Sich zu wehrsetzen?
Guten Abend,
ich mache eine Ausbildung. Ich bin in einer Abteilung eingesetzt wo ich mich komplett unwohl fühle. Ich gehe schon manchmal mit Bauch weh hin und denk mir vor der Tür "Soll ich einfach wieder gehen und die Ausbildung beenden ". Das Problem ist folgendes ich sitze am PC mit einem Kollegsn es sind aber gleichzeitig 4 weitere Kollegen im Raum. Der Kollege erklärt mir das Programm und ich soll telefonieren und gleichzeitig am PC arbeiten. Es klappt aber nicht weil ich dann nervös werde und er sehr ungeduldig ist.Ich bin nunmal nicht so schnell, man kann es halt auch nirgends nachlesen, er erklärt einfach soviel aufeinmal. Wenn ich was nicht sofort finde an dem Programm wird er echt ungeduldig und merkert. Und wenn du dann sagst tut mir leid ich bin noch umsicher, dann merkert er, ich habe es dir doch grade gezeigt. Ich kann es nunmal nicht so schnell. Und wenn man dann sagt bitte meckern sie mich nicht an dann meckern alle Kollegen. Ich komme mir da vor wie der letzte. Ich will halt auch keinen ansprechem weil man dann als hinterlästig da steht. Natürlich Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Aber man kann doch Respektvoll zum Azubi sein wenn er es noch nicht verstanden hat..
Wie soll ich mit sowas umgehen?
5 Antworten
Ja, du fühlst dich ungerecht behandelt, aber auch der "böse Vorgesetzte" hat sich seine Rolle in eurem kleinen Drama vermutlich nicht selbst ausgesucht und würde sicher viel lieber den Anruf selbst entgegennehmen, den Auftrag schreiben und weiter seine Aufgaben erledigen.
Wenn du mit ihm sprichst, mach ihm keine Vorwürfe, sondern rede über dich!
Zeig Verständnis dafür, dass auch sein Arbeitstag durch deine Ausbildung komplizierter wird, und bitte ihn in einer ruhigen Minute, dir einmal alles ganz langsam zum Mitschreiben zu erklären, damit du alleine üben kannst.
Schreibe dann auch wirklich mit, setz dich zuhause hin und lerne die Schritte auswendig, oder du übst im Büro, wenn gerade niemand anruft.
Wenn du denkst, dass du den Prozess einigermaßen beherrscht, sagst du es ihm und bittest darum, es mal alleine versuchen zu dürfen, auch wenn es dann vielleicht etwas länger dauert. Sag es so, dass es auch die anderen hören, und bitte ihn, nur einzugreifen, wenn du wirklich grobe Fehler machst.
Das ist gerade als Azubi nicht einfach, aber wenn du es jetzt nicht lernst, wirst du es als "richtige Mitarbeiter" auch nicht können. Also Zähne zusammenbeißen, sagen, was dir auf dem Herzen liegt und immer höflich und respektvoll bleiben!
Alles Gute!
So ist es. Man muss halt damit rechnen, dass man einen Azubi bekommt und den ordentlich und respektvoll anlernt.
Welche Ausbildung machst du?
Ich würde nett fragen, ob er dir das in ruhigem Ton erklären kann, da du Azubis bist und lernst und Fehler machen darfst!
Ich (m) bin derzeit im Einkauf und sitze mit 3 älteren Frauen im Raum. Dies sind sehr nett, erklären gut und drucken mir auch die einzelnen Schritte, die ich über SAP machen muss, aus. Ich habe von Anfang an ein Notizbuch, wo ich alles offen aufschreibe. Das fanden alle gut und erklärten langsam und vernünftig.
Wenn gar nix hilft, rede mit deinem Ausbilder/Chef.
Wir müssen uns heute nicht mehr alles gefallen lassen. Die Firmen sind froh, wenn sie vernünftige Azubis haben, die später gute Angestellte werden und auch uns muss man mit Respekt behandeln!
Du sollst Durchhaltevermögen zeigen und Dich an die alte Weisheit Deiner Urgroßeltern erinnern. „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“. Woher kommt nur die Vorstellung, dass überall nur Friede, Freude, Regenbogen-Einhorn-Glückseligkeit herrsche? Beruf und Arbeit bedeutet auch sich durchbeißen zu können.
Ehrlich? Dieser Spruch nervt!
Mein Werksleiter sagte letzt noch zu uns Azubis...wenn ihr dieyen Spruch hier hört, kommt direkt zu mir und fragt die Leute in der Abteilung wie alt sie sind.
Man sollte zumindest erwarten, dass einem etwas vernünftig und auch mehrfach erklärt wird! Wir sind Azubis und lernen!
