Studium an FH trotz Vollabitur?

6 Antworten

Eine FH-Ausbildung ist nicht besser und nicht schlechter als eine Uni-Ausbildung. Es ist halt ein anderer Weg.

Eine FH ist mehr auf Lehre und Praxis ausgerichtet, eine Uni mehr auf Forschung und Theorie. Eine FH ist ein guter Platz für dich wenn du mehr an Anwendungen als an Forschung interessiert bist.

Auch als FH-Absolvent bleibt dir der Weg in die Forschung offen, der Praxisbezug öffnet aber auch viele Wege in die Wirtschaft.

Neben all dem, was schon gesagt wurde, solltest du wissen, dass FH-Absolventinnen und Absolventen wegen der deutlich größeren Praxisanbindung und z.B. das Verfassen von Abschlussarbeiten direkt in Zusammenarbeit mit Unternehmen ein höheres durchschnittliches Einstiegsgehalt haben als Absolventinnen und Absolventen von Unis. Außerdem geht dadurch die Jobsuche schneller und es gibt unter Umständen eine größere Auswahl an Unternehmen.

Außerdem studieren an sehr vielen FHs überwiegend Leute mit Abi, einfach weil die Anzahl an Leuten mit Fachhochschulreife in Deutschland deutlich unter deren Zahl liegt. Es ist also völlig normal, auch mit Abi an die FH zu gehen.

Beste Grüße und weiterhin viel Erfolg und Freude beim Studium!

Habe selbst BWL an einer Uni studiert.

In der Praxis ist es nun so, dass gute bis sehr gute Leute sich immer irgendwie durchsetzen, egal wo die herkommen.

Die FHs bieten heutzutage auch so gut wie alle einen Masterabschluss an. Leute, die allerdings eine wissenschaftliche Hochschul-Karriere machen wollen, sind an den FHs weniger gut aufgehoben.

Eine Freundin von mir hat Abitur und ist jetzt leidenschaftliche Tierpflegerin. Da das Abitur als höchster Schulabschluss mehr Barrierefreiheit auf dem Arbeitsmarkt bietet, ist es vorteilhaft, ihn zu besitzen.

Es heißt aber nicht, dass man mit ihm auch die Hochschulreife ausnutzen muss. Das wird leider gesellschaftlich impliziert.

Ich finde, dass man die beiden Institutionen auch kaum miteinander vergleichen und somit eine Hierarchie erzeugen kann, da sie beide verschiedene Schwerpunkte haben.
Die Uni ist für Forschungsinteressierte dufte, die FH für praxisangewandtes Wissen.
Darüber hinaus: Wer an der Uni ist, ist ja nicht da, um seinen Studentenstatus zu zeigen („Seht her, ich studiere an einer Universität.“), sondern um später seinen Beruf ausüben zu dürfen bzw. zu forschen. An der FH wird meines Wissens nach eher nicht geforscht, sondern gezielter auf den Beruf mit Praxisanteil vorbereitet. Wenn man weniger theoretisch angelegt ist und lieber sein Wissen durch Anwendung lernt, wäre es fatal, wenn man an eine Universität ginge, wo es doch eine bessere Alternative gibt.

(Ich sehe an meiner Uni mit dem mangelnden Praxisanteil auch Schwächen, vor allem hinsichtlich des Lehramtes 👀, es ist also nicht immer alles Gold, was glänzt.)

Bezüglich deiner Eltern könntest du ihnen vielleicht sagen, dass dein Berufswunsch nur durch die Studiumsabsolvierung an einer FH realisierbar ist.

Bevor du später deine Entscheidung bereust mit: „Warum habe ich mich nicht durchgesetzt?“, ziehe dein eigenes Ding durch. Es sind nicht deine Eltern, die deinen Weg gehen, sondern Du.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Lehramtsstudium

Wenn dir deine jetzige Ausbildung gefällt, mache sie. Irgendwelcher Standesdünkel ist einfach nur fehl am Platz. Ich selbst habe auch auf Druck eine Uni absolviert in einem Fach wo ich keinerlei Bezug zu hatte. Habe auch absolviert. Viel lieber hätte ich ein Handwerk gelernt und dann den Meister oder auch eine FH absolviert, die Entscheidung muss man einfach treffen wenn man davor steht. Habe dann nach der Wende eine Umschulung gemacht, ins Handwerk, und bin Glücklich damit. Hätte gern in diesem Beruf ein Auslandsjahr gemacht, dazu war es allerdings schon zu spät, habe dafür anderen Austauschschülern bei mir Unterkunft und Familienanschluss gegeben.