Sollte das 2 Klassen Gesundheitssystem abgeschafft werden?

11 Antworten

Dafür reichen die Kapazitäten einfach nicht. Hier in Deutschland kann nicht jeder wie ein Privatpatient behandelt werden.

Privatpatienten werden immer bevorzugt behandelt. Wo jemand anders 6-12 Monate oder länger auf einen Termin beim Facharzt (Psychiater) warten muss, da bekommt ein Privatpatient binnen 4 Wochen einen Termin.

Außerdem bekommen Privatpatienten in Kliniken Einzelzimmer. Privatpatienten haben davon abgesehen noch viele weitere Vorteile.

Das 2 Klassen Gesundheitssystem wird wohl erst abgeschafft, wenn die Kapazitäten dafür zur Verfügung stehen, jeden wie einen Privatpatient zu behandeln.

Jeder könnte wie ein gesetzlich Versicherter behandelt werden.

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@shwullidulli

Das werden Privatversicherte nicht zulassen, denn sie möchten ihre Privilegien behalten.

Andererseits könnte unser Gesundheitssystem auch einfach ausgebaut werden. Dann würde eben jeder statt den 200 €, jeden Monat 250 oder 300 € an die Krankenkasse zahlen müssen.

Wir haben eh schon Versicherungspflicht, sodass jeder mindestens 200 € an die Krankenkasse zahlen muss. Dass jeder gleich, wie ein Privatpatient behandelt werden könnte, würde auch bedeuten, dass die Beiträge zur Krankenversicherung steigen.

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@shwullidulli

Du wirst lachen, das liegt an den Ärzten. Viele Ärzte machen gar keinen Unterschied. Man wartet auch als Privatpatient bis Januar auf einen Termin beim Kardiologen. Gibt einfach zu wenige Kardiologen. Z.B.

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@MiXXXery

Privatversicherte werden Aufgrund ihres Gehalts oder Berufsklasse bevorzugt behandelt und stellen damit für absolut jeden ersichtlich eine Unrechtsklasse in unserem Gesundheitssystem dar. Hier wird die Gesundheit einiger weniger aufgrund von Geld und Status höher gewichtet als die des "normal" Bürgers.
Und nein, eine Erhöhung der Krankenkasse um mal eben 50€ oder 100€ ist für viele Menschen kaum oder nicht machbar.
Nochmal, nicht jeder soll wie ein Privatpatient behandelt werden, sondern jeder sollte wie ein gesetzlich Versicherter behandelt werden.

Mein Vater weigert sich seit Jahren sich privat versichern zu lassen und muss aus welchem Grund auch immer Strafbeiträge zahlen, weil er gesetzlich versichert ist und hat bereits zum 3. mal einen Dankesbrief vom Bürgermeister bekommen, dass er so hohe Steuern zahlt. Ist mir ein Rätsel wieso er in die private Versicherung genötigt wird und Strafsteuer zahlen muss, weil er in der gesetzlichen bleibt..

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@BenniXYZ

Vorteile gibt es immer, wenn man jemanden kennt.. Mutter ist Krankenschwester und ich musste noch nie länger als 2 Wochen warten. Da werden sogar Freunde bevorzugt.

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@shwullidulli

Jetzt haust du aber Steuern und KV Beiträge mal so richtig durcheinander.

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@BenniXYZ

Und würde mich auch niemals privat versichern lassen, aus Überzeugung der falschheit dieses 2 Klassen Gesundheitssystems.
Die Höhe war, als ich mich gegen eine bestimmte Allergie therapieren lassen wollte, welche noch nicht lange therapierbar ist und mir gesagt wurde, dass dies nur für privat Versicherte angeboten wird...

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@BenniXYZ

Ja, schmeiße recht Ahnungslos mit den Wörtern um mich, aber du wirst es schon richtig einordnen können. Bei meinem Vater ging es ja darum, dass er sich privat Versichern lassen soll und sich dagegen wehrt und deshalb einen Strafsatz an die gesetzliche Versicherung zahlt. Die Bürgermeister der letzten Jahre halten dies wohl für Nobel und bedanken sich per Brief mit persönlicher Unterschrift.

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@shwullidulli

An den Reaktionen zur Frage hier sieht man schon, wie viele sich mit diesem Zweiklassensystem abgefunden haben.

"Das soll alles so bleiben wie es ist" "Das soll sich kein bisschen ändern!" "Keine Experimente"

Leider seit Adenauer eine typisch deutsche Mentalität.

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@BenniXYZ

Das scheint vielen Ärzten egal zu sein, nachdem sie für 1 Jahr ausgesorgt haben. Damit meine ich, dass vor allem Fachärzte (z. B. Psychiater) bereits im 2. Quartal so viele Patienten hatten, an denen sie so viel verdient haben, dass sie eigentlich das restliche Jahr Urlaub machen könnten... Die Ärzte müssen aber trotzdem weiter arbeiten, und dann ist es ihnen egal ob Privatpatient, oder nicht.

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@shwullidulli

Man kann sich auch einfach gar nicht versichern. Hier gibt es zwar Versicherungspflicht, aber niemand kann einen dazu zwingen, die Beiträge zur KV zu zahlen. Es laufen dann eben Schulden auf und man wäre nur noch notfallversichert.

