Teschen auf www.wege-zum-pferd.de - da lernst du, wie du dein Pferd anatomisch korrekt longierst und es dadurch seine Selbsthaltung findet. Kostet auch nicht viel! Wenn du aus der Nähe Düsseldorfs kommst, kann ich dir auch gerne bei der Umsetzung helfen. 

Dann würde ich persönlich klassische Handarbeit mit einbauen - aber das musst du dir definitiv vorher zeigen lassen, sonst endet es mit wildem Gezerre im Maul. 

Suche dir also eine kompetenten Trainer, der sich bestmöglich mit Trabern auskennt oder mit der Korrektur von sehr unterbemuskelten Pferden - ich persönlich würde hier in die Richtung klassisch-barock gucken, viele FN-Trainer pressen das Pferd einfach in irgendeine Form und halten es da - oder versuch mal bei den Westernreitern jemanden zu finden. 

Ansonsten: Zeit. Gib ihm Zeit - Muskeln brauchen etwa 9 Monate, um sich anständig zu bilden. Vor allem in der Zeit mit wenigen Momenten zufrieden geben - sofort loben, wenn er den Hals auch nur eine Sekunde fallen lässt - dass er ihn wieder hoch nimmt, liegt schlichtweg daran, dass das Dehnen weh tut ;) Aber genau das kann man trainieren - mit dem Longenkurs und einem guten (!!!) Trainer.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

halloichbinskat 
Beitragsersteller
 23.02.2016, 19:28

okay, danke...
Ja, also er wurde mir "geschenkt" (bzw mir wurde die Hälfte geschenkt :D also ich teile ihm mir nun mit einem anderen) ... Ich habe schon Ahnung, habe ja selber auch schon 2 Traber alleine ausgebildet (also mit Trainer) aber er ist jetzt schon eine andere Nummer ;)
Jaa, Zeit hab ich ihm schon gegeben, ich habe ja auch jetzt nicht gerade angefangen mit ihm zu arbeiten, sondern mache das nun schon seit 1,5 Jahren ;) trotzdem hat sich Nie eine verbesserung gezeigt, jedenfalls keine besonders starke... Im Sommer läuft er besser als im Winter, was an der Muskulatur in der HH und rücken und so liegen kann (haben keine Halle darf auch nicht umstellen, will der andere Besi nicht)

ich habe einen Trainer (42 Jahre erfahrung, 4 Pferde davon 2 Traber) der mich auch gut unterstützt, jedoch hat sie mir mal das mit den Dreieckszügeln vorgeschlagen, da es bei ihrem Traber (auch selbst ausgebildet von ihr) gang gut geholfen hat...

Lg

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Punkgirl512  23.02.2016, 19:58
@halloichbinskat

Ah, okay - in der Frage oben klang das nämlich so "ich wollte ein Pferd retten, es ist ein Traber, keine Grundausbildung und ich möchte das alleine hinbekommen" - so kam es jedenfalls rüber. Dass es nicht so ist - sehr gut. Dann verzeih mir bitte den scharfen Ton am Anfang der Antwort ;)

Das Longieren auf Kappzaum würde ich auf jeden Fall machen - mit Gebiss longieren macht das Pferd nur im Maul extrem stumpf und ein Halfter ist einfach viel zu ungenau zum einwirken. 

Ein Kappzaum nimmt Einfluss auf die Wirbelsäule des Pferdes, daher unentbehrlich bei der Arbeit an der Longe. Denn nur ein Pferd, was auf einem Kreis gebogen läuft, kann sich auch reell fallen lassen. Hier nochmal der genaue Link zum Longenkurs - übrigens ein Selbstlernkurs, sehr gut erklärt: http://www.wege-zum-pferd.de/produkte/longenkurs/

Hast du die Trainerin auch schon so lange wie das Pferd? Wenn ja, und das Pferd läuft nach 1,5 Jahren noch nicht wesentlich besser, würde ich die Arbeit mit der Trainerin doch nochmal überdenken und mir vll. doch mal ein paar Stunden bei wem anders ranholen. 

Wichtig ist dann auch, dass der andere Besi nicht "gegen" dich arbeitet - d.h. wenn ihr am Kappzaum longiert dann, dann sollten das auch beide Seiten machen. Dem Pferd bringt es rein gar nichts, wenn es bei dir lernt, gebogen auf dem Kreis zu laufen und die andere Person mit der Longe im Gebiss das Pferd nur im Kreis schleudert. 

wie gesagt: wenn du zufällig aus der Nähe von Düsseldorf kommst, kann ich dir, insbesondere beim Longieren am Kappzaum, auch gerne Hilfestellung geben. 

