Seid Ihr für eine Vereinfachung des Steuerrechts?
Im Jahre 2005 schlug ein gewisser Professor namens Paul Kirchhof eine radikale Vereinfachung des immer komplizierter werdenden deutschen Steuerrechts vor. Die CDU machte damit Wahlkampf, doch als sie 2005 an die Macht kam und 16 lange Jahre lang regierte, setzte sie nichts davon um.
Wie seht Ihr das? Seid Ihr für ein immer komplizierter werdendes Steuerrechts zu Gunsten unzähliger Ausnahme - und Sonderregelungen mit immer mehr ausufernder Bürokratie? Oder den Verzicht auf alle möglichen Ausnahme - und Sonderregelungen zu Gunsten eines einfachen Steuerrechts, das für jedermann verständlich ist und einer schlanken Bürokratie?
Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen
7 Antworten
Die meisten zahlen eh kaum Steuern. Sowas wird in der Regel von Leuten gefordert die in ganz anderen Gehaltsdimensionen anzusiedeln sind.
Abgesehen davon ist es ziemlich easy als Arbeitnehmer seine Steuererklärung zu machen. Ich brauche dafür im Schnitt 20 Minuten. So schwierig ist das nicht.
Und warum sollten Arbeitnehmer dann dafür sein? Weil dann mehr Geld bei ihnen ankommt? Wohl kaum.
Auch Arbeitnehmer würden natürlich davon profitieren, da wir alle sowohl den Bürokratieaufwand als auch den Steuerverlust durch Steuerflucht bezahlen müssen.
Allerdings lebt die Branche der Steuerberater von dem komplizierten Steuerrecht. Die Steuererklärung auf einem Bierdeckel hat Merz inzwischen ja schon lange relativiert.
Das stimmt, doch könnten sich all die (teuren) Steuerberater sicherlich auch woanders nützlich machen, wir haben schließlich Facharbeitermangel.
Steuerrecht ist mir egal.
Ich wäre für eine erhebliche Verschärfung des Strafrechts.
Natürlich bin ich für ein einfaches System, aber gerecht sollte es auch sein.
Das deutsche Steuerrecht ist so kompliziert, dass nicht nur Bürger und Unternehmen stöhnen, sondern auch der Fiskus die Flut von Regeln nicht
mehr bewältigen kann.“ 1
„Das deutsche Steuerrecht mit seinen vielen Ausnahmen und Sonderregeln
gilt als eines der kompliziertesten der Welt.“ 2
„Inzwischen sind in dem Wirrwar des deutschen Einkommensteuerrechts die Prinzipien von Rechtsklarheit, von Allgemeinverständlichkeit und Übersichtlichkeit, und damit auch von Steuergerechtigkeit eindeutig ver
loren gegangen.“ 3
„Die Klage, das deutsche Steuerrecht mit seinen weit mehr als 200 Geset zen und inzwischen fast 100 000 Verordnungen sei intransparent, teuer und kompliziert, ist nicht ganz neu. Einer stets zitierten Anekdote zufolge sind 60 Prozent der weltweit aufgelegten Steuerliteratur auf Deutsch ver
fasst.“ 4
https://www.steuermythen.de/wp-content/uploads/Mythos14.pdf
Das sind die Mythen. PWC hat eine Studie gemacht und diese untersucht. Das Ergebnis mag etwas überraschend sein.
Natürlich bin ich für ein einfaches System, aber gerecht sollte es auch sein.
Das ist eben der Widerspruch. Je mehr Gerechtigkeit man haben will, desto mehr Verordnungen, Ausnahme - und Sonderregelungen braucht man. Dafür braucht es einen ernormen Aufwand an Bürokratie, was dann der Allgemeinheit wiederum immer mehr Geld kostet. Zudem wird die Gerechtigkeit untergraben, da viele Verordnungen viele Steuertricks möglich machen, so dass am Ende derjenige mit den besten Steuerprofis profitiert.
Nein, das muss nicht sein. Wenn du mit Hilfe schlauer Fragen deine Erklärung ausfüllst, die auch ein Programm stellen kann, dann holst du schon viel heraus.
Die schlimmsten sind die, die keine Erklärung abgeben. Die verschenken richtig Geld.
das geht doch in anderen Ländern auch - siehe z.B.Schweiz
Als Arbeitnehmer ja. Doch als Arbeitgeber ist der Aufwand enorm.