Todesstrafe zulässig?

Das Ergebnis basiert auf 71 Abstimmungen

Gegen die Todesstrafe 65%
Für die Todesstrafe 21%
gespaltet / Kein Kommentar 14%

30 Antworten

Gegen die Todesstrafe

Wir sollten uns mal die Mühe machen, all jene mit auf die Anklagebank zu setzen, die ma§geblich und entscheidend daran beTEILigt waren, dass ein Mensch dazu kam, einen anderen zu töten. Ich denke, dass sich danach einiges ändern würde in der Arbeit der Juristen, die in demokratisch konzipierten Rechtsstaaten ja das Recht auf's letzte Wort haben und damit Menschen auch mit den Tod bestrafen dürfen. Glücklicherweise nur noch in wenigen Ländern.

Anfangen sollte man mit Einladungen auf die Anklagebank bei den Eltern, die (mit entsprechenden Vorbelastungen, die man als strafmildernd werten muss) sich nicht genügend um ihren Nachwuchs gekümmert haben. Über Erzieherinnen, die es nicht geschafft haben, Kindern die Bedeutung eines möglichst gerechten Verhaltens unter vielen begreiflich zu machen. Auch Lehrer, Ausbilder, Vorgesetzte und viele andere sollten angeklagt werden, die ebenfalls zu blöde waren, sich um Gerechtigkeit zu kümmern, weil sie die wesentliche Zielsetzung dieses Idealzustandes nicht interessierte.

Nicht zuletzt auch Juristen, die dem Volk erzählen, Gerechtigkeit sei gar nicht so wichtig, weil Gerechtigkeit ein subjektiver Wert sei, den eben jeder anders empfinde. Dank ihrer gro§artigen Hilfe ginge es nur um Recht. Pech für jene, die bekanntlich als Letzte von den Hunden gebissen werden. Schlie§lich ist die korrekte Umsetzung eines Gesetzes ja schon lange eine Art Roulette-Spiel. Mit einer Kugel in der Trommel des Revolvers der klick-klick-klick-machenden Juristen ...

Sozialpsychologen müsste es eigentlich leicht fallen, mir zu folgen. Leider fehlt den meisten Menschen das Bewusstsein, dass es letztlich allen nur um Wohlgefühle im weitesten Sinne geht und womit alle dieses Ziel erreichen, oder verfehlen. (Wohlgefühle kann man nur über Unterschiede wahrnehmen, für die andere zur Verfügung stehen ... Wer was Höheres hinter allem vermutet, verschafft sich damit ein Wohlgefühl.)

Die Chancen, im Abgrund zu landen, werden ja immer größer, je mehr Menschen miteinander zu tun haben und dann gerne die jeweils Unabhängigeren bestimmen, wo's lang geht. Hat man genug Macht erworben durch Ungerechtigkeiten, reicht ein kleiner Schubs, und die, die anderen zum Erfolg verholfen haben, müssen sich einen anderen Berg zum Hochklettern suchen. Und neue Partner ...

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Für mich stellt sich nicht die Frage, ob Todesstrafe ja oder nein, sondern vielmehr um die Frage in welchen Situationen man diese anwenden sollte.

Todesstrafe sollte nur erwogen werden, wenn

  • es sich um eine menschenverachtende Tat handelt (ein normaler Mord ist für mich noch nicht menschenverachtend, da diese Tat gegen ein Individuum gerichtet ist und nicht gegen Menschheit allgemein)
  • die Schuld über jeden Zweifel erwiesen ist (dies verlangt eine noch höhere Gewissheit als bei einer normalen Verurteilung)
  • es dürfen keine mildernde Umstände vorliegen (Unzurechnungsfähigkeit, geistige Einschränkungen usw.)
  • es muss eine Möglichkeit geben die Todesstrafe effektiv und zuverlässig zu vollstrecken

Mensch sein bedeutet eben nicht nur Rechte zu haben, sondern auch Pflichten. Zu den Pflichten gehört eben auch, dass man sich wie ein Mensch zu verhalten hat. Wenn jemand diese Pflicht schwerstgehend verletzt dann hat kann man ihm auch keine Menschenrechte mehr zugestehen.

Was hätte man denn mit Hitler machen sollen? Eine reine Gefängnisstrafe? Ich befürworte in diesen Situationen die Todesstrafe, da solche Individuen nicht mehr in unserer Gesellschaft verweilen dürfen. Früher hätte man so etwas vielleicht noch mit Exil bestrafen können, aber Exil ist heutzutage nicht mehr möglich.

Es gab in der Philosophie einige Befürworter der Todesstrafe, wie z. B. Hegel oder auch Kant. Ich möchte mal sehen was du sagen würdest, wenn irgendjemand bei dir zu Hause einbricht, deine Frau und Kinder vergewaltigt und dann auf bestialische Art und Weise ermordet. Bist du dann auch noch gegen die Todesstrafe?

Außerdem sehe ich nicht warum Todesstrafe schlimmer sein sollte als eine lebenslange Haftstrafe. Es gibt Gefängnisse, wo sie den Insassen ihre Schnürsenkel wegnehmen, weil sich diese lieber umbringen würden als ihr Leben in einer Zelle dahinzuvegetieren. Bei uns gibt es das natürlich nicht, weil wir ja fast schon Luxusgefängnisse haben.

