Stimmt es, dass der Teufel zum Propheten Mohammed saw etwas gesagt und Mohammed es getan hat?

7 Antworten

So ähnlich. Dein Freund bezieht sich auf das Teufelsgeflüster. Als der Engel Jibril (Gabriel) Mohammed alle Offenbarungen übermittelte, bat Jibril Mohammed darum, alles zu wiederholen. Als Mohammed einen bestimmten Vers wiederholte, fragte Jibril ihn, woher er diesen habe. Jibril hatte ihm diesen Vers nicht überbracht. Dieser Vers wird als der sogenannte Teufelsvers bezeichnet.

Schon vor Mohammed gab es die Verehrung von Steinen, auch die Kaaba war heidnisches Heiligtum und wurde vom Islam fortgeführt. Auch Allah gehörte zu den vielen heidnischen Göttern. Um einen Ein-Gott-Glauben zu schaffen, mussten alle anderen Götter wohl "zurücktreten".

https://de.wikipedia.org/wiki/Altarabische_Gottheiten

https://de.wikipedia.org/wiki/Satanische_Verse

https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/altarabische-gottheiten-creative-commons-clip-100.html

Weiter unten auf der Seite ist die ganze Doku.

Ich glaube dein Freund meint die Satanischen Verse.

Falls dich interessiert, was genau die sind:

"...wobei es aber wohl auch später noch andere Versionen gegeben haben muss, die noch im 9. Jahrhundert z.B. die sog.  Satanischen Verse enthielten oder die Suren 113 und 114 nicht kannten.
Der Korantext, den der muslimische Theologe Ibn Masíud benutzte, reichte nur bis zu Sure 112

Oder hier:

https://youtu.be/3Qfjtb7PG3M

(ab 1:42)

"Sicher sind (die Offenbarungen) betrügerisch.
An einer Stelle sagt er selbst, dass sie von Satan gekommen sind.
Das war ein bekanntes Ereignis in seiner Laufbahn, das von Salman Rusdhie in seinem Buch "Die satanischen Verse" verewigt wurde.
Doch Rusdhie hat das nicht erfunden.
Mohammed bekam einmal,  wie er selbst sagte, eine "göttliche" Offenbarung, die es den Moslems erlaubte die drei heidnischen Göttinnen zur Fürbitte anzurufen.
Dies war ein Versuch seinen eigenen Stamm der Koreish, einen arabischen Heidenstamm, mit den Moslems auszusöhnen, weil (der Stamm) diese Göttinnen verehrte.
Doch dann begriff er, dass er seine frühere Botschaft eines reinen Monotheismus aufs Spiel setzt. So sagte er Satan hätte ihm diese Verse eingehaucht und er strich sie."

Quelle: Robert Spencer, amerikanischer Religionswissenschaftler

Oder etwas detaillierter, mit Quellen aus ibn Ishaq (und weiteren islamischen Sammlungen):

Später wollte Mohammed sich dann mit den Quraish (immerhin seinem eigenen Stamm) wieder aussöhnen, die noch immer an ihre heidnischen Göttinnen glaubten. Mohammed bekam also eine "Offenbarung" nach der man auch diese Göttinen zur Fürbitte anrufen dürfe.

"Diese sind die erhabenen, deren Fürbitte erhofft wird." Namentlich ging es dabei um die Göttinnen al­Lāt, alʿUzzā und Manāt.

So liest man z.B. in Ibn Ishaq:

"Dann gingen die Leute auseinander, und die Quraisch, erfreut über das, was über ihre Gottheiten gesagt worden war, kamen heraus und sagten, Mohammed hat in großartiger Weise über unsere Götter gesprochen.
Er erklärte in seinem Vortrag, dass sie die erhabenen Gharaniq sind, deren Fürbitte genehm ist"

Auch Sahih al-Bukhari bestätigt diese Überlieferungen (Bukhari, Band 6, Buch 60, Nummer 385) und ebenfalls Ibn Sa’d (Kitāb aṭ-Ṭabaqāt, Kairo 1968, Band 1, Seite 137) und Tabari (Annalen 1, Seite 1192–1196 - vgl. Rudi Paret: Der Koran, Kommentar und Konkordanz, Stuttgart: Kohlhammer, 1971, Seite 461) nahmen sie als authentisch an.

("Die Heiden warfen sich zusammen mit Mohammed nieder")

Doch dann begriff Mohammed, daß er seine frühere Botschaft (eines reinen Monotheismus) aufs Spiel setzt. So sagte er später, Satan hätte ihm diese Verse eingehaucht.

