Staatsbesuch: Warum trägt Olaf Scholz eine Kippa?
Aktuell ist der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Deutschland auf Staatsbesuch. Heute Mittag besuchte er zusammen mit Bundeskanzler Olaf Scholz das Mahnmal "Gleis 17" am Bahnhof Grunewald, welches an im Nationalsozialismus deportierte Juden erinnert.
Bei dem gemeinsamen Besuch trug nicht nur Benjamin Netanjahu die jüdische Kopfbedeckung Kippa, sondern auch Bundeskanzler Olaf Scholz (siehe Foto). Scholz ist aber gar kein Jude, sondern zumindest laut Wikipedia konfessionslos. Warum hat er trotzdem eine Kippa getragen?
4 Antworten
Im Israel-Urlaub habe ich gelernt, dass man nicht barhäuptig vor Gott tritt. An allen Orten, die Juden heilig waren, trug unsere Reisegruppe Kippa, meist Behelfkippa aus Papier. Dies war ein Akt des Respekts vor dem heiligen Ort und gegenüber den Gläubigen. Wenn man gemeisam mit dem israelischen Staatsoberhaupt so eine solche Gedenkstätte besucht, ist das eine angemessene Kopfbedeckung, mit der man seinen Respekt bekundet.
Es zeigt das empathische Mitgefühl von Olaf Scholz zu dem, was damals geschehen ist.
Zu Zeiten der Nazis war man als Mensch mit einem gelben Stern "vogelfrei". Jeder konnte Juden betrügen, bestehlen, umbringen...
Heute haben Juden oft, wenn sie eine Kippa tragen, mit Angriffen zu kämpfen. Olaf Scholz zeigt deshalb symbolisch die Verbundenheit mit der jüdischen Bevölkerung.
Denn eigentlich hat es immer geheissen, so etwas wie im 2. Weltkrieg würde es nicht mehr geben. Vernichtung und Entmenschlichung wie damals, das gibt es nicht mehr. Gewalt gegenüber dieser Minderheit dagegen schon. So etwas ist schrecklich.
Hallo grüß dich,
Er trägt das aus Höflichkeit Respekt und Solidarität! Es zeigt auch das Mitgefühl des Kanzlers! Falls man als Gast in einer Synagoge ist muss man eine Kippa tragen!
Grüße Daniel
So wie man in Moscheen aus Respekt die Schuhe auszieht, trägt man aus Respekt den Juden gegenüber als Mann eine Kippa.