Sind Monopole nicht Antikapitalistisch?
Also Kapitalismus ist ja ein Wirtschaftssystem das auf dem Freien Markt und Wettbewerb beruht. Also es gibt jetzt beispielsweise mehrere Auto Hersteller und der Kunde kann sich dann das Auto kaufen wass er am besten findet. Wenn nun ein Unternehmen eine echte Monopolstellung hatt dann muss man ja eine bestimmte wahre oder Dienstleistung da erwerben sprich der Wettbewerb ist in diesem Sektor nicht mehr vorhanden. Wäre dann ein Unternehmen mit einem echtem Monopol nicht Antikapitalistisch?
Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen
2 Antworten
Jeder Marktteilnehmer hat schon nach den kapitalistischen Grundgedanken das Ziel, ein Monopol zu erlangen, um das bestmögliche für sich herauszuholen.
Gut, streng genommen folgt es aus der Annahme des Homo Economicus, nicht aus Kapitalismus. Ersterer ist jedoch meist eine Grundannahme für letzteren.
Ein selbstregulierender und ausgeglichener Markt gilt für viele im Allgemeinen als wünschenswert, ist aber keine feste Charakteristik des Kapitalismus. Höchstens laut Meinung einiger eine Folgerung aus Privateigentum an Produktionsmitteln und einem freien Markt.
Ja, aber Freiheit wird von Kapitalisten meist als negative Freiheit verstanden, also die Abwesenheit von äußeren (meist staatlichen) Eingriffen, während du positive Freiheit meinst.
Das Freiheitsverstämdnis erklärt wohl vollständig unsere unterschiedlichen Folgerungen. Deine kann ich verstehen, ist aber nicht im Einklang mit dem weitläufigen Kapitalismusverständnis würde ich sagen.
Meines wissens nach ist Kapitalismus wie ich bereits sagte die Marktwirtschaft und wenn ein monopol da ist ist der Markt defakto ja nicht mehr da
Du sprachst von freiem Wettbewerb - dem galt mein Einwand.
der Wettbewerb existiert dennoch. Jeder darf ein Unternehmen gründen, jedoch geht da jeder Konkurrent schnell pleite.
ich würde es mit dem Darwinismus vergleichen. Der existiert weiterhin, wie du mir wahrscheinlich zustimmen würdest. Der Mensch hat jedoch bezüglich anderer Spezien ein darwinistisches Monopol. Daher sterben alle anderen Arten, außer der Mensch (überdramatisch ausgedrückt) aus.
Wenn ein Unternehmen ein wirkliches Monopl hatt wird es dies verhindern. Es ist dann defakto unmöglich dem Unternehmen Konkurrenz zu machen
Was sind denn deiner Meinung nach die Bedingungen eines Wettbewerbs, die Quintessenz? Versuchs mal in ein, zwei Sätzen.
2 Aspekte
1. Freier Handel
2. Unternehmensfreiheit also jeder der will kann ein Unternehmen gründen ohne irgendwelche Qualifikationen
Genau das ist doch auch gegeben.
Gehen wir mal davon aus, dass der Monopolist nicht zum Weltherrscher aufsteigt und Gesetze erlässt. Er hat dann eben die größte Marktmacht, das meiste Kapital, was auch immer. Jeder kann dann trotzdem ein Unternehmen gründen, aber im Zweikampf gewinnt der mit mehr Marktmacht. Das ist in jedem sportlichen Wettkampf genauso - der bessere gewinnt. In jedem Wettbewerb würde Neo aus Matrix mich im Martial Arts schlagen, weil er de facto viel krsser ist. Die
Das Problem ist dann nicht, dass der Wettbewerb nicht mehr existiert, nein. Das Problem ist, dass er in so einem Ungleichgewicht ist, dass ein Gegner praktisch unbesiegbar ist. Dennoch ist das im Sinne des Wettbewerbs, da er „besser“ ist.
viele würden das dann einen unfairen Wettbewerb nennen, ich auch.
Ob der Wettbewerb dann noch existiert könnte man als Definitionssache bezeichnen. Ist etwas noch ein Wettbewerb wenn ein Teilnehmer praktisch unbesiegbar ist oder ist ein Wettbewerb immer mehr oder weniger Fair
Für mich gibts genau ein Kriterium. Der Stärkere gewinnt.
Nach der Sefinition wäre es dann noch definitiv einer. Aber ich bin da nicht so tief im Thema drin, dass ich darauf einen alleinigen Anspruch erheben würde.
Ich bin da auch kein Experte. Nach dem wass ich da alerdings gehört habe sind sich da Ökonomen auch nicht einig wass jetzt Wettbewerb ist
Ja, weil das keine exakte Wissenschaft ist, oft nichtmal eine empirische (siehe österreichische Schule). Deshalb kann ich viele WiWis nicht wirklich ernst nehmen.
Dass Monopole aber kein Widerspruch zu Kapitalismus sind, würde ich dennoch für weitestgehend Konsens halten. Sind Dir prominente Gegenstimmen bekannt? Würde mich interessieren.
Wobei man halt auch sagen kann das es Monopole und Monopole gibt. Man könnte sagen es gibt angreifbare Monopole wie beispielsweise bei der DB oder der Telekom und Unangreifbare wie Damals bei den Zünften. Ich habe mich jetzt auf letzterere bezogen
Also letztere entsprechen dann ja schon per Definition keinem freien Wettbewerb mehr, da für diese dann andere Regeln gelten als für andere.
Ursprünglich sind die Zünfte aus dem Wettbewerb entstanden
Das kann sein, ich kenne mich da null aus. Ist wohl dein Spezialgebiet.
Aber wenn aus Privateigentum an den Produktionsmitteln keine Monopole (als legitim) folgen und Privateigentum an den Produktionsmitteln nichts anderes als Kapitalismus ist, dann folgt doch daraus automatisch, dass der Kapitalismus gegen Monopole ist ... Widersprichst du dir da denn nicht selber?
Aber wenn aus Privateigentum an den Produktionsmitteln keine Monopole (als legitim) folgen
Wer sagt das? Das kann durchaus daraus folgen.
Ein Monopol ist definitiv etwas antikapitalistisches. Ein Monopol wäre im Kapitalismus nicht möglich. Das Monopol (Konzern) wird also immer ein Interventionistisches, Syndikalistisches oder sogar Sozialistisches System ansteuern wollen, um „Konkurrenz“ aus dem Markt zu drängen, sich einen unfairen Vorteil durch den Staat zu verschaffen, oder sich eine Monopolstellung zu garantieren.
So wie ich das verstanden habe ist der Freie Wettbewerb und der Verkauf von Arbeit der Kern des Kapitalismus, wobei es da natürlich auch verschiedene Strömungen gibt.