Heute sind diese Verse bekannt als die "Satanischen Verse".

https://de.wikipedia.org/wiki/Satanische_Verse

https://anthrowiki.at/Satanische_Verse

"Satanische Verse" ist die Bezeichnung für eine Episode in der Biographie bzw. Legende des Religionsstifters und islamischen Propheten Mohammed, die mit der frühmekkanischen 53. Sure „Der Stern“ (an-Nadschm) im Koran zusammenhängt.
Dort geht es in den Versen 19 bis 25 um die in der Kaaba in Mekka verehrten alten Gottheiten.
[...]
Den Ausdruck „Satanische Verse“ prägte William Muir, in arabischen Chroniken und in Korankommentaren wird die Episode als قصة الغرانيق / qiṣṣat al-ġarānīq / ‚Kranichbericht‘ oder auch als die „untergeschobenen Verse“ bezeichnet.
[...]
Neben beispielsweise dem Mekka-Handel, der Nacht- und Himmelsreise des Propheten sind die satanischen Verse Bestandteil beinahe jeden islamischen Berichts über das Leben Mohammeds.

https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/islam-lexikon/21680/satanische-verse

In der Koranexegese wird angenommen, dass dem Propheten Muḥammad nach den Versen 19 und 20 in Sure 53, in denen die drei altarab. Gottheiten al-­Lāt, alʿUzzā und Manāt erwähnt sind, von Satan die folgenden zwei Verse eingeflüstert wurden:
«Diese sind die erhabenen, deren Fürbitte erhofft wird.»
Erhielt der einzige Gott (Allāh) damit andere Götter beigesellt (arab. shirk), so stellte eine göttliche Offenbarung diesen Irrtum richtig; durch die Verse 21 – 27 in Sure 53, in denen die beiden s. V. abrogiert werden.

Und hier, noch mehr aus ibn Ishaq:

Dieser Begriff bezieht sich auf eine Begebenheit, die in der islamischen Überlieferung festgehalten ist und auf die sich Sure 53, “Der Stern”, bezieht, in der Satan, nicht Allah, durch Mohammeds Mund gesprochen hat.

Die Verse, die der Teufel dem Propheten des Islam eingegeben hat, wurden danach als die “Satanischen Verse” bekannt.

In seiner “Biographie von Mohammed” (Seite 165 bis Seite 167, im Inhaltsverzeichnis als "Sein vorübergehendes Zugeständnis gegenüber dem Polytheismus" bezeichnet) schreibt Ibn Ishaq:

“der Gesandte machte sich Sorgen um das Wohlergehen seines Volkes” – der heidnischen Quraisch - und “sehnte sich danach, einen Weg zu finden, um sie an sich zu ziehen”.

Letztlich waren es allerdings die Anführer der Quraisch, die mit einem Angebot zu ihm kamen. Sie würden ihm Frauen und Geld geben und ihn sogar zu ihrem König machen – wenn er dafür ihre Bedingungen erfülle.

“Dieses wollen wir dir geben, Mohammed, so sieh also davon ab, unsere Götter zu verunglimpfen und sprich nicht übel von ihnen. Willst du dies nicht, dann bieten wir dir ein Mittel an, welches sowohl zu deinem als auch zu unserem Nutzen ist.”
“Was ist es?” fragte Mohammed.
“Du wirst unsere Göttinnen al-Lat und al-‘Uzza ein Jahr lang verehren, und wir werden deinen Gott ein Jahr lang verehren.”

Nachdem er das Angebot zunächst abgelehnt hatte, erhielt Mohammed eine Offenbarung, der zufolge es rechtmäßig sei, wenn die Muslime die beliebtesten Göttinnen der heidnischen Quraisch, al-Lat, al-Uzza und Manat, als Fürbitterinnen vor Allah anbeteten.

Die Quraisch waren hocherfreut und warfen sich zusammen mit Mohammed und Muslimen vor Allah nieder, nachdem Mohammed die Rezitation der neuen Offenbarung beendet hatte.

Ibn Ishaq berichtete:

“Dann gingen die Leute auseinander, und die Quraisch, erfreut über das, was über ihre Gottheiten gesagt worden war, kamen heraus und sagten, “Mohammed hat in großartiger Weise über unsere Götter gesprochen. Er erklärte in seinem Vortrag, dass sie die erhabenen Gharaniq sind, deren Fürbitte genehm ist.”

Die Gharaniq waren hoch fliegende Kraniche. Mohammed meinte, sie seien Allahs Thron nahe, und dass es gerechtfertigt war, wenn Muslime al-Lat, al-Uzza und Manat als Fürbitterinnen bei Allah anbeteten.

Die Nachricht machte unter den Muslimen schnell die Runde:

“Die Quraisch haben den Islam angenommen.”

Da der Frieden unmittelbar bevorzustehen schien, begannen einige jener Muslime, die zuvor um ihrer Sicherheit willen nach Abessinien geflohen waren, zurückzukehren.

Ein Hauptbeteiligter am Drama jedoch war ganz und gar nicht erfreut: der Engel Gabriel, jener, dessen Erscheinen vor Mohammed den Islam ins Leben gerufen hatte. Er kam zu Mohammed und sagte:

“Was hast du getan Mohammed? Du hast diesen Leuten etwas vorgetragen, was ich dir nicht von Gott gebracht habe, und du hast etwas gesagt, was er dir nicht gesagt hat.”

