Sind Motoren mir mehr Hubraum langlebiger und Leistungsfest?
Alle Autos kommen mit immer weniger Hubraum auf dem Markt. Ich mag mal gelesen zu haben das so etwas die Langlebigkeit enorm senkt. Insbesondere wenn der Motor gefordert wird.
Jetzt habe ich ein Auto gesehen das nicht auf die Downzising Welle aufspringt auch wenn es nur 0.3 Liter mehr Hubraum sind. Gemeint ist der Ford Focus ST mit 280 PS und 2,3 Liter Hubraum. Wenn man bedenkt das die meisten Sportwagen nur 2,0 Hubraum haben sind 2,3 Liter schon eine Ansage.
Ich gehe mal davon aus das der Motor daher sehr langlebig ist und reichlich Reserven für eine Leistungssteigerung hat. Schließlich ist das ein Mustang Motor der hier verbaut wurde.
Ich würde den Wagen sehr gerne mal fahren. Es gab ihn eine Zeit lang bei Avis als Mietwagen. Allerdings wollten die den nie rausrücken. Ich hätte auch mehr Geld gezahlt. Trotzdem hat man jedes mal ausreden gesucht und sich oft verplappert. Denn einer meinte ich könne ich gerne haben. Dann kam ein anderer und meinte den geben wir nicht raus. Die Mitarbeiter fahren alle selbst mit den Autos und der Kunde hat keine Chance mal so ein Auto zu fahren. Das war bei Avis schon immer so auch wenn man bereit wäre ein vielfaches zu bezahlen.
Vielleicht gibt es doch irgendwo noch eine Möglichkeit dieses Auto zu fahren. Bei Sixt ist es genau andersrum. Dort ist man so kulant das man sich jedes Auto aussuchen darf was man fahren möchte. Egal ob einen 1er 135m, Audi A5 45 oder BMW M2. Dort kriegt mal alles wenn man danach fragt.
7 Antworten
Tendenziell sind Motoren mit geringerer Literleistung standfester. Das ist aber eben nur eine Tendenz.
Daneben gilt es aber auch andere Aspekte wie z.B. Zylinder- und Kolbenaufbau, die Neigung der Kurbelwelle zu Schwingungen, die Ölversorgung speziell im niedrigen Drehzahlbereich und den Ventiltrieb zu beachten. Ebenfalls wichtig ist die thermische Belastung von Zylinderkopf und Turbolader.
Auch die Zylinderzahl und die Anordnung sind von Bedeutung. 6-Zylinder sind tendenziell standfester als 4-Zylinder.
Grundsätzlich stimmt es schon.
Es kommt aber auch auf den Hersteller an und die Qualität
Beim Downsizing holt man mehr Leistung aus weniger Hubraum. Das bedingt erstmal eine größere Belastung des Kurbeltriebs, zum Zweiten eine höhere thermische Belastung des gesamten Rumpfmotors.
Solange man das in der Entwicklung berücksichtigt und die Motoren entsprechend auslegt (und das tut man durchaus), gibt es da keine signifikanten Probleme gegenüber herkömmlichen Motoren.
Wie gesagt, wenn man es so macht. Aber auch bei großvolumigen Saugern hat man es nicht pauschal mit zuverlässigen Motoren zu tun.
Der 2.3er im Focus ST und Mustang macht mit Ausnahme sehr früher Baujahre keine Probleme und ist recht robust.
Wenn man bedenkt das die meisten Sportwagen nur 2,0 Hubraum haben sind 2,3 Liter schon eine Ansage.
"Sportwagen" haben auch heute noch ganz andere Hubräume. Der ST ist ein Kompaktsportler, dafür hat er minimal mehr Hubraum als die meisten anderen Kompaktsportler (RS3 mal ausgenommen). Bleibt unterm Strich aber dank Turbolader weiterhin ein Downsizing-Motor. Die Leistung aus einem Sauger zu holen wäre bei einem Kompaktwagen utopisch.
Gerade moderne Ford-Motoren sind ab Werk schon auf Kante genäht - und IMO für Leistungssteigerungen völlig ungeeignet.
Grundsätzlich sind großvolumige Motoren haltbarer - aber auch Downsizing-Motoren lassen sich haltbar konstruieren. Machen die Japaner seit Jahrzehnten.
Viel hängt aber auch vom Nutzer ab. Mini-Motoren mit viel Leistung gehen schnell kaputt wenn man sie kalt tritt oder heiß abstellt.
Absolut tödlich sind Kurzstrecken. Gerade moderne Direkt-Einspritzer neigen dann ganz massiv zu verkokten Ansaug-Trakten und Kolbenringen.
Mazda verbaut übrigens nach wie vor 2L Benziner. Diese sind haltbar und sparsam - haben aber auch deutlich weniger Leistung als die Downsizing-Kisten.
Ergänzend sei noch gesagt das der Mazda ohne Aufladung auskommt. Dadurch ist zwar die Literleistung geringer - das Gemisch lässt sich aber weiter abmagern ohne Probleme zu machen.
Das lässt mich darauf schließen das dies zu noch niedrigeren Verbräuchen führt.
Laut ADAC-Tests verbraucht der Mazda 3 mit 186PS als Mildhybrid 5,9 Liter - der Golf 8 mit 1,5L eTSI 150PS 6,1 Liter.
Als Sauger hat der Mazda seine 240Nm Drehmoment erst bei 3000U/min - der Golf seine 250Nm bereits Turbo-typisch bei 1500U/min. Im Mazda muss man zum beschleunigen runterschalten - im Golf nur stumpf reintreten.
Du hast schon ein paar recht gute Antworten bekommen. Generell halte auch ich die pauschale Aussage, dass hubraumstärkere Motoren länger halten, für falsch. Wenngleich es natürlich stimmt, dass bei einem aufgeladenen Motor die Belastung der Bauteile höher ist als bei einem Saugmotor.
Nimm aber mal als Beispiel die TSI-Motoren im VW-Konzern der Baujahre 2006 bis 2015, also die erste Generation der TSI-Motoren, die noch auf dem ziemlich alten Konzept der Motorengeneration EA111 aufbauten:
KEINER dieser Motoren ist kaputtgegangen wegen pauschal zu hoher Belastung.
Reihenweise kaputtgegangen sind diese Motoren, weil sie an verschiedenen Stellen konstruktive Mängel hatten, die bei ganz mild ausgelegten Saugmotoren auch hätten passieren können. Leider hat VW diese Mängel nur sehr langsam ausgemerzt, und verschwunden sind diese Probleme erst mit der Nachfolgegeneration an Motoren.
Diese Motoren sind nicht kaputtgegangen mit Lagerschäden an der Kurbelwelle, Rissen im Motorblock oder Zylinderkopf, oder wegen verformter Pleuelstangen. Alles das würde auf zu hohe Belastung schließen lassen. Diese Motoren gingen kaputt wegen falsch ausgelegter Steuerketten, falsch konstruierter Kolben, und viel zu langen empfohlenen Ölwechselintervallen. Also ganz normale Fehler, die nichts mit dem Downsizing-Prinzip zu tun haben.
Bezogen auf den Hubraum sicherlich. Aber wenn ich aktuell einen Kompakten in der 120 PS - Klasse suche, bekomme ich bei VW im Golf 1.0 TSI eine Leistung von 110 PS, bei Ford im Focus 1.0 Eco Boost 125 PS, und bei Mazda im Modell 3 eine Leistung von 122 PS. Voll im Leistungsspektrum also.