Gegen die Todesstrafe
  1. Die Todesstrafe würde die Trauer und den Hass nicht lindern. Der Verurteilte ist kein böser Mensch, sondern ein Kranker Mensch.
  2. Das diese Menschen nicht mehr zurück in die Gesellschaft dürfen, spricht für sich und da sollte es keine Ausnahmen geben bei Verbrechen wie Mord.
  3. Eine Todesstrafe wird andere Täter nicht abschrecken, wo wir wieder bei Punkt 1. sind. Es sind eben Kranke Menschen, die einen Drang oder Trieb folgen müssen.
  4. Die Bevölkerung ist deshalb dafür weil sie nicht genug über deren Verhalten Wissen, sie sehen nur die Tat und denken deshalb so.
  5. Zu sagen das es Kostengünstiger wäre würde das Recht auf Leben in Frage stellen.
Hamburger02  22.12.2019, 13:11
Zu sagen das es Kostengünstiger wäre würde das Recht auf Leben in Frage stellen.

Zumal dieses Argument auch falsch ist. In den USA haben einige Staaten die Todesstrafe deshalb ausgesetzt, weil sie sich die enormen Kosten dafür nicht mehr leisten können oder wollen.

https://www.welt.de/politik/article3246804/US-Bundesstaaten-wird-die-Todesstrafe-zu-teuer.html

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Milano303  22.12.2019, 13:13
@Hamburger02

Dennoch kann man Menschen nicht töten um Geld zu sparen, das ist doch wohl klar.

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Hamburger02  22.12.2019, 13:51
@Milano303

Ich wollte dir nicht wiedersprechen, sondern dein Argument ergänzen insofern, dass schon die Voraussetzung des angeführten Argumentes nicht stimmt.

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Ich bin eigentlich eher dagegen, aber im Fall der Todesurteile im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher von 1946 waren diese absolut richtig. Wobei die schlimmsten Verbrecher (Hitler, Himmler, Goebbels, Göring) vorher Selbstmord begingen.

https://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%BCrnberger_Prozess_gegen_die_Hauptkriegsverbrecher

Skellcrafter  19.12.2019, 20:18

Die härtere Strafe wäre aber die lebenslange Haft gewesen, die wenigen Sekunden des Leidens sind nichts dagegen. Nur der menschliche Verstand sträubt sich mehr gegen den Tod als gegen lebenslange Haft.

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Gegen die Todesstrafe

"Sie sei die einzige gerechte Vergeltung für die schwersten Verbrechen."

--> Es ist Vergeltung diejenigen, die nach dem Tod des Täters noch am Leben sind und selbst das macht die Tat nicht ungeschehen.

Der Täter wird sich nach dem Tod weder daran erinnern, dass er die Tat verübt hat, noch dass er je gelebt hat und das er jetzt desswegen Tod ist. Der Zustand eines Menschen nach dem Tod ist exakt der gleiche wie vor der Geburt. Er ist nicht existent. Es gibt weder vor dem Leben noch nach dem Tod ein Eigenbewusstsein.

"Nur sie schütze die Allgemeinheit wirksam vor dem Täter (Spezialprävention)."

--> Vor was genau? Welche Straftat ist den individuell weniger schlimm als jene, die einem anderen wiederfahren ist? Wenn du auf dem Schulhof verprügelt worden bist, dann wünscht du dem Täter auch den Tod. Auch wenn er dich objektiv gesehen nur geschubst hat. Es geht nicht nur darum vor wem, sondern auch vor WAS muss die Allgemeinheit geschützt werden und diese Bewertung ist IMMER individuell abhängig vom Opfer einer Straftat.

"Sie sei zur Abschreckung möglicher anderer Verbrecher notwendig"

--> Das funktioniert nicht. Die meisten Straftaten werden im Affekt durchgeführt. Kein Krimineller schaut vorher in ein Strafgesetzbuch und überlegt danach wogegen er denn verstoßen möchte und wie hoch die Strafe dafür sein könnte. Strafen als Preventivmaßnahmen sind ein absoluter Mytos. Insbesondere bei schweren Straftaten.

"Sie sei von einer Bevölkerungsmehrheit gewollt."

--> Ist sie nicht. Es ist genau das Gegenteil der Fall. Wer sowas schreibt verdreht die Wahrheiten. Noch ein Beweis, dass hinter Wikipedia Einträge meistens eine individuelle Person steckt und keine wissenschaftlich, nachvollziehbare Erkenntnisse. Isnofern sind Wikipediaartikel immer auch unter Vorbehalt zu konsumieren.

"Sie sei kostengünstiger als lebenslange Haftstrafen."

--> Ist sie nicht, genau das Gegenteil ist der Fall. Strafverfahren in der es auch die Todesstrafe geben kann, kosten in den USA Millionen von Dollar. Zudem dauert es 10-20 Jahre bis der Täter hingerichtet wird. Im Vergleich zum deutschen Strafrecht wäre er in der Zeit schon längst wieder draußen. Insbesondere wenn man ihm keine psychologischen Probleme nachweisen kann.

Das noch in Ergänzung deiner eigenen Einschätzungen zu diesen abstrusen Vorderung nach der Todesstrafe.