Sollte man das Abitur 2020 von allen Schülern aberkennen?
Die Bildungsministerin von Schleswig Holstein hat alle Abiturprüfungen für ihr Land abgesagt. Damit bekommen die Schüler ihren Abschluss quasi geschenkt.
Dies ist allerdings unfair gegenüber den vergangenen und kommenden Jahrgängen, insbesondere für diejenigen, die Medizin oder andere zulassungsbeschränkte Studiengänge anstreben.
Sollte man deshalb das Abitur aller Schüler aus diesem Jahrgang (in Schleswig Holstein) aberkennen, damit dieses Verhalten nicht auch in den anderen Bundesländern Schule macht? Wie kann man überhaupt diese Ungerechtigkeit rechtfertigen? Die Abiturienten bekommen durch die Corona-Krise ohnehin mehr Lernzeit als alle Jahrgänge vor ihnen. Warum sollte man denen fürs Nichtstun jetzt das Abitur schenken und damit diesen Abschluss de facto wertlos machen?
Viele Hochschulen stehen vor demselben Problem und schenken ihren Studierenden auch kein Abschluss, sondern verschieben lediglich die Prüfungen. Sollte man deshalb allen diesjährigen Abiturienten aus Schleswig Holstein (und allen anderen Bundesländern, die diesem Verfahren folgen) den Zugang zur Hochschule verweigern? Was meint ihr zu dieser groben Ungerechtigkeit?
Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen
13 Antworten
Wer andauernd gute Noten im Schuljahr gehabt hat, bekommt lediglich die Abschlussarbeit "geschenkt". Den Stress bei einer Prüfung wird er nicht erleben müssen .
Aber das ist dann schon alles. Letztendlich ist es eher schlecht für einen selbst nicht zu wissen auf welchem Stand man steht . Daher würde es Sinn machen, die Note aus den vorangegangenen 2 - 4 Schulhalbjahren zu bilden. Wie viel Zeit sollen Schüler denn noch verlieren um anfangen zu können zu studieren oder einer Lehre etc...
vermutlich ist es sogar dem einen oder anderen gar nicht so recht, da der Notendurchschnitt evtl. gar nicht so berauschend war, und sie sich gehofft hatten durch die Prüfung sich sogar zu verbessern.
was gibts schöneres als menschen in die Pfanne hauen? meine güte, warum bist du nicht Politiker*in oder Investmentbanker*in geworden?
Die Dame ist ja Juristin, hat also vom Schulwesen keine Ahnung.
Bei 90 Schülern und 200 Lehrkräften in fast allen Gymn. bekommt jeder Schreiberling einen Klassenraum ganz alleine für sich und kann schreiben.
Sollten alle das Ding geschenkt bekommen, sind ja die, die aufgrund der Vornoten gar nicht zugelassen werden können, fein raus.
Auf die folgen Urteile bin ich schon jetzt gespannt.
Es gibt da ne einfache Möglichkeit: Freiwillige Prüfungen
Der der kommt und die Prüfungen schreibt, bekommt das Abi, der der nicht kommt, nur eine Fachhochschulreife. Jedem dem das Abi wichtig ist wirkt kommen und ggf. noch Quarantäne Maßnahmen für die Schüler, fertig.
Natürlich fordern die ganzen Idioten jetzt, die verkackt haben, bzw. ihren Schnitt nicht versauen wollen die Prüfungen ausfallen zu lassen, aber bei so Leuten braucht man nun mal harte Hand.
Es gibt aber auch die Menschen die ihren Abschluss mit den Prüfungen noch retten wollen und jetzt die Chance nicht mehr dazu haben, das ist einfach nur unverschämt.
die Medizin oder andere zulassungsbeschränkte Studiengänge anstreben.
Seh ich auch so, die sollten dann richtig harte Aufnahmeprüfungen reingedrückt bekommen um das wieder auszugleichen.
Wie kann man überhaupt diese Ungerechtigkeit rechtfertigen? Die Abiturienten bekommen durch die Corona-Krise ohnehin mehr Lernzeit als alle Jahrgänge vor ihnen. Warum sollte man denen fürs Nichtstun jetzt das Abitur schenken und damit diesen Abschluss de facto wertlos machen?
Gar nicht. Wenn das Abi einem wichtig ist und man es wirklich will, dann schreibt man die Prüfungen und geht freiwillig in Quarantäne, die Todesrate in Deutschland ist so verschwindend gering, das ist ja wohl ein Witz.
Seh ich auch so, die sollten dann richtig harte Aufnahmeprüfungen reingedrückt bekommen um das wieder auszugleichen.
Nein. Die Abiturprüfungen fließen nur zu 1/3 in die Gesamtnote ein und erfahrungsgemäß ist es so, dass diejenigen, die zuvor konstant 15 NP erzielen konnten, auch entsprechende Prüfungsnoten erzielen bzw. dass die Prüfungsergebnisse mit den Noten der Q1 und Q2 korrelieren.
Durch die Endprüfungen wird man jedoch besonders auf ein Studium vorbereitet, da man beweisen muss, dass man eine größere Stoffmenge für eine einzige bzw. wenige Prüfungen erlernen muss statt nur den vergleichsweise geringen Stoff des Halbjahres. Aufnahmeprüfungen könnten das nicht ersetzen.
die Todesrate in Deutschland ist so verschwindend gering, das ist ja wohl ein Witz.
Corona ist kein Witz - zumindest nicht für die besagten Risikogruppen, zu welchen Schüler und Studenten nicht gehören. Dennoch können sie Überträger ohne jegliche Symptome sein und sind somit eine potentielle Gefahr für andere.
Covid-19 ist normalerweise auch nicht sooo gefährlich, wie häufig von Laien angenommen. Ein Problem haben wir jedoch, wenn wir ähnliche Zustände wie in Italien bekommen, wo das Gesundheitssystem maßlos überlastet ist und nicht alle Erkrankten eine angemessene Behandlung erhalten können.
Auf jeden Fall. Die Unis verschieben ihre Prüfungen auch. Das Abitur ist die Hochschulzugangsberechtigung, mit ihr wird die Studierfähigkeit nachgewiesen. Wer weinend nach einem Gratis-Abi schreit hat an einer deutschen Hochschule nichts, aber auch rein garnichts zu suchen.
Das stimmt.
Sonst muss der Dozent an der Uni gnadenlos "aussortieren". Dann jammern auch wieder alle rum. Dann kann man sich die Hochschulreife auch gleich sparen und die Uni für alle öffnen. 🤷♂️
Habe mich verlickt: andere Antwort wäre meine Wahl
Es ist nicht gleichwertig mit dem regulären Abi.
Was du in deiner Betrachtung jedoch nicht einfließen lässt, ist die Tatsache, dass die
Leistungen aus der Q1 und Q2 ohnehon in die Endnote einfließen und es für diejenigen, die sich vorbereitet haben und im Rahmen der Prüfungen der Noten ebenfalls zu einem Nachteil kommt durch diese Lösung. Das muss man auch bedenken.
Dann muss die Uni aber das "Aussortieren" übernehmen.
Ich studiere Psychologie und bin studentische Hilfskraft beim Dozenten und habe heute den Auftrag bekommen, mir ganz fiese Klausuraufgaben auszudenken. Er meinte zu meinen Vorschlägen, dass er zur Beantwortung selbst eine halbe Stunde nachdenken musste. Aber das sei ja so gewollt. Er meint, ihm gefallen die, weil ich sie so gemein formuliert habe.