Sollte man Kinder atheistisch erziehen?

Ja, Kinder sollten atheistisch erzogen werden 51%
Nein, Kinder sollten nicht atheistisch erzogen werden 49%

49 Stimmen

23 Antworten

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Ja, Kinder sollten atheistisch erzogen werden

Ja, unbedingt. Kindern von klein auf mit einer Religion zu indoktrinieren sollte unter Missbrauch fallen. Kinder in die Kirche zu zerren, Kinder zu verkrüppeln, Kindern bestimmtes Essen oder Kleidung wegen der Religion zu verbieten,... sollte nicht geduldet werden. Die einzig sinnvolle Erziehung ist also dem Kind keine Religion auf die Augen zu drücken. Das Kind wird seine eigenen Erfahrungen machen, dafür braucht es keine Indoktrinierung der Eltern.

Im Endeffekt ist die religiöse Erziehung der Eltern nichts anderes als ein Ausdruck von Angst und Rückständigkeit. Derartige Eltern sind eigentlich zu bemitleiden.

Mit freundlichen Grüßen,

Kevidiffel

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Intensive Recherche über mehr als 11 Jahre

Kevidiffel  10.05.2021, 12:45

Vielen Dank für den Stern!

Nein, Kinder sollten nicht atheistisch erzogen werden

Aber man sollte das Kind zu nichts drängen und es seinen Weg gehen lassen, wenn man merkt, dass das Kind etwas nicht möchte.

Auch sollte man dem Kind die Entscheidung frei lassen, ob es sich taufen lässt, finde ich.

Nein, Kinder sollten nicht atheistisch erzogen werden

Wenn Du wirklich gläubig bist, ist es doch gar nicht möglich, Dein Kind da komplett rauszulassen. Man geht in die Gemeinde zum Gottesdienst, zuhause liest man die Bibel, die Kinder bekommen mit wie man betet, etc. Deine Entscheidungen werden vom Glauben beeinflusst und orientieren sich daran, genauso wie Deine Ansicht und Meinung zu vielen Dingen. Der Glaube ist ja nicht etwas was man einmal die Woche in einer kleiner separaten Ecke betreibt, er beeinflusst Dein ganzes Leben. Wenn man davon seine Kinder ausschließen würde, würde man sie von sich selbst fernhalten. Das hätte doch auch kein Kind verdient oder? Oder soll man den Kindern dann verbieten daran teilzunehmen? Oder die Kinder die ganze Zeit belügen? Ich denke nicht, dass das Alternativen wären.

Das Thema Kindstaufe ist noch mal ein eigenes Thema. Nicht alle christlichen Strömungen taufen ihre Kinder. Das heißt dann aber nicht, dass die Kinder deshalb nichts von Gott und Jesus mitbekommen würden. Denn wie bereits beschrieben, geht das meiner Meinung nach auch gar nicht.


Sandkorn  09.05.2021, 12:03

Aufgrund meiner eigenen Erziehung habe ich meine drei erwachsenen Kinder atheistisch erzogen. Ich wurde nämlich schon als kleines Kind gezwungen zum Kindergottesdienst zu gehen und auch als ich älter war, in die Kirche zu gehen.

Ich bin dann statt dessen immer zu meiner Tante am anderen Endes des Dorfes gegangen, bis mich eines Tages eine Nachbarin bei meinen Eltern verpfiffen hat. Bitte fragt nicht was dann los war! Das war für mich der Anlass, aus der Kirche auszutreten und ich habe es bis heute noch keine Stunde bereut.

Meine Kinder und auch deren Kinder sind nicht getauft, wurden/werden auch nicht konfirmiert und möchten auch nicht kirchlich heiraten.

Einer der Enkel muß lt. Schule trotzdem am Religionsunterricht teilnehmen (die Schule genehmigt keine Freistunden), bekommt aber keine Note dafür. Ihn stört das auch nicht weiter, er betrachtet den Religionsunterricht als eine Art Geschichtsstunde die, wie er selber sagt, manchmal ganz interessant ist, mehr aber auch nicht.

Ich denke, man sollte Kinder religionsneutral erziehen. Also nicht unbedingt atheistisch, aber eben auch nicht religiös. Das Ding ist, zu akzeptieren, wenn sich die Kinder irgendwann von selbst für Religion interessieren.

Meine Mutter ist evangelisch, wenn auch allenfalls einmal im Jahr in der Kirche an Heiligabend, mein Stiefvater atheistisch. Dadurch bin ich nicht wegen meiner Eltern religiös aufgewachsen, sondern selbst religiös geworden, als ich mich in meiner Jugend für die evangelische Kirche zu interessieren begann. Aus persönlichen Gründen wurde ich später inaktiv und trat als Erwachsener aus dieser aus, nachdem ich mich einer anderen Kirche aus ebenso persönlichen Gründen angeschlossen hatte.

