Schlimmste Zeit um in der DDR zu leben?

7 Antworten

Vielleicht ist deine Frage auch schon beantwortet. Aber ich möchte trotzdem meinen "Senf" dazugeben. ;)

Ich denke das ist eine falsche Frage. Denn in jedem Land, heute wie damals, werden dir solche Antworten angeboten und solche. Meist von Menschen die gutes erlebt haben und von welchen die schlechte Erinnerungen haben. Ich bin Anfang der 1970ér geboren. Hatte in der Schulzeit hier und da über die Strenge geschlagen was zum Teil echte Probleme machte. Aber das ist heute nicht anders. Wer sich nicht an Regeln hält bekommt Probleme. Es hat mir/uns an nichts gefehlt. Wir sind in den Urlaub gefahren. Meist Harz oder Ostsee. Habe meine Hobbys ausleben können weil damals für die Jugend echt viel angeboten wurde. Das dies immer einen staatstragenden Hintergrund hatte war jedem Bewusst. Jeder wusste dies und jeder wusste dies auch auseinanderzuhalten. Ich bin ohne Vater ausgewachsen und meine Mutter hat Vollzeit gearbeitet. Aber das war so. Naklar hatte ich kein schönes S50/51 und auch kein Motorrad. Wer hätte mir das reparieren sollen. Hatte ja keinen der es mir zeigte. Aber das war nicht schlimm. Das wichtigste aus heutiger Sicht war das die Zwischenmenschlichen Beziehungen und der Umgang miteinander viel sozialer waren. Das musste man auch um an Dinge zu kommen die es offiziell nicht oder sehr schlecht gab. Das prägte auch den Umgang miteinander. Jedem war auch Bewusst das überall "der Feind" mithört. Politische Meinungsfreiheit gab es nicht. Das ist aber heute nicht anders. Wenn du heute sagst dieser oder jener Politiker ist schlecht kann es passieren das du in die oder die andere "Ecke" geschubst wirst. Sicherlich hatte dies gravierentere Folgen zu DDR Zeiten. Also hat man solche Aussagen in der Öffentlichkeit unterlassen. Was man auch sagen muss... damals in der DDR (vielleicht auch in der BRD) gab es nicht solche permanenten Umbrüche, Anpassungen oder Änderungen in Gesetzen und Verordnungen. Das System und damit die Gesellschaft waren viel stabiler über Jahre gesehen. Wir wussten was das Brot und Sprit gekostet hat und das hat er eben auch immer gekostet. Man brauchte sich darüber keine Sorgen machen.

Wenn du mich also fragst was die schlechteste Zeit war, dann würde ich sagen die gab es nicht. Es ist immer von einem selbst abhängig was man aus einer Situation macht. Das ist heute nicht anders. Sicherlich war der Volksaufstand 53 eine sehr schlechte Zeit. Aber das war lange vor mir.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

aA = am Anfand
aE = am Ende

Am Anfang kamen die Russen und in deren Schlepptau Ulbricht & Co, schließlich 1953.
Da begab sich wer konnte auf die Strümpfe nach Westen.
Eben denkst noch, schlimmer kanns doch gar nicht kommen, da kam es noch schlimmer, mit dem Bau der Mauer.

Aber bitte, es lief so bis Mitte der 1970er Jahre, sah es noch so aus, dass die jetzt die Kurve gekriegt hatten. Hatten 'se nech, ab Anfang der 1980er Jahre begann der Niedergang, in die Schaufenster schauten mehr Augen rein, als Fettaugen aus einer Suppe heraus.
Bis schließlich kam was kommen musste, der Russe, Namens Gorbi, "3...2...1 jeder macht in Zukunft sein's".

Da legst Dich nieder, also Abends noch nichts ahnend ins Bett, am nächsten Morgen 1989 war die Mauer wech".

Phelbes  17.08.2022, 11:05

Ziemlich einseitige Sicht der Dinge. Ich vermisse das Miteinander. Heute ist sich jeder selbst der Nächste. Ansonsten hat sich ja nicht viel geändert, wenn es so weitergeht mit den Verboten und Vorschriften.

Und Nein, ich will die DDR nicht zurück, vielleicht einige Dinge...aber das ich ein anderes Thema.

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Ich fand die ganze Zeit in der DDR schlimm. Meine Eltern und Großeltern waren auch nicht zufrieden. Ich bin in den 70ern geboren. Ich habe mich nie in dieser Diktatur wohl gefühlt.

Die Zeiten kurz nach dem Mauerbau denke ich also so um 1965

Woropa  03.06.2022, 10:35

Der Mauerbau war im August 1961.

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