Themenspecial 06. Dezember 2024
AMA: Tierschutz (mit der Tierhilfe Fünfseenland e.V.)
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Sollte (Nichtnutztier-)Zucht verboten werden?

3 Antworten

Wir sind der Ansicht, dass der Kauf von Zuchttieren unter den aktuellen Bedingungen nicht ethisch vertretbar ist. Es gibt bereits so viele Tiere, insbesondere in Tierheimen, die auf ein Zuhause warten – und dennoch werden weiterhin Zuchttiere gezüchtet und zu hohen Preisen verkauft. Die Argumente für die Zucht, wie die vermeintliche Sicherheit und das Alter der Tiere, können wir nicht nachvollziehen. Tierschutzhunde - darunter übrigens auch viele Welpen und sogar Rassetiere - sind genauso liebenswert und für viele eine tolle Wahl.

Oft erleben Tiere aus der Zucht eine unzureichende Sozialisation und können daher später Verhaltensprobleme entwickeln, die auf den Mangel an Bedürfnissen und die häufig fehlende Auseinandersetzung mit der Haltung zurückzuführen sind. Ein Zuchttier wird unter anderem häufig nur nach äußerlichen Merkmalen gezüchtet, wobei gesundheitliche und psychische Bedürfnisse nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Unsere Erfahrung zeigt, dass Hunde aus dem Tierschutz ebenso liebevolle, treue Begleiter sind – viele von ihnen haben bereits frühzeitig Erfahrungen mit Menschen gemacht und sind hervorragend für eine neue Familie geeignet. Ein verantwortungsbewusster Umgang bedeutet, Tiere nicht zu züchten, während gleichzeitig in Tierheimen so viele auf ein Zuhause warten.

Auf die Frage, ob die Zucht ethisch vertretbar ist, antworten wir also ganz klar: Angesichts der Vielzahl an Tieren in Not, die in Tierheimen auf ein Zuhause hoffen, ist die Zucht von Tieren nicht notwendig und widerspricht dem Prinzip des Tierschutzes.

Falls du auch ein Tier adoptieren möchtest, schau gerne mal auf unserer Website vorbei - dort findest du viele Hunde und Katzen, die noch auf einer Pflegestelle untergebracht sind und auf ein neues, liebevolles Zuhause warten: https://www.tierhilfe-fuenfseenland.com/adoptieren/tier-vermittlung/

Liebe Grüße,

dein Tierhilfe Fünfseenland e.V.-Team

P.S.: Unsere Arbeit für Tiere in Not wird ausschließlich durch Spenden ermöglicht – alle Mitglieder arbeiten rein ehrenamtlich. Wenn auch dir Tierschutz wichtig ist, freuen wir uns über deine Unterstützung – sei es durch eine Spende oder durch das Teilen unserer Arbeit. Mehr Infos findest du hier. Vielen Dank!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aktiver Tierschutz in und um München
Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hier sollte man das Verursacherprinzip anwenden, jeder der Hunde, Katzen züchten will, muss alle Kosten für den betrieb des Tierheimes übernehmen.

"Tierschutzvereine" die Tiere aus dem Ausland ins Land holen, dürfen dieses erst tun, wenn die regionalen Tierheime keinen Abgabebedarf mehr haben, bzw. der Steuerzahler nicht mehr für den Betrieb der Tierheime aufkommen muss!


Suboptimierer 
Beitragsersteller
 08.12.2024, 12:27

Dankeschön!

Sollte es Einschränkungen für (Hunde-)Züchter geben, dass sie nur Tiere züchten / verkaufen dürfen, wenn die lokale Tierheimsättigung eine gewissen Pegel unterschritten hat?

Nein. Jemand, der sich wirklich für eine bestimmte Rasse entschieden hat, wird sich nicht an ein Tierheim wenden. Ein Hund muss auch in das Leben seiner Familie passen. Einem Käufer einen Welpen zu verwehren, den dieser evtl für die Arbeit braucht, nur weil noch dutzende Hunde mit diversen Problemen (unvermittelbar) im Tierheim sitzen, ist absolut unverhältnismäßig.

Ist die Zucht ethisch vertretbar, wenn es viele Tiere in den Tierheimen gibt, die auf ein Zuhause warten?

Ja. Wie schon gesagt, im Tierheim sitzen meistens Hunde, die einige Baustellen mitbringen. Nicht jeder Halter kann oder will einen "Gebrauchten" arbeiten und erziehen. Wer einen Malteser möchte, ist mit dem 40kg "Labbi" Mix aus dem Tierheim nicht glücklich. Kein Rassehund nimmt einem Tier aus dem Tierheim einen Platz weg.

Ist der Kauf eines Zuchttiers ethisch vertretbar?

Ja. Ein vernünftiger Züchter versteht etwas von der Zucht und seiner Rasse. Er weiß, was er zu tun hat, um die Welpen auf ein Leben in ihren Familien vorzubereiten. Er weiß, welche Art von zu Hause die Welpen suchen und ist darauf bedacht, dass keiner der Hunde zum Rückläufer wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren Teil einer RHS(Fläche) und des Greyhoundkults