Ich würde meine Kinder aufgrund eigener Erfahrungen nicht religiös erziehen, selbst aber weiterhin weitestgehend in der Religion aktiv bleiben, soweit dies nicht der Aufsichtspflicht gegenüber meinen eventuell zukünftigen Kindern entgegen steht. Aber ich würde nie auf die Idee kommen, meine Kinder für oder entgegen Religion zu indoktrinieren. Ich würde es eher begrüßen, wenn sie von sich aus entscheiden, ob sie religiös werden möchten, oder nicht. Und natürlich würde ich mich freuen, wenn sie sich derselben Glaubensrichtung anschließen würden, aber ich würde sie nicht entsprechend beeinflussen.

Wahrer Glaube kann nur von der jeweiligen Person selbst kommen und nicht von jemand anderen auferlegt oder gar geprägt werden. Letzteres bewirkt nicht selten sogar genau das Gegenteil, insbesondere wenn es sich statt einer liebevollen Erziehung sogar um eine strenge Erziehung handelt. Insbesondere was das Christentum angeht, wo eigentlich die Liebe ein zentraler Wert ist, sollte man in der Erziehung die im 1. Korintherbrief 13,4-7 genannten Eigenschaften der Liebe als Grundlage ansehen und die schließen Strenge und Dogmatisierung eindeutig aus.

Nein, Kinder sollten nicht atheistisch erzogen werden

Wenn Kinder zum Kirchgang gezwungen werden müssen, ist schon was Wichtiges versäumt worden. Gott will jedenfalls keine Zwangsbeglückung. Wer aber verstanden hat, worum es im kath. Gottesdienst geht und auf welche Weise uns Christus da begegnet und nahe sein will, wird anders denken und froh sein, gehen zu dürfen. Die verfolgten Christen sehnen sich danach und setzen ihr Leben aufs Spiel, um im Verborgenen das zu bekommen, was bei uns gering geachtet oder abgelehnt wird.

Zwang ist kein gutes Mittel, um Begeisterung zu wecken, allerdings tragen die Eltern auch Verantwortung für das ewige Heil ihrer Kinder und werden Faulheit oder Nachlässigkeit bei heranwachsenden Kindern nicht unterstützen wollen. Ob du wirklich krank warst und ob die Kirche dein Halsweh verursacht hat, kann ich nicht beurteilen, ich kann mir solche Eltern schwer vorstellen.

Die meisten anderen Kinder die ich kenne werden nicht so erzogen sondern offen und frei.

Um offen und frei sein zu können, muss man erst mal kennen lernen, wofür man sich entscheiden soll. Das kirchliche Gebot zur Sonntagsmesse besteht aus gutem Grund. Als Mutter werde ich das vorleben und auch für meine Kinder dieses Verständnis wünschen, statt ihnen zu vermitteln, es sei egal, ob man geht oder nicht. In einem gewissen Zeitraum meiner Entwicklung brauchte ich Führung und dafür bin ich sehr dankbar, denn ohne sie hätte ich den Glauben nicht, der jetzt meine ewige Seligkeit bestimmt.

Man muss nicht die Verhaltensweisen der Eltern übernehmen, wenn man sie für falsch hält. Man könnte es besser machen mit eigenen Kindern. Aber ihnen den Glauben vorzuenthalten, wäre für mich undenkbar. Ich will, dass sie glücklich werden und das nicht nur in diesem Leben.

Die Taufe wird bei katholischen und evangelischen Christen im Säuglingsalter gespendet, weil wir ein anderes Verständnis von Taufe haben als z. B. Freikirchen bzw. Evangelikale. Wir sehen sie als zuvorkommendes Gnadengeschenk Gottes und nicht als Belohnung für einen schon vorh. Glauben. Sie schenkt uns die Gotteskindschaft, die Befreiuung von der Erbsünde und den besonderen Schutz Gottes. Dies ist übrigens in der Tradition bei den ersten Christen schon bezeugt. Um ein Geschenk zu erhalten, muss man nichts tun, später aber doch, wenn man spätestens bei der Firmung eine Entscheidung trifft.

Und genau diese triffst du, wenn du dich für oder gegen den Glauben an Gott bzw. Christus entscheidest. Und nur das kannst du deinen Kindern weitergeben, denn das lebst du ihnen vor, das erleben sie bei dir. Du kannst sie nicht christlich erziehen, wenn du gar nicht glaubst und du kannst sie nicht atheistisch erziehen, wenn dein Glaube dich noch hält. Allerdings: Christus ja - Kirche nein, ist keine Option, da die Kirche von Christus gewollt und gegründet wurde. Dass sie aus sündhaften Menschen besteht, ändert nichts daran, dass Christus durch sie wirken will und ihr Vollmachten verliehen hat.

Eine Beschneidung gibt es im Judentum, nicht im Christentum, weil es im AT ein Erkennungszeichen für das auserwählte Volk sein sollte.


Kevidiffel  09.05.2021, 13:29
Um offen und frei sein zu können, muss man erst mal kennen lernen, wofür man sich entscheiden soll.
Ich will, dass sie glücklich werden und das nicht nur in diesem Leben.

Also lehrst du auch alle anderen Religionen?

Raubkatze45  10.05.2021, 15:53
@Kevidiffel

Die Fragen nach anderen Religionen im Unterschied zum Christentum werden immer kommen und natürlich werde ich darauf antworten.