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Für das System spricht nur, dass es eine gewisse Tradition hat, die von den Profiteuren dieses Systems nur sehr ungern in Frage gestellt wird.

Profiteure sind vor allem junge Gutverdiener, die erstklassige Leistungen zu einem Bruchteil des Geldes bekommen, das sie für die gesetzliche KV hinlegen müssten. Profiteure sind auchdie meisten Beamten, deren Arbeitgeberleistung durch die Beihilfe getragen wird, die während des Berufslebens 50 Prozent und in der Pension sogar 70 Prozent der Krankheitskosten übernimmt.

Profiteure sind auch die Ärzte und Klniken, die ihre Rechnungen nicht über die Kassen abrechnen müssen, sondern mit ihren Patienten direkt; dadurch bleibt ein wesentlich höherer Ertrag bei wesentlich weniger Aufwand als mit der gesetzlichen KV. In ihrer Mischkalkulation sind viele Ärzte deshalb dringend auf privat Versicherte angewiesen.

Am meisten profitiert natürlich die Versicherungswirtschaft, der eine Reform dieses Systems eine ergiebige Einnahmequelle abschneiden würde. Nun rate mal, wer von all diesen das größte Interesse am Fortbestand der privaten KV hat und wer politisch am besten vernetzt ist!

Ich wäre dafür. Alle zahlen einen einkommensabhängigen Grundbetrag. Wer darüber hinaus mehr will, kann sich mehr Leistungen einkaufen.

Ich war mal einige Jahre in der PKV und bin jetzt freiwillig in der GKV. Es erschien mir in Hinblick auf die Alterung und meine instabile Einkommenssituation sicherer.

Ich habe in der Familie erlebt, wie sich die PKV im Alter auswirkt.

Ich habe auch erlebt, dass Angehörige maximalinvasiv behandelt wurden, um ihr Leben zu retten. Das waren Kassenpatienten.

Der Vorteil als Mitglied der PKV ist so groß gar nicht.

In der Notfallmedizin spielt es auch keine Rolle, ob man privat oder gesetzlich versichert ist. Da bekommst du nur deinen Einzelzimmer mit teilweise 3 Fernseher..
Am meisten wirkt sich dies auf die Terminvergabe und gründlichkeit/freundlichkeit aus. Der gesetzlich Versicherte bekommt seinen Termin trotz früherer Terminvereinbarung später als der Privatversicherte und ist Aufgrund der Freihaltung von Terminen für Privatpatienten vielleicht am Tag seines Termins bereits in einem nicht mehr behandelbaren Krankheitsstatus, welcher verhindert hätte werden können, hätte man den Privatpatienten nicht vorgeschoben.

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Was spricht dafür und was spricht dagegen?

Dafür spricht, dass das System einer "Bürgerversicherung" in anderen Ländern sehr gut funktioniert. Jeder ist gesetzlich grundversichert, und kann sich darüber hinaus privat zusatzversichern. Das stärkt das gesetzliche Versicherungssystem, und erlaubt dennoch jedem, sich privat sein Einzelzimmer und seine Chefarztbehandlung zu leisten.

Was dagegen spricht? Eigentlich nichts.

Bis auf dass die privaten Versicherungen dadurch Millionen (oder Milliarden?)- Einbußen hätten, und sich komplett umstellen müssten. Ein Großteil ihres Geschäftsmodells würde von heut auf morgen qua Gesetz obsolet. Sie müssten sich auf Zusatzversicherungen beschränken.

Und da die Versicherungslobby in Deutschland leider recht viel Macht hat, wird es auf absehbare Zeit keine Bürgerversicherung geben.

Grade nicht, wenn die FDP mit am Kabinettstisch sitzt. Vielleicht hätte man das den ganzen jungen und progressiven Menschen mal erzählen sollen, die die FDP in Scharen gewählt haben, obwohl sie eigentlich sozial und solidarisch eingestellt sind.

Solange die Versicherungen keinen Einfluss auf den gesundheitlichen Verlauf nehmen, also auch niemand in der Terminvergabe bevorzugt oder benachteiligt wird, welche den Unterschied zwischen behandelbar und nicht mehr behandelbar machen können ist das okay.

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@shwullidulli
also auch niemand in der Terminvergabe bevorzugt oder benachteiligt wird

Genau das findet ja im jetzigen System statt. Wenn auch indirekt.

Es gibt aber ganze Arztpraxen / Fachrichtungen, bei denen man als gesetzlich Versicherter gar keinen Termin bekommt. Oder 10 Monate warten muss (Beispiel Hautarzt).

Ursächlich ist das Zweiklassensystem. Wenns nur noch eine Klasse gibt, läufts für alle gleich gut (idealerweise), oder gleich schlecht. Jedenfalls sind dann alle im gleichen Boot.

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Ja sollte es gleiche Behandlung von jeden Patienten.Jeder sollte in die Krankenkasse einbezahlen müssen genau wie in die Rentenkassen.Diese Sonderbehandlung Beamte nein.