Am gestrigen Tag der Deutschen Einheit fand in Berlin eine große Friedenskundgebung statt. Doch die Auffassungen zum Friedensbegriff gehen teils weit auseinander....
Große Friedensdemo in Berlin
Die bundesweite Initiative "Nie wieder Krieg - die Waffen nieder" organisierte gestern eine größere Friedensdemonstration in Berlin. Obgleich die Teilnehmer aus unterschiedlichen politischen Lagern kamen, einte sie der Wunsch nach einem sofortigen Ende der Kriege in der Ukraine und in Gaza sowie die Forderung eines Stopps von Waffenlieferungen an die Ukraine, Israel und in alle Welt.
Die Teilnahme des SPD-Politikers Ralf Stegner an der Demo beispielsweise war parteiintern umstritten. Da sich dieser häufig für diplomatische Lösungen stark macht, wird er von Parteikollegen oftmals als Russland-Freund bezeichnet. Als Stegner gestern allerdings Russland als Aggressor bezeichnete und von einem "Angriffskrieg" sprach, wurde dieser von einem Gros der Demonstranten ausgebuht.
Unterschiedliche Auffassung von Frieden
Wie genau Frieden jedoch aussehen soll und kann, ist umstritten. Für die Hauptrednerin der Demo, Sahra Wagenknecht, müsse Deutschland sämtliche Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen und sich Russland im Sinne diplomatischer Lösungen annähern. Zudem forderte sie, die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland zu verhindern.
Kanzler Scholz spricht sich ebenfalls für Frieden aus; dieser könne ihm zufolge allerdings nur durch weitere Waffenlieferungen an die Ukraine erreicht werden. Auch, um ein Signal nach Russland zu senden, dass sich die imperialistischen Bestrebungen Putins nicht durchsetzen dürften. Darüber hinaus verteidigte er die Stationierung der US-Raketen in Deutschland, da diese Signalwirkung ggü. evtl. feindlich gesinnten Nationen besäßen.
AfD und BSW beanspruchen Friedensthema für sich
SPD-Politiker Michael Roth kritisierte, dass das Handeln von Russland oder der Hamas im Zuge der Demonstration von keinem der Organisatoren kritisiert wurde. Ralf Stegner begründete seine Teilnahme an der Demo dahingehend, dass er das Thema Frieden nicht den Populisten überlassen wolle.
Insbesondere AfD und BSW haben dieses in der Vergangenheit immer wieder als eines ihrer zentralen politischen Themen proklamiert und innerhalb der Bevölkerung durchaus viel Zuspruch hierfür erhalten.
Unsere Fragen an Euch:
- Was denkt Ihr, auf welchem Wege der Frieden in der Ukraine am sinnvollsten wiederhergestellt werden kann?
- Würdet ihr die heutige Friedensbewegung mit der Friedensbewegung der 70er/80er Jahre vergleichen oder gibt es da Unterschiede?
- Wären Verhandlung zwischen Russland und der Ukraine ein falsches Signal für Konflikte in aller Welt?
- Wie bewertet Ihr es, dass die Friedensthematik insbesondere von AfD und BSW so massiv proklamiert wird?
Wir freuen uns auf Eure Meinungen.
Viele Grüße
Euer gutefrage Team