Sollte es eine Obligation zur parteilichen Trennung von Kanzleramt, Bundespräsident und Innenminister geben?

1 Antwort

genau deshalb, dass sich gleiches Spiel nicht wiederholt wurden nach dem Dritten Reich viele politische Gesetze geändert. Zum Beispiel auch, dass Gesetze vom Bundestag verabschiedet werden müssen.


LeWoltaire 
Beitragsersteller
 07.11.2024, 11:44

Bereits in der weimarer Republik war die absolute Mehrheit im Parlament erforderlich. Durch die Beseitigung aller politischen Gegner durch die NSDAP damals konnte man sich aber die Mehrheit durch Neuwahlen sichern. Nach den Reichstagswahlen vom 5. März 1933 verfügte Hitler über die absolute Mehrheit im Parlament, mit der er hätte verfassungsmäßig regieren können - wenn er gewollt hätte. Statt dessen forderte er nun ein „Ermächtigungsgesetz“, um nach der Außerkraftsetzung der Grundrechte auch noch den anderen Grundpfeiler der Weimarer Verfassung , die Kontrolle der Regierung durch das Parlament, zu beseitigen. Am 23. März 1933 beschloss der Reichstag mit dem „Ermächtigungsgesetz“ seine Selbstabdankung:

Ermächtigungsgesetz Artikel 2: Die von der Reichsregierung beschlossenen Gesetze können von der Reichsverfassung abweichen.

DerHans  07.11.2024, 11:48
@LeWoltaire

Die Reichstagswahl im März 1933 war aber bereits alles andere als "demokratisch legitimiert". Da saßen die kommunistischen Abgeordneten bereits in "Schutzhaft"

LeWoltaire 
Beitragsersteller
 07.11.2024, 11:49
@DerHans

Eben. Weil „Kanzler Hitler“ sich den Innenminister Posten bei der ersten Wahl gesichert hatte, um diese „Schutzhaft“ zu ermöglichen. Darauf will ich doch hinaus. Das lief über den Innenminister.

DerHans  07.11.2024, 11:53
@LeWoltaire

Der damals "Hermann Göring" hieß. Es gilt heute sogar als sicher, dass dessen Haustruppe den Reichstag selbst in Brand gesetzt hat.

LeWoltaire 
Beitragsersteller
 07.11.2024, 11:57
@DerHans

Der Innenminister war Frick. Göring war Reichsminister und für die Luftabwehr zuständig. Hier die erste Kabinettsliste vor dem März 1933. Die „parteilosen“ haben versucht Hitler einzurahmen. Das war eine Art „underground Plan“ von Franz von Papen. Wird auch als „Kabinett der Einrahmung“ bezeichnet. Es versagte innerhalb von 48 Stunden.

  • Adolf Hitler - NSDAP - Reichskanzler
  • Franz von Papen - parteilos - Vizekanzler
  • Wilhelm Frick - NSDAP - Reichsinnenminister
  • Hermann Göring - NSDAP - Reichsminister, Reichskommissar für Luftverkehr
  • Alfred Hugenberg - DNVP - Reichswirtschaftsminister
  • Franz Gürtner - DNVP - Reichsjustizminister
  • Franz Seldte - parteilos - Reichsarbeitsminister
  • Freiherr von Neurath - parteilos - Reichsaußenminister
  • Werner von Blomberg - parteilos - Reichswehrminister
  • Graf Schwerin von Krosigk - parteilos - Reichsfinanzminister
  • Peter Paul von Eltz-Rübenach - parteilos - Reichspost und -verkehrsminister