Seit wann gibt es die Klopapierrolle in Deutschland?
Im Internet finde ich zwar Informationen wann es erfunden wurde, aber der richtige Durchbruch von Papier auf der Rolle konnte ich nicht herausfinden.
Ich meine aber noch in den Fünfzigerjahren wurde Zeitungspapier benutzt, während des Kriegs auf jeden Fall.
Ab 1972 gab es 2-lagiges Toilettenpapier.
4 Antworten
In den 50er gab es schon Rollen, aber ab wann in DE weiß ich nicht. Zeitungspapier war eher für den Hausgebrauch. In Restaurants etc. gab es natürlich schon Rollen und lustigerweise an Familienfesten und wenn Gäste im Haus waren wurde auch mal eine Rolle gekauft. Hat mir eine alte Tante erzählt. Alternativ zum Zeitungspapier lag da auch eine Rolle. Das Patent stammt von einem Amerikaner von 1891.
Naja, Zeitungspapier war kostenlos und wurde extra portionsgerecht zugeschnitten. Eine Klorolle war Luxus, musste ja extra gekauft werden. Man war halt sparsam. In der freien Natur unterwegs wurden Blätter genutzt, da war auch so eine Rolle im Auto durchaus angebracht, wenn man keine Toilette fand.
Die Stiefmutter meines Vaters verwendete noch in den 1960ern Zeitungspapier, obwohl sie es sich hätte leisten können. Die schimpfte auch oft über vieles als "neumodisches Zeug", das unnötig wäre.
Genau weiß ich es nicht mehr aber ich meine "schon" vorm WW1. Selbst heute wird vermutlich noch Zeitungspapier benutzt.
Aber nicht in der Masse. Ich weiß es nur von meiner Großmutter und die waren eigentlich gut betucht, aber hatten noch bis in die Fünfziger Jahre Zeitungspapier.
Eine kurze Recherche hat ergeben:
"Um 1880 entwickelte sich, wahrscheinlich in Deutschland, die Toilettenpapierrolle mit einem Pappkern als Zentrum und perforierten Einzelblättern. Damit war die Gefahr, dass die gerade erst entstehenden Abwassersysteme der westlichen Metropolen wie New York, Chicago, Paris, London oder Berlin am Einsatz von Toilettenpapier zusammenbrachen, wenigstens gemindert. Es handelte sich schließlich noch um einlagiges Papier ohne großes Quellvermögen, wie es in der DDR und im Ostblock bis 1990 genutzt wurde."
Ich weiß es auch nicht wie die Rohre das ganze Papier aufnahmen. Irgendwie musste es wohl gehen. In Frankreich hatte man bis weit in die Siebziger Jahre Stehklos und Bidets.
Gibt auch heute noch Plumpsklos. In Arschhausen an der Pampa kann man ja nicht jede Jagdhütte an die Kanalisation anschließen. Wäre ja viel zu teuer. Ich kannte sogar mal wen bei denen war das Gemeinschaftsklo noch im Treppenhaus.
Stimmt. Die gab es auch. In Wohngebieten blieben sie bis Ende oder Anfang Achtziger Jahr stillgelegt zurück und musst auf Anordnung der Baubehörde von den Eigentümern verschlossen werden.
Hallo?? So alt bin ich auch noch nicht. Das war so um 2000 rum. Ich hab jedenfalls nicht schlecht gestaunt.
Laut meinem Vater (* 1914) war Klopapier in Rollen um 1930 zumindest in 'besseren Haushalten' die Regel.
Erscheint mir zu früh. Aber vielleicht in feudalen Haushalten. Das hat sich dann jedoch mit dem Krieg sowieso geändert.
Mag Dir so erscheinen, aber es geht um 'gutbürgerliche' Haushalte in Berlin um 1930.
Vielleicht ist da noch ein Unterschied zwischen Hauptstadt und Provinz. Es gibt so viele Filme und Berichte von damals, aber darüber wurde nicht gesprochen oder geschrieben.
Das mag schon sein. Klopapier war und ist selten ein Gesprächsthema, außer, wenn es fehlt.
Ich denke man erinnert es auch nicht so gut nach so langer Zeit. Ich hatte das auch schon erlebt, den Tod eines Bekannten verbuchte ich nach 2002 und war erstaunt das es schon 1992 gewesen ist.
Die Klopapierrolle war für die Generation wohl etwas arg besonders. Jetzt verstehe ich auch wieso man eine Rolle unter einem gehäkelten Deckel im Auto auf der Hutablage immer dabei hatte.