Um was geht bei euch bei dem Motorradgruß?

Mir wurde mal gesagt, dass es bedeuten würde, man wünscht sich gegenseitig eine unfallfreie Fahrt. Damit kann ich leben.

Wenn man mir guten Tag sagt, grüße ich freundlich zurück, daher mache ich das auch in diesem Fall. Mehr bedeutet es mir nicht, außer ich treffe einen Motorradfahrer auf besonders schwierigen Strecken oder bei ungünstigen meteorologischen Bedingungen. Mit dem sehe ich dann tatsächlich eine Verbundenheit, die mir sonst zu 99% abgeht, da von der Kiste abgestiegen wahrscheinlich mit den meisten Bikern keine Gemeinsamkeiten herrschen.

Hab mal gelesen , dass es ursprünglich darum ging , dem anderen Fahrer zu signalisieren, dass man bei einer Panne helfen könnte.

Letztendlich ist es für mich ein Zeichen der Verbundenheit und das man das selbe Hobby hat.

Ich finde, dass motorradfahren eher etwas ,, familiäres, freundschaftliches " ist oder sein kann. Man kann jederzeit einen anderen motorradfahrer anquatschen, dutzen und hat sofort ein Gesprächsthema.

Man unterhält sich an der ampel , obwohl man den anderen gar nicht kennt, oder spricht den bei der Tankstelle an, weil einem das motorrad des anderen interessiert.

Es ist eben schon etwas anderes.

Ursprünglich gedacht, um eine (nicht erlaubte) Warnung vor Blitzern in das Gegenteil, nämlich ein (erlaubtes) "freie Fahrt", zu kehren.

Der Motorradgruß oder Bikergruß hat seine Ursprünge in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Allgemein waren sehr wenige Autos auf den Straßen unterwegs. Die meisten Deutschen hatten - wenn überhaupt - ein Motorrad. Dann kam der wirtschaftliche Aufschwung und so mancher konnte vom Motorrad oder Gespann auf ein Auto umsteigen. Und fühlte sich dann als etwas besseres, als die Motorradfahrer. Das war die Zeit, als man als arm galt, wenn man noch immer mit dem Motorrad fuhr und man auch in so manchen Wirtschaften keinen Platz bekam. Der Motorradfahrer galt als Mensch zweiter Klasse. Und in dieser Zeit entstand das Grüßen, weil man sich mit den anderen Motorradfahrern verbunden fühlte und das so auch zeigen konnte.

Aus dieser Zeit stammt auch noch der gelbe Schal, der beim fahren getragen wurde und der bei einer Panne anzeigte, dass man Hilfe brauchte, wenn man ihn am Lenker befestigt hatte. Damals waren die Motorräder noch nicht auf solchem technischen Niveau, wie man es heute hat und man musste u. U. viel reparieren.

Dann kam die Zeit, als das Motorradfahren zum Sport avancierte und anzeigte, dass man das Geld dazu hatte. Das war auch die Zeit, wo dann manche Marken-Fahrer die Fahrer anderer Marken nicht mehr grüßten, weil sie sich für etwas besseres hielten. Gerade die Fahrer einer deutschen und einer italienischen Marke traten da besonders hervor, wenn ihnen ein Fahrer einer japanischen Maschine begegnete.

Wir hatten sogar mal das Erlebnis, dass ein liegengebliebener Ducati-Fahrer sich von einem Honda-Fahrer nicht helfen lassen wollte. Dem war halt in vielerlei Hinsicht nicht zu helfen und damit meine ich nicht das Motorrad.

Inzwischen hat sich das wieder etwas angeglichen und es wird allgemein wieder gegrüßt. Denn heutzutage ist es auch wieder etwas besonderes, wenn man Motorrad fährt und das verbindet dann auch wieder.

Es geht darum, den anderen zu grüßen.