Unfallgegner will mich abzocken?

13 Antworten

Melde das alles Deiner Versicherung.

Natürlich waren die Unfallgegner aufgeregt und standen unter Schock. Mich irritiert mehr, dass Du das alles so leicht nimmst.

Und natürlich kann das Auto Schaden genommen haben. Das hat nichts mit dem Alter des Fahrzeugs zu tun. Und körperliche Beschwerden können auch später auftreten. Der Schock führt dazu, dass man nicht sofort merkt, dass man verletzt ist.

durch den kurzen Blick in den Spiegel und meine eingeschränkte Sehfähigkeit bin ich leicht in die Gegenfahrbahn gekommen.

Das hätte auch tödlich enden können. Es liegt ein Unfall im Begegnungsverkehr vor; die haftung trifft aufgrund des Anscheinsbeweises den Fahrer, dessen Fahrzeug auf die Gegenfahrbahn geraten ist. Dies gilt als grob fahrlässig, und somit trifft den Verursacher auch die Schuld zu 100%.

Aufjedenfall meinten die beiden, dass alles in Ordnung sei. Kurz bevor ich wieder in mein Auto steigen wollte, hat der Herr doch nach meiner Telefonnummer gefragt

Es ist wohl eher dem Schock zu verdanken, dass deine Unfallgegner keine Polizei gerufen haben.

Jetzt möchte er das ich meine Versicherung  beauftrage einen Gutachter zu stellen, das hab ich auch getan.

Wer den Gutachter bestellt, zahlt ihn auch. Übergib das Ganze unverzüglich deiner Haftpflichtversicherung. Zudem: Auch wenn es "nur" eine Wiese war, kann das Fahrzeug durch das unabgebremste Befahren erhebliche Schäden davongetragen haben.

Nachdem ich nochmal mit meiner Versicherung Rücksprache gehalten habe, hat mir diese mitgeteilt, dass die Person auf dem Beifahrersitz jetzt über gesundheitliche Probleme klagt - ergo, jetzt wollen Sie auch noch Schmerzensgeld.

Auch das ist Sache deiner KFZ-HP.

Die Sache ist im Grunde sehr einfach.

Auch wenn es zu keinem Zusammenstoß kam, hast du einen Unfall verursacht.

Dein Unfallgegner macht nun seinen Schaden bei deiner Versicherung geltend. Diese wird berechtigte Ansprüche begleichen und unberechtigte ablehnen.

Die Personen waren sehr aufgebracht und ich habe ehrlich gesagt den Wirbel der gerade gemacht wurde nicht verstanden. Wir standen weder kurz vor den Zusammenstoß

Zuvor hast du geschrieben:

bin ich leicht in die Gegenfahrbahn gekommen.

Ihr standet kurz vor dem Zusammenstoß. Warum sonst sollte man sich genötigt sehen in eine Wiese zu fahren... Ich wäre da auch sehr aufgebracht gewesen, hätte schließlich auch deutlich weniger glimpflich ausgehen können... Überdenken nochmal deine Sichtweise auf die Situation.

Jetzt möchte er das ich meine Versicherung  beauftrage einen Gutachter zu stellen, das hab ich auch getan. Es kommt mir ehrlich gesagt etwas komisch vor, den Gutachter der Gegnerischen Versicherung zu beauftragen.

Was? Du beauftragt ganz sicher niemanden. Man gibt den Fall an die eigene Versicherung und lehnt sich zurück bis es zu einem Ergebnis kommt.

ergo, jetzt wollen Sie auch noch Schmerzensgeld.

Geht's etwa schon vor Gericht wegen Körperverletzung? Ich glaube nicht. Hier dreht es sich weiterhin um den Haftpflicht Schaden. Und Personenschäden sind davon ebenso abgedeckt.

Ich bin so fassungslos, da ja nichts passiert ist. Hier will zu 100 Prozent nur Geld rausgeholt werden.

Was kümmert dich das? Das zahlt alles deine Versicherung, solange deren Gutachter der Meinung sind, dass die Schäden im Zusammenhang mit dem beinahe Unfall stehen. Nichtmal Selbstbeteiligung fällt an. Das einzige was dir passieren kann, dass du bei deiner SFK zurück gestuft wirst.

Dann kostet die Haftpflicht halt wieder etwas mehr. In anbetracht, dass sonst weiter nichts passiert ist, solltest du es dabei beruhen lassen.

Nachdem der Vorgang abgewickelt ist, kannst du dich auch noch entscheiden den Schaden selbst zu tragen um einer Rückstufung der SFK zu entgehen. Ob sich das lohnt, hängt von der Höhe des Schadens ab.

Mein Tipp:

Lehne dich zurück, lass das deine Versicherung ausfechten und akzeptiere das Ergebnis (Verantwortung übernehmen). Ggf. wäre es zudem eine Überlegung wert sich bei dem Unfallgegner für die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen. Alles andere schaukelt die Gemüter nur weiter hoch und eskaliert letztendlich vor Gericht. Und die Nerven können sich alle Beteiligten wirklich sparen.

Grundsätzlich gesagt bist du erstmal an dem Unfall schuld. Wenn du nicht richtig gucken kannst darfst du nicht Auto fahren. Wenn dort keine Wiese gewesen wäre sondern ein Baum hätte es ganz anders ausgehen können. Dann hätte es sogar tödlich ausgehen können.

Meine Empfehlung ist das du das alles deine Versicherung regeln lässt. Und wenn die sich an dich direkt wenden würde ich einen Anwalt einschalten.

Meine Erfahrung ist das man grundsätzlich die Polizei einschalten sollte. Bei mir endete etwas ähnliches mal vor Gericht weil angeblich niemand etwas falsch gemacht hatte und ich den Schaden selber verursacht haben sollte.