Sind Punktierungen in einer Triole erlaubt?
Hallo! Um einen 12/8-Takt zu vermeiden, habe ich eine kleine Komposition mit vielen Triolen geschrieben. Jetzt musste ich allerdings, um den gewünschten Rhytmus erhalten, innerhalb einiger Triolen "Achteln" Punktieren und dann Sechzehntel folgen lassen. MuseScore spielt jetzt genau, was ich mir gewünscht habe und hat diese Schreibweise auch ohne Weiteres angenommen. Auch mathematisch scheint es mir so, als ob das aufgehen müsste - allerdings habe ich selber noch nie derartige Triolen gesehen. Daher meine Frage - Ist das theoretisch legitim/ was wären Alternativen (außer das gesamte Stück in einen 12/8 Takt umzuschreiben)?

5 Antworten
Wenns nur darum geht, dass du deine Komposition selber hörst (mit Musescore mein ich...), ist es egal (und selbstverständlich legitim - NIEMAND kann dir vorschreiben, wie du deine Musik aufschreibst!), wie du das notierst.
Sollten aber auch andere Musiker deine Musik spielen (anhand deiner Noten), sollte die flüssige Lesbarkeit im Vordergrund stehen und natürlich, welches Rhythmische Feeling zu spüren sein soll. Was hast du überhaupt gegen einen 12/8-Takt? Ich meine im Übrigen auch, Triolen sollten (nur) dann "angewendet" werden, wenn das Stück an bestimmten Stellen (oder auch durchgehend) ein triolisches Spüren verlangt.
"alle drei Töne wird betont, ein Vers hat 4 Schläge." Genau so funktioniert ein 12/8 Takt normalerweise. Die 8tel werden in vier Dreiergruppen aufgeteilt.
Achsoo. In meiner Vorstellung habe ich die Betonung dann verschoben, weil ich mir 6 Viertel anstatt 4 Punktierte-Viertel vorgestellt habe. Ups. Aber bevor ich das alles umschreibe lasse ich das einfach mal so wie es ist. Kommt ja das richtige bei raus.
Ist halt eine unregelmässig aufgeteilte Triole. Das ist schon zulässig.
Wobei ich eh finde, dass es total egal ist, ob so etwas zulässig ist "wer entscheidet das eigentlich), sondern ob es gut klingt (oder zumindest so wie ich es will).
Lieber Panazee,
was "zulässig" ist entscheidet zum einen die konvention, also was sich in sehr langer zeit etabliert hat, zum anderen was dem musiker leichter zu lesen fällt, also die spielpraxis.
du kannst natürlich deine noten als dreiecke in 7 notenlinien malen, nur ob dir das einer spielen wird bezweifle ich.
also hüte dich bitte vor so unüberlegten sprüchen und setz vorher deinen sachverstand als musiker ein, sofern vorhanden...
LG Max
p.s.: auf die praxis ausgerichtet sind gewisse prinzipien der notation wie lesbarkeit, zeichenssparsamkeit oder dass jedes notenzeichen seinen eigenen platz hat (keine zeichenüberschneidungen), die allesamt nicht umsonst gelten!
du kannst natürlich deine noten als dreiecke in 7 notenlinien malen
Ganz genau. Nichts anderes habe ich gesagt.
Ich habe nirgendwo behauptet, dass es dann irgendwer anders außer mir "vom Blatt" spielen kann.
Ich finde es übrigens nicht nett meinen musikalischen Sachverstand anzuzweifeln, nur weil du eine andere Meinung vertrittst, bzw. wir vielleicht aneinander vorbei reden. Das mache ich ja auch nicht bei dir.
P.S.:
Vielleicht ist der Unterschied zwischen uns, dass ich meine Musik ausschließlich für mich schreibe. Es ist mir vollkommen egal, ob das jemand anders dann vom Blatt spielen kann.
Für dich ist es vielleicht sehr wichtig, dass andere deine Musik vom Blatt nachspielen können.
"Wobei ich eh finde, dass es total egal ist, ob so etwas zulässig ist "wer entscheidet das eigentlich), sondern ob es gut klingt (oder zumindest so wie ich es will)." Dabei gehts bei der Frage ja wohl nicht, sondern um die Lesbar- bzw. Verständlichkeit des Notenbildes.
@TheStone
Ja und? Ich habe mit den ersten beiden Sätzen die Frage vollkommen korrekt beantwortet und dann noch meine Meinung zu "ist das theoretisch legitim" in der Musik geäußert.
Wenn ich schreibe, dass das eine unregelmässig aufgeteilte Triole und zulässig ist, dann wird es wohl lesbar und verständlich sein. Wobei ich mal behaupte, dass es auch lesbar wäre, wenn irgendwer mal gesagt hätte "Nein. In Triolen darf es keine punktierten Noten geben". Jeder, der mit Musik zu tun hat, weiß was dieser Punkt bedeutet und zwar unabhängig davon, ob der da nach den Regeln von was-weiß-ich-wem stehen darf oder nicht.