Allmählich erkannte Mohammed, in welch großem Maße er seiner monotheistischen Botschaft untreu geworden war:

“Ich habe Dinge gegen Gott erfunden und ihm Worte untergeschoben, die er nicht gesprochen hat.”

Er

“grämte sich schwer und war in großer Furcht”

vor Allah, weil er zugelassen hatte, dass Satan dessen Botschaft verfälschte.

Aber Allah beruhigte ihn (Koran 22:52)

“Und nicht entsandten Wir vor dir einen Gesandten oder Propheten, dem nicht, wenn er vorlas, der Satan in seine Lesung (Falsches) warf; aber Allah vernichtet des Satans Einstreuungen. Alsdann wird Allah Seine Zeichen bestätigen; und Allah ist wissend und weise”

Nach Ibn Ishaq

“linderte Allah auf diese Weise den Kummer des Propheten und befreite ihn von seinen Ängsten”.

Auch sandte er in Sure 53, Vers 19-23, eine weitere Offenbarung hernieder, um Satans Worte über al-Lat, al-Uzza und Manat zu ersetzen.

Wie zu erwarten war, ließ Mohammeds Kehrtwendung die Spannungen mit den Quraisch nur umso stärker aufflammen.

Ibn Ishaq erinnert daran, dass die Polytheisten begannen, diesen Vorfall gegen ihn auszuspielen:

“Als von Gott die Aufhebung dessen kam, was Satan dem Propheten in den Mund gelegt hatte, sagten die Quraisch:
“Mohammed hat bereut, was er über die Stellung unserer Götter gegenüber Allah gesagt hat, es geändert und etwas anderes gebracht.”
Jetzt waren jene beiden Worte, welche Satan dem Gesandten in den Mund gelegt hatte, im Munde eines jeden Polytheisten, und ihre Feindseligkeit gegenüber den Muslimen und den Gefolgsleuten des Gesandten wurde noch heftiger.”

Der Zwischenfall mit den Satanischen Versen hat die Muslime verständlicherweise in große Verlegenheit gebracht. In der Tat wirft er einen Schatten auf die Glaubwürdigkeit von Mohammeds gesamtem Anspruch, ein Prophet zu sein. Denn wenn Satan Mohammed einmal Worte in den Mund legen und ihn glauben machen konnte, sie seien Offenbarungen von Allah, wer kann dann sagen, dass Satan Mohammed nicht auch bei anderer Gelegenheit zu seinem Sprachrohr gemacht hat?

Muhammad Hussain Haykal vertrat in seinem ‘Life of Muhammad’ die Ansicht, dass der Zwischenfall überhaupt nicht stattgefunden habe und auch gar nicht hätte stattfinden können, da Mohammed schließlich ein Prophet sei:

"Diese Geschichte erregte die Aufmerksamkeit der westlichen Orientalisten, die sie als wahr ansahen und ad nauseam wiederholten … Es ist eine Geschichte, deren Ungereimtheit bei der einfachsten Überprüfung offenbar wird. Sie widerspricht der Unfehlbarkeit eines jeden Propheten bei der Übermittlung der Botschaft seines Herrn."

Er wundert sich darüber, dass sogar einige islamische Gelehrte sie für wahr halten.

Aber ihre Verwurzelung in den überlieferten Quellen ist gesichert. Die von Ibn Ishaq erzählte Geschichte der Satanischen Verse wird durch eine zuverlässige Überlieferung von Buchari, Band 6, Buch 60, Nummer 385, bestätigt:

Ibn Abbas berichtete:
„Der Prophet kniete nach dem Rezitieren von Surat-an-Najm [Sure 53, der Stern], und alle Muslime und Heiden und Dschinns und Menschen knieten zusammen mit ihm nieder."

Wenn schon Ibn Ishaq nicht als eine hundertprozentig zuverlässige Quelle angesehen werden kann, dann sind es nach den meisten islamischen Gelehrten zumindest alle Überlieferungen von Buchari.

Es ist schwer nachvollziehbar, wie und warum eine solche Geschichte erfunden und von solch frommen Muslimen wie Ibn Ishaq, Ibn Sa’d und Tabari sowie dem späteren Koranexegeten Zamakhshari (1074-1143), der sie kaum wiedererzählt hätte, wenn er den Quellen misstraut hätte, als authentisch angenommen worden sein sollte.

Jene, welche die Satanischen Verse wegwünschen möchten, kommen nicht um die Tatsache herum, dass diese Details aus Mohammeds Leben nicht die Erfindungen seiner Feinde waren, sondern von Männern weitergegeben wurden, die glaubten, dass er tatsächlich Allahs Prophet sei.  

Da alle diese Quellen letztlich Märchen sind kannst du selber entscheiden ob wahr oder gelogen.

Ohne Götter wäre die Welt ein besserer Platz