Sachliche Begründung Schicksal Zufall?

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Ursache und Wirkung beeinflusst die Entwicklung der Realität. Mit Zufall und Schicksal hat das nichts zu tun, sondern nur mit Entscheidungen und Konsequenzen. Darum gibt es auch ein Rechtssystem, denn jede Person ist für ihre eigenen Entscheidungen selbst verantwortlich, was nicht der Fall sein könnte, wenn Zufall oder Schicksal die Entwicklung der Realität bestimmen würden.

Danke für die schnelle Antwort.

Der Zufall könnte ja auch nicht die Realität beeinflussen, dieser ist ja das Produkt aus Ursache und Wirkung.

Anders als das Schicksal das die Ursache und dessen Wirkung in unbestimmter art "kontrollieren" würde.

Lg DP

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@DERMINATORE
Der Zufall könnte ja auch nicht die Realität beeinflussen, dieser ist ja das Produkt aus Ursache und Wirkung.

Es mag sein, dass manche Dinge zufällig erscheinen, aber mehr als dass derartiges zufällig erscheint, ist es auch nicht. Der Eindruck von Zufälligkeit entsteht nur dann, wenn man nicht alle einflussnehmenden Faktoren hinreichend berücksichtigt. Würde man dies nämlich tun, würde sich aus dem Zusammenwirken all dieser Faktoren in hinreichendem Maß immer eine voraussehbare und zuverlässige Tendenz ergeben, die keinen Spielraum mehr für Zufälle lässt.

Anders als das Schicksal das die Ursache und dessen Wirkung in unbestimmter art "kontrollieren" würde.

Während Zufall eine Unabsehbarkeit zukünftiger Entwicklung bedeuten würde, würde Schicksal bedeuten, dass alles von vornherein festgelegt und unveränderbar ist, beide Prinzipien lehnen aber eine Selbstbestimmung durch Entscheidungsfreiheit und daher auch Eigenverantwortung in Folge eigener Taten gleichermaßen ab.

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@JTKirk2000

Das mit dem Zufall hab ich mir auch bereits gedacht. Weise worte. Aber widerrum denke ich mir, was ist wenn der Zufall selber die variable ist?

Stimmt in dem sinne gibt es bei zufall ebenfalls keine Entscheidungsfreiheit. Ich könnte mir ja zb nicht aussuchen ob mir ein Klavier auf den Schädel fliegt.

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@DERMINATORE
Aber widerrum denke ich mir, was ist wenn der Zufall selber die variable ist?

Wie sollte dies möglich sein, dass der Zufall selbst eine ausschlaggebende Variable ist? Zufall ist doch, wenn man es genau nimmt, nichts weiter als das Ergebnis der Summe von Faktoren, deren Auswirkungen man nicht hinreichend kennt bzw. versteht.

Stimmt in dem sinne gibt es bei zufall ebenfalls keine Entscheidungsfreiheit.

Einmal das und dann auch dem entsprechend keine Eigenverwantwortung für Entscheidungen und deren Konsequenzen, denn wenn es keine Entscheidungsfreiheit gibt, gibt es allenfalls die Illusion von Entscheidungen, die aber dennoch Konsequenzen mit sich bringen, egal ob diese gut oder schlecht sind.

Ich könnte mir ja zb nicht aussuchen ob mir ein Klavier auf den Schädel fliegt.

Nun ja, das kommt wohl darauf an, wo man sich aufhält. Weder in Räumen mit einer geschlossenen, stabilen Zimmerdecke noch unter freiem Himmel ist es sehr wahrscheinlich, dass einem ein Klavier auf den Kopf kracht.

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@JTKirk2000

Mein Gedanke dahinter ist das natürlich nicht das zufall durch reine Unwillkürlichkeit entsteht, sondern durch Unberechenbarkeit einer nicht kalkulierbaren zeitspanne eines einzelobjektes.

Als Beispiel würde mir hier die Zusammenkunft einzelner Atome einfallen.

Eigene Entscheidungen existieren meines verständnisses allein daraus auch nicht da wir durch hormone und Umwelteinflüsse gesteuert werden. Jetzt stellt sich nur die Frage was definieren wir als Eigene Entscheidung

Stimmt, war nur ein utopisches beispiel :)

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Gehen wir mal von sprachlicher Seite aus: "Schicksal" klingt wie "von jemand anders geschickt", also ohne eigenes Zutun. Ich habe statt dessen von einem geeigneteren Wort (Neologismus) gehört: "Schaffsal". Das beinhaltet, daß das uns Begegnende durch eigene früher gesetzte Ursachen bedingt ist.

Hier ein (zugegeben etwas schwaches) Beispiel:

Ich werde bei einem Spaziergang überfallen und ausgeraubt.

Was könnte die Ursache dafür sein?

  • Eine schwarze Katze ist mir vorher über den Weg gelaufen, oder
  • ich habe mich entschlossen, nachts in einem verrufenen Stadtviertel rumzulaufen.