😅. Es erwartet keiner Friede Freude Eier KUCHEN bla bla bla.... Wenn man Fehler macht ok dann kann man den Azubi anpassen aber nicht wenn man es grade noch lernt, dann erklärt man das. Wir leben im 21 Jahrhundert
Er ist Dein Ausbilder. Er muss nicht pädagogisch wertvoll sein. Willkommen in der Arbeitswelt. Nein, ich habe auch keine Lösung. Aber da müssen wir an sich alle durch.
„Er muss nicht pädagogisch wertvoll sein. „
Nein, muss er nicht. Betriebe brauchen keinen Nachwuchs, keine Fachkräfte. Wir können es uns leisten, Azubis zu vergraulen.
Das ist Gang und Gäbe in Deutschland. Ich bin dafür nicht verantwortlich.
Ich habe nicht behauptet, dass du dafür verantwortlich bist. Deine These war, dass ein Ausbilder nicht pädagogisch wertvoll sein muss- und das bestreite ich. Wer ungeeignet ist für seinen Job sollte ausgetauscht werden. Weil viele Betriebe/ Unternehmer nicht dazu in der Lage sind, darum haben wir Deutschlandweit nur ca. 20 % Angestellte, die mit ihrem Job zufrieden sind.
Verderben wir schon den Azubis die Freude am Lernen und am Arbeiten, müssen wir uns nicht wundern, wenn es immer weniger motivierte junge Leute gibt. Für Sozialleistungen muss man sich nicht täglich bloßstellen lassen.
Lernen mit Scham sollte ein no go werden in allen Ausbildungsbetrieben! Ausbilder sollten pädagogisch geeignet sein.
Es ist haarsträubend, was sich manche Lehrlinge und Azubis gefallen lassen müssen, weil sie abhängig sind von der Laune der Ausbilder.
Wer perfekte Mitarbeiter erwartet, sollte nicht ausbilden, denn Azubis sind nicht perfekt, sonst wären sie keine Azubis.
Ich habe keinen Ausbilderschein, deshalb nur aus Spaß an der Arbeit mit Nachwuchs Praktikanten (Azubis im Praktikum) bei mir gehabt und sie auf das Examen vorbereitet, mit ihnen geübt und gelernt- und die Daumen gedrückt. Es ist immer wieder schön, ihnen heute zu begegnen und zu sehen mit welcher Energie und Kreativität sie ihren Berufsalltag meistern. Es hat Zeit und Engagement gekostet, aber all diese jungen Leute hatten einen guten Start ins Berufsleben und ich durfte einen kleinen Teil dazu beitragen.
In Deutschland zählt Leistung und Profit. Der Mensch ist egal. Diese Erfahrung habe ich gemacht. Ich habe aus dem Grund sogar meine 1. Lehrstelle an den Nagel gehängt und mir eine 2. gesucht. Dort GAB es Pädagogik. Keine gelernte, aber meine Ausbilderin war menschlich. Ich habe Rotz und Wasser geheult, als die Lehrzeit vorbei war. Prompt habe ich wieder einen Schßbetrieb bekommen. Ich war in so vielen Schßbetrieben, dass ich das Arbeiten für mich aufgegeben habe. Ich arbeite generell sehr gern. Aber ich hab die Leute (Kollegen und Chefs) satt bis obenhin.
Genau das ist die Folge von unfähigen Leuten in wichtigen Positionen.
Du bestätigst genau das, was ich geschrieben habe. Dass es auch anders geht als so, wie du, der FS und viele andere Azubis das erlebt haben, zeigen z. B. „Nice Place To Work“ - ausgezeichnete Unternehmen.
Nö. Das geht und sollte auch anders sein. Ich hatte bisher nur nette Kollegen, die man x mal fragen konnte, die gern x mal erklären und Verständnis haben.
Sprich mit deinem Chef darüber. Und sag ihm das wenn die dich nicht ordentlich behandeln, dass du dir eine andere Ausbildungsstelle suchst. Du bist schließlich in der Ausbildung und hast noch keine Routine darin.
Und wenn der Chef dann sagt. „Ja bitte, dann geh und such dir eine andere Ausbildung!“?
„...aber auch der "böse Vorgesetzte" hat sich seine Rolle in eurem kleinen Drama vermutlich nicht selbst ausgesucht und würde sicher viel lieber den Anruf selbst entgegennehmen, den Auftrag schreiben und weiter seine Aufgaben erledigen.„
Wer nicht ausbilden kann, sollte es lassen.
Wir müssen uns nicht über Ausbildungsabbrecher und Fachkräftemangel wundern, wenn wir junge Menschen auf ddm Weg ins Berufsleben derart mies behandeln. Niemand sollte mit Scham lernen müssen!