Sind die 10 Gebote der Bibel beliebig angeordnet oder hat die Reihenfolge eine Bedeutung?

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Die Reihenfolge der 10 Gebote hat Bedeutung. Gott hat sein Volk erwählt, um seinen Heilsplan mit ihm in die Welt zu bringen. Die Menschheit, die in Adam den direkten Umgang mit Gott gehabt hatte, sollte in diesem Volk wieder die Nähe Gottes erfahren. Indem sie die Gebote hielten, sollte das Bündnis mit Gott erfüllt werden.

An erster Stelle steht Gott selbst, der seinen Platz mit niemandem teilen will. Martin Luther macht in seinem Großen Katechismus sehr eindringlich deutlich, dass mit den „anderen Göttern“ nicht bloß irgendwelche Fremdreligionen oder heidnischen Gottheiten gemeint sind: „Woran du nun, sage ich, dein Herz hängst und worauf du dich verlässt, das ist eigentlich dein Gott.“

Wer an irgend einem anderen Gebot scheitert, hat zuvor das erste Gebot gebrochen.

Das zweite und dritte Gebot dienen dem Schutz des Menschen für den die Gebote sind. Der Mensch soll den Namen Gottes heilig halten. Sonst verliert er den Gesprächspartner aus dem Auge (bzw hat ihn bereits aus den Augen verloren). Mit dem Ruhetag für die Gesundheit des Menschen ist zugleich auch Zeit für die Beziehung mit Gott.

Dann wird der Blick weiter. Die Nächsten die das vierte Gebot in den Bick bringen ist die Familie - Speziell die Eltern, die uns gegeben sind und die uns die ersten Jahre unseres Lebens geschützt und versorgt haben. 

Mit dem allgemeinen Gebot „Nicht töten“ schließt die erste Tafel der Gebote Gottes. Es ist die Negation zur Nächstenliebe.

Die Zweite Tafel beginnt mit dem, was den Menschen aller Zeiten am schwersten zu fallen scheint. Dem Menschen mit dem er den innigsten Kontakt pflegt die Treue zu halten. Nicht nur die Treue zu dem unsichtbaren Gott, sondern auch die Treue zu den nächsten Menschen der sehr unmittelbar Nahe ist, wird von Gott auf eine sehr hohe Stufe gestellt.

Das Eigentum des Nächsten gehört ihm. Es ist nicht einfach Gemeinschaftseigentum, sondern Gott selbst ist der, der Unterschiede unter Menschen zulässt und will.

Von anderen schlecht reden, ihnen Problem damit schaffen - auch hier geht es um den Nächsten und dass er geschützt wird.

Neuntes und Zehntes verschärfen noch mal das „Nicht stehlen“ zu einem „Nicht Begehren“.

Die Zweite Tafel steht völlig unter dem Gebot der Nächstenliebe.

Die Ordnung wird mit jedem Punkt detaillierter in der Ausformulierung was unter Nächstenliebe verstanden werden soll.

Die 10 Gebote sind weitaus zu minimalistisch um das komplizierte Zusammenleben einer Riesenzahl an Menschen brauchbar zu regeln.

Und da werden gleich die ersten 3 Steinzeitgebote verschwendet für die persönlichen Bedürfnisse des Oberbosses.

Nach dem Motto: "Ihr seid für mich da".

Nichts von den Gebotemythen ist ernst zu nehmen. Die 10 Gebote sind Priesterwerk und nicht von einem "Gott".

Es geht ja schon damit los, dass die Zehn Gebote in der Bibel keine "Auflistung" sind, sondern ein lose zusammenhängender Text, der scheinbar ein paar Grundregeln des gesellschaftlichen und religiösen Zusammenlebens regelt. Sie werden auch nicht immer und überall in der gleichen Art wiedergegeben, geschweige denn eingehalten. Einheitlich ist nur, dass die Gebote, die Gott direkt betreffen, immer an erster Stelle stehen.

Zudem hat man die Zehn Gebote zumindest teilweise falsch bzw. ungenau übersetzt, vor allem das allseits bekannte "Du sollst nicht töten". Wen oder was soll man nicht töten? Israeliten? Ausländer? Tiere? Fragen über Fragen.

Auch das Gebot, den Sabbat zu halten, hat man im Christentum trotz der angeblich gewaltigen Macht dieser Gesetze einfach fallen gelassen. Der jüdische Sabbat, den Gott zum heiligen Tag erklärt hat, ist unser Samstag, nicht Sonntag. Wenn man den Sonntag als ersten und den Samstag als letzten Tag der Woche betrachtet, wie es im Judentum der Fall ist, dann macht nämlich auch der Mittwoch als "Wochenmitte" plötzlich Sinn.

Frag ruhig mal einen jüdischen Rabbiner nach der Bedeutung der Zehn Gebote. Als erstes wird er vermutlich genervt mit den Augen rollen...

Ohne diese Reihenfolge wird das ganze unübersichtlich!

Prioritäten werden durch die Reihenfolge nicht gesetzt!

Mit der 10-Punkte-Gliederung kommt auch einer mit IQ<50 klar!

Erst geht es um die Beziehung zu Gott.

Und dann geht es um die Beziehung zu den Mitmenschen.