Aus Unwissenheit wird oft alles mögliche als Ursache angesehen und dadurch der Glaube an ein unabwendbares "Schicksal" aufrecht erhalten. Außerdem liegt ja nie nur eine einzige Ursache zugrunde.

Grüß dich danke für die antwort. Die subjektive ansicht von Schicksal ist mir leider bereits geläufig. Hast du vielleicht auch eine mögliche Objektive Ansicht auf das ganze? Du scheinst dich da sehr gut auszukennen

Mfg DP

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@DERMINATORE

Besten Dank für deine positive Rückmeldung. Nun bin ich leider kein Philosoph und meine Antworten erfolgen zumeist spontan ohne weitere große Recherchen.

Insofern glaube ich nicht, daß ich hier einen nennenswerten Beitrag leisten kann, jedenfalls nicht ohne von deinen bisherigen relevanten Überlegungen zu wissen.

Beim Stichpunkt "Objektive Begründung" fällt mir als Erstes eine meinungsunabhängige Tatsache als Begründung ein. Beispielsweise wenn jemand erkrankt ist und bei ihm entsprechende Erreger nachgewiesen werden können.

Ist das in etwa die Richtung, die dir vorschwebt?

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@satian

Man muss tatsachen nunmal hervorheben :)

Besten Dank für deine positive Rückmeldung.

Wenn ich meine überlegungen hier aufschreibe geht das wahrscheinlich über den zeichensatz und wär nu für mich verständlich :D ich kanns aber probieren.

Beim Stichpunkt "Objektive Begründung" fällt mir als Erstes eine meinungsunabhängige Tatsache als Begründung ein. Beispielsweise wenn jemand erkrankt ist und bei ihm entsprechende Erreger nachgewiesen werden können.

Genau so meine ich das :). Unumstößliche Tatsachen

Mfg DP

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@DERMINATORE
  • [...] um mir hierrüber einen klaren Kopf zu schaffen [...]

Hm, also immer, wenn ich stärker darüber nachdenke, empfinde ich anstelle von Klarheit eher eine Art Unwohlsein hinsichtlich unserer "Freiheit".

Natürlich, eigene bloße "Vermutungen" fallen unter den Begriff subjektive Begründung, aber wie weit reicht dann die "objektive" Seite. In unserem Medizin-Fall ist ja der Erreger nicht die erste Ursache. Vorher kommt vielleicht, daß ich mich in einem Hochrisikogebiet aufgehalten habe. Und warum tat ich das? Auch hierfür liegen wieder Ursachen vor.

Mir scheint, der Zufall scheint immer mehr zu schwinden. Wo ist der Punkt, an dem wir uns wirklich "frei" entscheiden können?

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@satian

Das unwohlsein bezüglich der Freiheit hatte ich ebenfalls einige zeit, das hat sich aber bei mir irgendwann durch eine art seltsame Geborgenheit getauscht.

Ein gewisses Schema kann man hier bereits durchaus erkennen hier frag ich mich nur per definition Zufall kann es sich auch einfach um unbekannte variablen handeln. Aber gleichzeitig ist es förmlich schicksal das es so passieren muss.

Das wäre eine Koexistenz von Schicksal und Zufall. Ausgeschlossen ist das jedenfalls nicht. Genau das dachte ich mir heute bereits

Mfg DP

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Schicksal und freier Wille sind ein Gegensatzkonzept, welches in der Entlarvung des "Ich" als substanzlose Idee annihiliert

Da hast du recht, die beiden sind generell ein Gegensatz, denn wenn etwas vorprogrammiert ist haben wir keinen Einfluss darauf. Hast du für Schicksal vielleicht sachliche Argumente?

Lg DP

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@DERMINATORE

Ich verstehe glaube ich nicht die Frage. Schicksal ist halt die Machtlosigkeit einer Person, die von einem äußeren Umstand betroffen ist. Das Gegenstück wäre der Macher, der Machthabende. Aber beide Fälle setzen die Existenz einer Person, eines individuelken unabhängigen Selbst voraus. - und das existiert nicht, - wenn man den Buddhisten glauben darf.

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@NewKemroy

Ich meine objektive begründungen wie

Schicksal kann man begründen mit.

1. Bei genauester nachforschung ist alles berechenbar, ab und an wissen wir noch nicht die variablen

2. Anhand von Beobachtungen kann man darauf schließen

Zufall kann man begründen mit.

1. Unseres verständnisses nach ist die Zukunft noch nicht passiert und nur durch unser Handeln bzw Handlungen anderer beeinflussbar.

2. Wenn man als "dritte Person" situationen betrachtet wirkt alles recht zufällig da gute und schlechte Situationen passieren müssen

So meine ich das. Die beispiele sind aber leider nicht sachlich. Da sind riesen logikfehler drinnen

Lg DP

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Habt ihr vielleicht für beide thesen logische nachvollziehbare und objektive argumente?

Nein, ich versteh' ja nicht mal Deinen Text :-)

Aber falls Dich das Thema Zufall interessiert, dann mach Dich mal im Kapitel Statistik und Fraktale schlau.

Versteh ich :D. Ich werde mir das mal in ruhe durchlesen

Mfg DP

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