Sind Spanier immer so herzlich, wenn ja warum?
Ich hab da schon oft drüber nachgedacht. Mein Freund ist Spanier, die Eltern leben hier auch schon seit sie klein waren.
Immer wenn ich da zu Besuch bin, fühl ich mich direkt als würde ich da zur Familie gehören. Schon beim ersten Besuch war das so: Jeder nimmt einen in den Arm, dann gibts Küsschen links und rechts, die interessieren sich richtig für einen. Wenn es Essen gibt werd ich auch gar nicht gefragt, ob ich mitessen will, sondern es wird einfach erwartet, dass ich wie der Rest der Familie mitesse. Wenn da was ist, was ich nicht esse, achten die Eltern sogar drauf, für mich was extra zu machen.
Selbst die Onkel, Tanten, Oma, Opa etc. sind so. Ich wette ich könnte sogar einfach alleine einen von den besuchen und die würden sich einfach freuen.
Wenn ich das mit meiner Familie vergleiche: Also meine Familie ist nicht unfreundlich oder so. Aber halt ganz anders. Mehr so freundlich aus Anstand, aber mit viel Distanz (kann man das so sagen?). Er ist halt ein Gast und so wird er behandelt. Nicht wie ein Freund oder Familienmitglied oder so.
Woher kommt dieser krasse Unterschied?
Mein Freund meint, das ist bei Spaniern halt so normal. Ich find das auch gut, irgendwie würde ich mir wünschen alle Menschen wären so.
5 Antworten
Es gibt viele Kulturen, in denen es etwas lebhafter, überschwänglicher und impulsiver zugeht als in der unseren. Gerade die wärmeren Länder Europas sind dafür meist bekannt. Umgekehrt gibt es auch Kulturen, die noch zurückhaltender und reservierter sind, z.B. in Japan.
Das kommt von unterschiedlichen Faktoren und ist historisch, gesellschaftlich und eben auch durchs Klima beeinflusst.
Es ist aber wichtig, sich darüber klar zu sein, dass jeder vermeintliche "Vorteil" auch Nachteile hat und umgekehrt z.B. gelten Deutsche als sehr verlässlich, gewissenhaft, exakt, treu, sauber, anständig, gerecht, ehrlich, verantwortungsbewusst und vertrauenswürdig.
Nein, sie sind sogar ziemlich verschlossen, bis man irgendwo zu einer Gruppe gehört und das kann recht lange dauern, denn die Leute kennen sich meist schon aus Kindergarten und Grundschule und wenn man da neu dazukommt, hat man es erst einmal schwer. Spanier im Ausland sind da anders, weil sie dort nicht ihre gewohnte Gruppe haben.
Wenn man dann allerdings erst einmal dazu gehört, ist das Verhältnis besser und enger als in Deutschland und ich möchte es nicht missen. Grüße aus Spanien
Freu Dich über die Unterschiede, über den Kontrast. Die Partei Volt strebt ja an, dass es bald keine Spanier, Deutsche, Griechen und Frazosen mehr gibt, sondern genormte Einheitseuropäer, die alle gleich herzlich oder gleich kühl sind.
Man muss mit der spanischen Herzlichkeit aber vorsichtig umgehen. Wenn man bei einem Handwerker etwas zu reklamieren hat, und man stört den zuhause beim Mittagesen, dann bekommt man zwar zu hören ¿Quiere comer? , aber das sollte man nicht wörtlich nehmen.
Man muss auch nicht überall seinen politischen Dünnschiss hinterlassen
ich als schweizerin bin mit meinem mann ausgewander 1983 nach spanien und habe es nie bereut.heute mit 87 finde ich es grosartig wie man von spanier behandelt wird.nicht wie eine alte die überall im wege steht.das kann sein das mir ein junger typp ruft holla guapa como estas--geht natürlich auch wie man in den wald ruft
Richtig! Jung und alt gehen dort viel respektvoller und auch freundlicher miteinander um. Habe das nicht nur in Spanien, sondern auch in Portugal und Brasilien erlebt.
Das hört sich cool an. In welcher Region lebst du denn in Spanien?
Manche Kulturen sind wirklich gastfreundlicher als wir Deutschen:
Wir sind auch in Griechenland und in der Ukraine auf große Gastfreundschaft getroffen.
Die Menschen besaßen nur wenig, aber waren offen und freigiebig, das hat mich sehr beeindruckt.