Titration Verwendung der Säure?
Wenn ich jetzt die Konzentration von NaOH mithilfe von Salpetersäure bestimmen würde, könnte ich auf die gleiche Weise die Konzentration von NaOH bestimmen, wenn ich anstatt Salpetersäure, Essigsäure nehme.
Ich persönlich würde behaupten, dass es vom Ergebnis kein Unterschied machen würde, aber es eben länger dauern würde die c von NaOH herauszufinden, weil die Essigsäure eine schwache Säure ist, weshalb sie nur in geringer Menge protolysiert wird. Damit gibt es nicht genügend Oxonium-Ionen, um die Hydroxid-Ionen vov NaOH auszugleichen, weshalb es vermutlich länger dauern würde aber letztlich ja irgendwann den pH-Wert 7 erreichen würde.
Ist der Gedankengang richtig oder muss ich ein weiteren Faktor beachten? Vielen Dank im Voraus!
LG
2 Antworten
Bei einer Titration füllt man in die Bürette immer eine starke Säure, (bzw.Base).
Wenn du eine schwache Säure (wie Essisäure) nähmest, würdest du auch irgendwann den Äquivalenzpunkt erreichen, aber der liegt halt nicht bei pH7, sondern irgendwo im Alkalischen, weil das sich bildende Acetat eine Base ist. Das ist schlecht für Titration mit Indikator.
Für eine Titration mit pH-Meter ist das Verfahren ebenfalls ungeeignet, weil der pH-Sprung sehr klein ausfällt: Am ÄP hättest du eine reine Acetat-Lsg., deren pH-Wert sich nur unwesentlich von dem der verdünnten Natronlauge unterscheidet, die vorher vorlag.
Fazit: Wenn man für eine Titration anstatt einer starken eine schwache Säure (oder schwache Base) als Maßlösung verwendet, ist das in etwa so, als würde man für eine Längenmessung anstatt des Maßbands ein Gummiband nehmen. Das macht man nicht. Da kommen keine verwendbaren Messwerte bei raus.
Du hast zwei Fehler in deinem Gedankengang: 1. Die Titration ist nicht bei pH 7 beendet, sondern bei einem etwas höheren Wert. 2. Die Neutralisation läuft mit Essigsäure genauso schnell ab wie mit Salpetersäure. Wenn Essigsäure eine schwächere Säure ist, heisst das ja nicht, dass sie erst lange nachdenkt vor der Abgabe von Protonen und sich dazu überwinden muss, diese Reaktionen in wässriger Lösung laufen alle schnell ab.
Ja, du hast Recht. Ich habe diese Aspekte wirklich nicht beachtet. Danke für die Antwort auf meine Frage!
Vielen lieben Dank für die Erklärung. Insbesondere der Vergleich mit dem Gummiband hat mir gefallen :)