Spiegelt der Fußball oft den Zustand des Landes und seiner Regierung wieder?

4 Antworten

Historisch bin ich nicht so bewandert. Ich habe hier aber schon in mehreren meiner Posts immer wieder auf dem Zusammenhang zwischen Regierung und Nationalmannschaft hingewiesen. In letzter Zeit ist dieser wieder besonders deutlich geworden.

Eine besondere "Schuld" billige ich hier Olaf Scholz zu, der im Rahmen seiner Zeitenwende ganz klar geäußert hat, dass er Angst vor Putin und dessen Atomraketen hat. Gut, kann man haben, aber man darf diese nicht in Zeitungsartikeln auf die ganze Nation übertragen. Dann kam der Doppel-Wumms, der sich als totaler Rohrkrepierer herausgestellt hat. Da hat er geblufft. Des weiteren wurde der Kanzler mehrfach von Putin und kürzlich auch von Erdogan öffentlich gedemütigt - und er schluckt und vergisst solche Sachen einfach und meint, dass das niemand merkt und er einfach so weitermachen kann wie bisher.

Im Ausland wird Deutschland inzwischen nicht mehr wirklich ernst genommen, als Führungsnation in Europa schonmal gar nicht mehr. Ich meine, dass sich dieses Außenbild Deutschlands auch ganz massiv auf unsere Nationalmannschaft übertragen hat.

Das hat man gestern beim Spiel gegen Österreich gemerkt. Von Minute 1 an hatten die Österreicher einfach keinen (gesunden) "Respekt" von unseren Jungs. Die hatten die Einstellung: "Die schieß ma weg." Früher wäre man hier leicht ehrfürchtig aufgelaufen in der Hoffnung, nicht allzu hoch zu verlieren.

Die Deutsche Mannschaft geht auf den Platz und wird von den ausländischen Fans ausgebuht und ausgepfiffen. Sie ist zum Prügelknaben der Nation geworden.

Ich meine, da läuft in der Regierung gehörig was falsch und das überträgt sich darauf, wie die Deutsche Nationalmannschaft im Ausland wahrgenommen wird bzw. generell auch darauf, wie "die Deutschen" in der Welt gesehen werden. Unter Merkel hatte man Respekt. Unter Scholz sind wir Luschis geworden.

Erwähnt werden sollte auch der fehlende Nationalstolz der Deutschen Mannschaft. Das ist in kunterbunt zusammengewürfelter Haufen verschiedener Nationen, die teilweise gnädigerweise für Deutschland spielen, weil sie hier besser bezahlt werden als in ihrem Ursprungsland. Da spielt keine Mannschaft für Deutschland, sondern jeder für sich, um semi-profimäßig irgendein Turnier zu gewinnen.

Deutlich war hier der Unterschied zur Türkei sichtbar. Die Türken haben für ihr Land, für ihre Fans, für Erdogan gespielt - hatte man zumindest den Eindruck. Die Torschüsse, die sie abgegeben haben, wurden mit so viel Inbrunst und Leidenschaft abgezogen wie man es nur tun kann, wenn man ein ganzes Land hinter sich weiß...! Für Scholz geht doch keiner auf den Platz und schießt ein Tor. 😬

catweasel66  22.11.2023, 11:03
Die Deutsche Mannschaft geht auf den Platz und wird von den ausländischen Fans ausgebuht und ausgepfiffen.

das hat man sich mittlerweiel sowas von verdient durch grottenschlechte auftritte.

käme man dorthin und ballert die ösis mit berauschendem fußball mit 4:0 vom platz, dann pfeift dort keiner mehr.

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Das sind Scheinkorrelationen. Wirtschaftlich haben wir sogar Japan überholt und rücken auf Platz 3 vor.

Nee das ist nur Zufall denn das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Die Stars essen kein goldenes Steak weniger egal was in unserem Land passiert. 😤😤

Quetschtuete 
Fragesteller
 22.11.2023, 10:56

Wie sieht es denn mit der Identifikation der Spieler mit dem Land aus? Kämpfen die Spieler für das Land und sind sie stolz drauf oder ist das mehr eine Pflichtveranstaltung?

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Dahmen  22.11.2023, 11:00
@Quetschtuete

Da triffst du genau einen von vielen Punkten die zur Zeit nicht stimmen. Man sieht es doch schon bei singen der Nationalhymne oder.

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Verofant  22.11.2023, 11:11
@Dahmen

Sehr gut beobachtet, ja! Die Deutschen bewegen da allenfalls ein bisschen die Lippen (sofern sie keine Protestbinden tragen oder sich aus verschiedenen Gründen den Mund zuhalten).

Die österreichischen Spieler haben zwar teilweise sowas von falsch gegröhlt, aber man hat gemerkt, dass es ihnen eine Ehre ist, für ihr Land zu spielen. Die hatten dieses "I am from Austria"-Gefühl in sich.

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Dahmen  22.11.2023, 12:00
@Verofant

👍👍Beispiel: Als ich gestern sah wie Sane und Gnabry den Mund bewegten wusste ich genau das es nichts geben konnte mit ihnen gestern. 😤

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Verofant  22.11.2023, 12:45
@Dahmen

Es ist wohl auch schwierig, von Spielern wie Rüdiger, Boateng, Özil, Gündogan und wie sie alle heißen, das Einstudieren unserer Hymne zu verlangen... 😏

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Dahmen  22.11.2023, 13:44
@Verofant

Du sagst es deshalb heißt es ja auch wer lesen kann ist klar im Vorteil oder ? Aber was die die auf dem Konto haben das wissen auswendig.

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Eine Korrelation bedeutet noch keinesfalls eine Kausalitäten.

Für mich ist das eher Zufall. Die Statistik lässt ja auch die Zeit aus, in der Deutschland dazwischen schlecht gespielt hat.

Quetschtuete 
Fragesteller
 22.11.2023, 11:06

Natürlich ist das eine abstrakte Sichtweise und nicht jeder Sieg oder jede Niederlage ist damit zu erklären.

Es geht ums "Große und Ganze". Man kann auch viele logische Begründungen finden: Bspw. eine mangelnde Identifikation, mangelnder Stolz für ein Land zu spielen, dass im Abschwung ist. Worauf soll man stolz sein, wenn es eine starke Heterogenität gibt, usw.

Aber klar, eine sichtbare Kausalität wird man davon nicht ableiten können. Dazu ist auch Psychologie nicht in der Lage. Aber diese Parallelitäten sind schon offensichtlich.

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PixelManuel  22.11.2023, 11:30
@Quetschtuete

Nein, das, was du als das „Große und Ganze“ bezeichnest, basiert auf einem unvollständigen Datensatz.

Was ist denn deine Erklärung für 1998 bis 2000, als die Deutsche Nationalmannschaft unter Erich Ribbeck einen noch schlechteren Punktedurchschnitt als unter Flick aufweisen konnte?

Vielleicht lief es damals auch so schlecht, weil wir da ebenso wie heute eine rot-grüne Regierung (heute noch mit FDP) hatten? Die Grünen sind bestimmt schuld daran! Die Grünen!

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