Sollten wir nicht toleranter und kompromissbereiter sein bei verschiedenen Ansichten?

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Sicher wäre ein sachlicher Umgang mit den Parteien und politischen Strömungen wünschenswert. Es wäre gut, wenn wir alle uns sowohl über die politischen Programme und dem tatsächlichen Handeln der jeweiligen Politiker auseinandersetzten. Aber das ist nicht das, was offenbar viele Politiker und Journalisten wollen. Sie "verkaufen" uns lieber Gefühle - Gefühle zu den von ihnen gewünschten Partien und Gefühle über deren politischen Gegner.

Aber mal ehrlich! Die Masse von uns will auch gar keine sachliche Auseinandersetzung mit Politik, Partien und dem Handeln von Politikern. Wir wollen die Gefühle und Vorurteile, die unsere Meinungen zu bestätigen scheinen, auch kaufen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Sollte man sich lieber erstmal sachlich auseinandersetzen, auch mit den einzelnen Personen in der Partei. Ich glaube z. B. nicht, dass bei den Grünen jeder alles verbieten will, dass alles, was die AfD sagt schlecht ist, und auch die Linken nicht alle kommunistisch sind und die DDR zurückwollen. Man kann doch auch mal vernünftig sich mit dem Programm der Parteien auseinandersetzen und dann auf der Ebene disktuieren, oder nicht?

Ja könnte man. Es passiert aber halt nicht. Es ist schön, dass dich das so persönlich beschäftigt hat und das ist auch eine reflektierte Sicht.

Doch die Philanthropie hilft Dir da nicht. Die Gesellschaft kann das nicht. Weil wir uns alle (auch ich natürlich) für schlau halten und meinen, dass wir es besser wissen. Wir leben alle in einer subjektiven Welt, in der wir unsere Sichtweise zum Maßstab erheben. Das ist auch grundsätzlich erstmal menschlich. Es schaffen aber viele nicht, dieses Konstrukt dann zu hinterfragen. Weil wir Recht haben wollen, weil wir besser dastehen wollen, weil wir uns klüger fühlen wollen, weil wir emotional handeln und weniger rational, weil wir an sachlichen Diskursen nicht interessiert sind, weil wir uns immer und überall angegriffen fühlen.

Das hilft alles nix. Appelle an die Menschheit sind nur weißer Rauch.

Gegen fehlende Bildung, Radikalismus und Intoleranz helfen keine netten Worte. Es kommt in den Gehirnen nicht an. Für einen Rechtsradikalen sind die Grünen an allem schuld und für die Linksradikalen leben wir grundsätzlich in einem Gewaltstaat, der die Interessen der Kapitalisten gegen uns einsetzen. Für Identitäre sind Menschen, die nicht gendern wollen, Menschenfeinde. Für Faschisten sind Linke oder gemäßigte Demokraten, die die Reichsbürger und Neonazis als solche bezeichnen, linksextrem. Es geht überall so.

Sich gegenseitig zu zuhören und sachlich zu diskutieren wäre schonmal ein guter Anfang. Die TV Talks sind ja zur Zeit echt ekelhaft

Sollte man sich lieber erstmal sachlich auseinandersetzen, auch mit den einzelnen Personen in der Partei. Ich glaube z. B. nicht, dass bei den Grünen jeder alles verbieten will, dass alles, was die AfD sagt schlecht ist, und auch die Linken nicht alle kommunistisch sind und die DDR zurückwollen. Man kann doch auch mal vernünftig sich mit dem Programm der Parteien auseinandersetzen und dann auf der Ebene disktuieren, oder nicht?

exakt


lauderdaile2241 
Beitragsersteller
 12.11.2024, 23:49

Ja stimmt, auch in Talks. Da wird manchmal immer an einer bestimmten Aussage herumgehackt, statt mal über die Sache zu diskutieren. Oder man redet eben über Personen, die ncicht anwesend sind. Statt sie einfach auch einzuladen.

Ja. Aber gerade die grünen sind es die sich als liberale leute hinstellen aber dann ständig verbote fordern. Sie sind auch die jenigen die sich als höchsttolerant benennen aber meinungsresistent bis zum geht nicht mehr sind und alle anderen meinungen sofort als böse, rechtsradikale verschwörungstheorien hinstellen.

Ein toleranter, sachlicher umgang ist wünschenswert. Dazu müssen die, die es aber unmöglich machen erst mal aufwachen.

Eine frau im rentneralter wurde zu einer geldstrafe verurteilt weil sie kritik über die migrationspolitik äußerte.

Ihr facebook beitrag lautete:

„Blablabla. Wir brauchen Fachkräfte und keine Asylanten, die sich hier nur ein schönes Leben machen wollen, ohne unsere Werte und Kultur zu respektieren. Schickt die, die hier sind, mal zum Arbeiten. Wir sind nicht auf Faulenzer und Schmarotzer angewiesen und schon gar nicht auf Messerkünstler und Vergewaltiger.“

Es bezog sich auf habecks aussage "deutschland ist auf zuwanderer angewiesen"

Wenn einfache kritik an der politik schon reicht um vom staat abgestraft zu werden, dann hat das hier mit demokratie und freiheit nichts mehr zu tun.

Sagt was ihr wollt, aber die grünen sind so ziemlich das undemokratischte was deutschland in den letzten jahren an politik hatte.

Dieser Meinung und dem aus ihr folgenden Vorschlag stimme ich von ganzem Herzen zu. Ich sehe den gesellschaftlichen Trend ähnlich; tatsächlich konsolidieren sich zunehmend zwei Fronten, die sich ihrerseits in Echokammern, die nur weiter radikalisieren und Dialogbereitschaft abstumpfen lassen, zurückziehen. Ganz lapidar gesagt: Ja, wir sollten wieder mehr reden, besonders mit jenen, denen wir nicht zustimmen.


lauderdaile2241 
Beitragsersteller
 12.11.2024, 23:54

Sehe ich auch so. Spätestens in einer Koalition, oder wenn man allgemein Mehrheiten braucht, muss man sich sowieso zusammensetzen.