Hatte jetzt auch nichts dagegen, da eine persönliche Meinung dazu zu hören, Panazee hat ja meine Frage auch beantwortet! Aber ja, richtig, es geht mir nicht darum, dass es jetzt wie gewünscht klingt, sondern darum, dass es auch (theoretisch) von anderen verstanden werden würde.
Ich verstehe nach wie vor nicht was dich an diesem Satz stört.
Man könnte die komplette 9.Symphonie von Beethoven in Kurvenfunktionen umrechnen und diese in eine ellenlangen Formel packen. Diese wäre notationstechnisch gesehen natürlich nicht zulässig, aber es wäre nichtsdestotrotz die 9.Symphonie von Beethoven. Sie wäre nur vollkommen nutzlos für jemanden, der ein Instrument daraus spielen möchte.
Es gibt auch viele alternative Notationen. Für Computer wurde die ABC-Notation entwickelt. "Alle meine Entchen" sieht in der ABC-Notation so aus:
C D E F | G2 G2 [|: A A A A | G4 :|] F F F F | E2 E2 | G G G G | C4 |]
Das entscheidende am Notenschreiben ist aber eben nunmal eine Zweckmäßige Notation auszuwählen um hinterher möglichst problemlos das gewünschte Klangergebnis zu erzielen. Da her ist es nicht "egal was zulässig ist" sondern er sollte so gewählt werden, dass es von dem, ders spielen soll möglichst Problemlos verstanden wird und da ist es hilfreich sich, so weit es geht, an die Konventionen zu halten, die jeder Instrumentalist sein gelernt hat uns sein Leben lang gewohnt ist.
Einen 12/8tel Takt in 4/4 mit Triolen zu notieren ist nicht Zweckmäßig weil er erstens nicht auf den ersten Blick die gewünschte Rhythmik offenbart, zweitens eine Triolenklammer über jeder Zählzeit das Notenbild sehr unübersichtlich macht und drittens sehr kompliziert aussehende Rhythmen dabei herauskommen können. Das Beispiel in der Frage ist da noch eher harmlos.
In der Musik gab es zu bestimmten Zeiten Vorschriften was erlaubt und was nicht erlaubt ist. Heute ist bei Zeitgenössischer Musik generell alles erlaubt. Punktierte Triolen gibt es schon lange. Ich selbst halte es wie folgt: erlaubt ist was spielbar ist. Und punktierte Triolen sind spielbar.
Punktierungen in Triolen sind schon erlaubt, aber wieso willst du einen 12/8 Takt vermeiden, wenn es wie ein 12/8 klingen soll?
Wenn es erlaubt ist (habe eine vergleichbare Konstruktion auch in Wikipedia gefunden, was mich etwas beruhigt), dann lasse ich es so. Es soll nicht wie ein 12/8 - Takt klingen! Ich habe es nur so betont, weil ich vermeiden wollte, dass mir das empfohlen wird ;)
Natürlich geht das: zusammen ergibt das 3 achtel, nur halt triolisch.
Zur taktwahl zwei generelle dinge:
1. es wird üblicherweise stets der vorgezeichnete takt gezählt bzw. geschlagen, ein triolisch unterteilter 4/4-takt als "1-2-3-4", ein 12/8-takt "1-2-3/4-5-6/..." bis 12 (das wolltest du durch deine 4/4-taktwahl wohl vermeiden!?).
2. permanente triolen benötigen jede menge zusatzzeichen (ständige triolenklammern) was die sache sehr unübersichtlich machen würde. notenzeichen sparen ist ein wichtiger grundsatz der notation und dient der übersichtlichkeit.
Willst du nun tatsächlich einen 12/8 gespielt aber einen 4/4 gezählt haben so gibt es einen eleganten kompromiss: du vermerkst (ähnlich wie bei der swing-phrasierung) ganz am Anfang hinter der tempo-/stilbezeichnung in klammern dass es sich um eine vereinfachte schreibweise handelt. dazu malst du 3 mit balken verbundene achtel, dann ein "=" und dann eine reguläre achtel-triole. dann weiss der musiker dass er sich zu je drei zusammengebalkten achteln immer das triolenzeichen hinzudenken muss.
LG Max
Ich verstehe! Bei meinem Stück handelt es sich um die Vertonung eines Gedichtes mit einem ziemlich schwer zu erfassenden Rhythmus. Der Text ist aber dennoch ziemlich klar in Triolen teilbar, alle drei Töne wird betont, ein Vers hat 4 Schläge. In einem 12/8 Takt würde das nicht mehr wie gewünscht funktionieren. Aber wenn man in Triolen schreibt, kommt es dann ja leider zu Problemen wie die in meiner Frage beschriebenen - Oder irre ich mich mit meiner Einstellung zum 12/8 Takt in diesem Fall?