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Hallo, ich hatte das gleiche Problem mit meiner Stute. Ich habe mich dann erst mal auf den Muskelaufbau konzentriert, weil das Pferd benutzt den Hals zum ausbalancieren und wenn nicht genügend Balance und Muskeln vorhanden sind, kann das nicht funktionieren. 

Die besten Übungen sind im Gelände bergauf und bergab, ebenfalls sind Schenkelweichen super zum Muskelaufbau und für die Balance. Du wirst sehen um so bessere Muskulatur das Pferd aufbaut um so leichter wird es, dass Pferd vorwärts abwärts zu reiten und zu stellen.


halloichbinskat 
Beitragsersteller
 23.02.2016, 19:18

okay, danke erstmal :)
Also im Gelände darf ich mit ihm nicht (aus versicherungstechnischen gründen) aber auch wenn ich es dürfte, wäre bei uns in der umgebung keine Hügel...

Ahhh, das mit der Muskulatur kann sehr gut sein :)

ja, im Winter fehlt ihm leider etwas an muskulatur, da der Boden oft nicht gut ist und wir keine Halle haben (Bin nicht besitzer sondern nur MIT- besitzer )
darf ihn daher auch nicht umstellen...

Im sommer lief er echt besser (sommer=mehr muskuatur= mehr arbeitesmöglichkeiten)

J_a, er hat so phasen, immer wenn ich denke, dass er gerade sehr schön läuft nimmt er an Geschwindigkeit zu und Kopfhoch- rasen - renntrab ... Ist oft so bei ihm...

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Dreieckszügel auf jeden Fall weglassen, damit machst du gar nichts besser, eher noch schlimmer!

Longiere ihm mit Kappzaum, evtl. auch mal mit Doppellonge. lass dir das aber von einem Trainer zeigen.

Mache viel Bodenarbeit und baue dabei die Stangen mit ein. Meiner hatte zu Beginn auch vor fast allem Angst, er kannte im Grunde nichts, nur vorwärts laufen. Schritt für Schritt habe ich dann immer mehr mit den Stangen gemacht und mittlerweile arbeite ich sehr oft damit, lasse ihn auch ab und an Frei oder an der Longe springen und er hat auch keine großen Probleme mehr mit den Stangen.

Such dir einen vernünftigen Reitlehrer/Bereiter/Trainer der dir dabei hilft und dir regelmäßig Unterricht gibt.


halloichbinskat 
Beitragsersteller
 23.02.2016, 19:05

okay, erstmal vielen Dank...
Ja, natürlich habe ich eine Trainerin, die mir regelmäßig Unterricht gibt. Reiten tue ich auch immer ohne Ausbinder bzw dreiecker oder sonst was. Beim reiten legt sich das meistens nach einer Zeit und wird lockerer, doch an der Longe ist das oft einfach katastrophal und es wird auch nicht besser wenn ich ihn dann weiter laufenlasse. Dh die Idee mit den Hilfsmitteln. Meine Trainerin ist da grundsätzlich auch kein Fan von, da sie aber schon viele Traber ausgebildet hat und diese Dreieckszügeln geholfen haben hat sie mir vorgeschlagen es zu probieren. Ja, stangen ist so eine Sache, er hat da Angst vor, da er mal einen Unfall damit hatte, seitdem kann er da nicht rüber, ohne loszuschießen. An guten Tagen geht er da einfach drüber und trabt hinterher an aber in schlechten fängt der echt an zu rasen, steigen oder scheuen zwar bin ich dann immer der Meinung dass man sich trotzdem durchsetzen muss, was nicht immer einfach ist.

Am kappzaum longieren wir auch öfter, jedoch merke ich keinen Unterschied zum Halfter, also bei ihm nicht.

Bei der doppellonge ist es noch viel extremer mit dem "Vögel fischen " ( so nenne ich es immer :) ), da er sich anscheinend an sein ehem. Rennleben erinnert oder so und dann in den Renntrab verfällt, natürlich den Kopf noch weiter hochreißt und sich auch nicht mehr bremsen lässt.

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