Sind Rentner klug oder einfach nur erfahren?
Hier auf der Plattform und auch überall sonst gibt's einige Rentner, die der Meinung sind klug zu sein. Was ja auch schön und geht ist. Nun fiel mir des öfteren auf, dass die gar nicht so klug sind, wie sie denken zu sein. Wie geht man mit solchen Menschen um ?
7 Antworten
Solche Leute sind in einer Welt aufgewachsen, in der Alter mit Lebenserfahrung und Lebenserfahrung mit Weisheit gleichgesetzt wurde. Abgesehen von den wenigen Prozent der Bevölkerung, die damals einen akademischen Grad erlangt hat (bspw. Lehrer, Ärzte, Anwälte, Ingenieure, Wissenschaftler) hatte der allergrößte Teil der Gesellschaft relativ ähnliche Biografien, in denen vieles durch Konventionen vorbestimmt war. Dementsprechend war die Annahme, dass Leute, die in dieser Standard-Biografie bereits mehr erlebt hatten, weiser waren, eine gute Annäherung der alltäglichen Wirklichkeit.
Heutzutage ist der Zugang zu höherer Bildung wesentlich einfacher als früher, Wissen ist besser verfügbar und die Biografien unterscheiden sich wesentlich. Man muss inzwischen sehr vorsichtig sein, ob ältere Leute wirklich noch die Autorität besitzen, einem Empfehlungen fürs Leben zu machen. Ich beispielsweise habe mich inzwischen in mehreren Ländern für längere Zeit als "Ausländer" durchgeschlagen, habe Abschlüsse an mehreren Hochschulformen erlangt, habe selbständig Bergtouren und Wanderrouten erarbeitet, alles Dinge, die ich von meinen Eltern nicht mit auf den Weg mitbekommen konnte und wo ich ihnen heute trotz meines jungen Alters um Jahre voraus bin, was Erfahrung und Weisheit angeht, weil sie's selbst nicht erlebt haben. Ich weiß aber auch, dass ich jetzt mit einer frisch gegründeten Familie vielleicht den einen oder anderen Rat einholen werde, weil ich weiß, dass ihnen manches gut gelungen ist.
Nur weil sie Rentner sind, sind sie weder klüger oder weniger klug wie andere Menschen auch.
Freundlich ignorieren wenn sie sich mal falsch einschätzen. Meist haben sie Lebenserfahrung, von denen sie zehren und die sie weitergeben möchten.
Wie BlackSoul818 schon sagt, ist anderen zu helfen kein Wettbewerb, drum verstehe ich die Kritik nicht. Falls du da mich mit ansprichst, kann ich dir sagen, dass das für mich ein netter Zeitvertreib ist, aber nichts womit ich mich wichtig tun will.
Wenn ich was Besseres wüsste, bräuchte ich die Seite hier nicht.
Weil viel meinen mein Antworten korrigieren zu müssen, da macht man sich halt ein paar Gedanken.
Um es mit René Descartes zu sagen: „Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe.“
Oder anders: unter den Jüngeren gibt es ebenso viele Deppen und kluge Köpfe wie unter den Rentnern. Nur, dass jeder für sich in Anspruch nimmt, klug zu sein, und Dummheit überall sieht - nur nicht bei sich selbst.
Entsprechend würde ich es gelassen sehen.
Also, Lebensklugheit gibt es schon im Alter. Die entsteht durch Erfahrung, wobei es auch Leute gibt, die aus Erfahrung nicht lernen, weil sie nicht gut genug hinschauen. Man muss im Leben halt, wie beim Lesen eines Buchs, die Kerninformationen herausfiltern und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Das ist eine Kunst, das kann nicht jeder von der Wiege an. Aber erlernen kann man's eben. Und darauf kommt's an.
Warum fühlst du dich angesprochen?
Nur aus Neugier.