Römer 9, Vers 20 und 21, besagen ebenfalls, wie Prediger 6, Vers 10, dass Gott unser Leben vorherbestimmt. Was sagt Ihr dazu?
11 Antworten
Als Atheist sage ich das dies den so oft verkündeten freien Willen des Menschen ausschließt. Ist alles von so einem "Gott" prädestiniert so auch jede Entscheidung die jeder Mensch der je lebte und noch leben wird je traf und treffen wird. Alles vorherbestimmt. Auch die "Sünden" derentwegen die gesamte "Schöpfung" mal eben in einer "Sindflut" ersäuft wurde - vorherbestimmt. Die "Sünden" danach für die er einen Sohn zeugte der dann für diese "Sünden" totgefoltert wurde - alles vorherbestimmt.
Jeder Unfall, jede Katastrophe, jede Krankheit, jeder Krieg, jede Vergewaltigung - vorherbestimmt.
Was für ein "lieber "Gott".
Was für ein Unsinn ...
"Religion" ist nachweislich heilbar.
Dass Gott die Zukunft bereits kennt, bedeutet nicht, dass wir keinen freien Willen haben. Deshalb sind einige Aspekte der Determinismustheorie einfach falsch.
Wir haben einen freien Willen. Ich kann mich z. B. entscheiden, ob ich gleich noch einen Kaffee zubereite (Fairtrade natürlich... ;-) oder mir einen Tee hole oder vielleicht auch ein alkoholfreies Bier. Es ist meine freie Entscheidung, die ich zu treffen haben und treffen werde...
Was sagt Ihr dazu?
Zum christlichen Glauben zu kommen ist kein Akt des freien Willens, wie manche christlichen Strömungen behaupten, sondern ist allein der Zuwendung Gottes zum Menschen zu verdanken.
siehe auch:
Joh 6,44 "Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht"
Eph 2,8: "Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es"
Römer 9:20–21 (sinngemäß) sagt:
Doch wer bist du, Mensch, dass du Gott widersprichst? Sagt das Geformte zu dem, der es geformt hat: „Warum hast du mich so gemacht?“? 21 Liegt es nicht in der Macht des Töpfers, aus derselben Tonmasse ein Gefäß für einen ehrenhaften Gebrauch und ein anderes für einen unehrenhaften Gebrauch zu machen?
Und Prediger 6:10 sagt:
Was immer gekommen ist, hat schon einen Namen. Und es ist bekannt, wie der Mensch ist. Er kann sich nicht mit dem anlegen, der mächtiger ist als er. 11 Je mehr Worte, desto mehr Sinnlosigkeit. Was für einen Vorteil bringen sie dem Menschen?
Beide Verse betonen Gottes Autorität und das Recht, über seine Schöpfung zu verfügen — auch über uns Menschen. Aber bedeuten sie, dass Gott unser Leben vorherbestimmt im Sinne von: „Du bist unweigerlich für dieses oder jenes bestimmt, ohne Möglichkeit zur Entscheidung“?
Ich sehen das differenzierter. Die Verse zeigen, dass Gott souverän ist und einen übergeordneten Willen hat, aber nicht, dass jede Einzelheit unseres Lebens vorherbestimmt ist. Es geht eher um Gottes Recht, Entscheidungen über den Ablauf seines Vorhabens zu treffen und Menschen darin einzusetzen, wie er es für richtig hält — etwa wie im Kontext von Römer 9 bei Jakob.
Ich glaube, dass Menschen trotzdem freien Willen haben und Verantwortung für ihre Entscheidungen tragen. Das sieht man auch an anderen Stellen wie 5. Mose 30:19 ("Wählt das Leben...").
Römer 9:20–21 (Schlachter 2000):
> „Ja freilich, o Mensch, wer bist du, dass du mit Gott rechten willst? Wird das Gebilde zu dem, der es gebildet hat, sagen: Warum hast du mich so gemacht?
Hat nicht der Töpfer Macht über den Ton, aus derselben Masse das eine Gefäß zur Ehre, das andere aber zur Unehre zu machen?“
Gott hat den Menschen gemacht und hat "Macht" über ihn. Was nicht bedeutet, das er diese Macht zu jeder Zeit einsetzt. Da steht nicht , das Jehova Menschen zu ehrenhaften oder unehrenhaften Leuten macht, das machen sie selber. Gott entscheidet ob sie ehrenhaft oder unehrenhaft sind.
Prediger 6:10 (Schlachter 2000):
> „Was da ist, das ist längst mit Namen genannt, und es ist bekannt, was ein Mensch ist, und er kann nicht mit dem rechten, der stärker
Es ist bekannt was ein Mensch ist. Da steht nicht da steht nicht ihm ist bekannt was ein einzelner Mensch tut oder tuen wird. Als schöpfer der Menschen weiß er was er ist. Das steht da mehr nicht
Merkwürdig. Auf Google werden viele Bibeln mit dem angezeigt, was ich sagte. Beides kann nicht wahr sein.
Römer 9:20–21 (Griechisch – Interlinear)
20
ἄνθρωπε — Mensch
μενοῦνγε — ja vielmehr / jedoch
σὺ — du
τίς εἶ — wer bist [du]
ὁ ἀνταποκρινόμενος — derjenige, der antwortet / widerspricht
τῷ θεῷ; — Gott?
μὴ ἐρεῖ — wird etwa sagen
τὸ πλάσμα — das Gebilde / Geschöpf
τῷ πλάσαντι — dem, der es geformt hat:
Τί με ἐποίησας οὕτως; — „Warum hast du mich so gemacht?“
21
ἢ — Oder
οὐκ ἔχει — hat nicht
ἐξουσίαν — Vollmacht / Autorität
ὁ κεραμεὺς — der Töpfer
τοῦ πηλοῦ — über den Ton
ἐκ τοῦ αὐτοῦ φυράματος — aus demselben Klumpen (Teig/Tonmasse)
ὃ μὲν εἰς τιμὴν — das eine zur Ehre
σκεῦος ποιῆσαι — ein Gefäß zu machen
ὃ δὲ εἰς ἀτιμίαν; — das andere zur Unehre?
Prediger 6:10 (Hebräisch – Interlinear)
כּוֹל – Alles
נִקְרָא – ist genannt worden / hat den Namen erhalten
שְׁמוֹ – sein Name
נוֹדַע – ist bekannt geworden
אֲשֶׁר־ – dass
הוּא – er
אָדָם – Mensch ist
וְלֹא – und nicht
יוּכַל – kann
לָדִין – streiten / rechten / prozessieren
עִם־ – mit
שֶׁתַקִּיף – der stärker ist
מִמֶּנּוּ – als er / als er selbst
Übersetzungen sind immer beeinflusst vom Übersetzer. Vom englischen kennst du das sicher, was ein wort in englischen, mehrere Bedeutungen im deutschen haben. Darum sind die übersetzungen oft unterschiedlich
Sorry, davon lese ich nichts,
aber: "1.Mose 2,16-17" und "Joh.14,6" kenne ich schon.
Diese Verse, die Du zitiert hast, stammen bestimmt aus der "Neuen Welt- Übersetzung" von Jehovas Zeugen. In den anderen Bibeln steht, besonders bei Prediger 6, Vers 10, ganz eindeutig, dass die Schicksale und das Verhalten der Menschen vorherbestimmt sind.