Reichsarbeitsdienst,wo war dieses Lager (wichtig)?

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RAD-Abt. 6/232 Katzenstein

https://d-nb.info/1041729278/04

"Katzenstein" war früher nur die Bezeichnung für einen aus regelmäßig gestellten Basaltsäulen bestehenden Trümmerhaufen.

Diesen klangvollen Namen erhielt das aus Basaltsteinen erbaute burgähnliche Gebäude.

Mitte der 1930er Jahre wurde es errichtet und das imposante, basaltgraue Gebäude ist 1937 als „Burggasthof Katzenstein“ für NSDAP-Mitglieder eröffnet worden. Ein ebenfalls neu errichteter Muster-Bauernhof in unmittelbarer Nähe sollte dem Gasthof frische Bauernprodukte liefern. Ein Reichsarbeitsdienst-Lager lag in unmittelbarer Nähe. Mit dem Kriegsende begann der Niedergang des Burggasthofs. Erst die Amerikaner, dann die Russen besetzten das Gebäude, im Keller waren Arrestzellen untergebracht. Im Sommer 1945 wurde das Anwesen von der Bevölkerung geplündert. Ab Anfang der 1950er Jahre bis zur Wende residierten dort hohe Stasi-Offiziere bis hin zu Honecker und das Gebäude war von der Öffentlichkeit abgeschirmt.

http://www.rhoen.info/lexikon/berge/Katzenstein_10939298.html

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
lochstopfer2002 
Fragesteller
 27.08.2018, 20:33

heißt also meine Uroma hatte entweder gefälschte Papiere oder war in der NSDAP (sie hatte aber nach dem krieg guten kontakt zu ihren geschwistern die im KZ waren)

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Lorimara  28.08.2018, 00:52
@lochstopfer2002

Hallo, deine Oma muss ja nicht in der NSDAP gewesen sein. Vielleicht war sie keine Jüdin und die Geschwister waren aus einem anderen Grund im KZ. Da wurden ja viele eingeseppert, die keine Juden waren.

Anfangs wurden vor allem Regimekritiker inhaftiert, wie etwa Sozialdemokraten, Kommunisten, Gewerkschaftler und Monarchisten. Später kamen Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Zeugen Jehovas, Kriminelle, so genannte Arbeitsscheue hinzu, ab dem 2. WK auch Kriegsgefangene.

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lochstopfer2002 
Fragesteller
 28.08.2018, 11:25
@Lorimara

nja meine Uroma war ja Jüdin,das ist es ja.Und die Geschwister und noch viel mehr aus meiner Familie waren im KZ (hat mein Opa angedeutet als ich auch was mit Juden gesagt habe).Und die waren dort wahrscheinlich 1940 oder 1941 im KZ.Über meine Oma haben wir im moment auch kaum dokumente aus der Zeit

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Hallo lochstopfer02,

der Reichsarbeitsdienst (RAD) war eine NS-Organisation für alle Deutschen (zunächst nur männliche, ab Kriegsbeginn auch weibliche).

Es eine Art „ziviler Militärdienst“, vielleicht ganz entfernt mit den DDR-Bausoldaten vergleichbar - wobei dies einen Ersatz für echten Militärdienst darstellte, während dem RAD-Dienst ab 1935 (Einführung der allgemeinem Wehrpflicht, Umbenennung Reichswehr→Deutsche Wehrmacht) bei Männern dem eigentlichen Wehrdienst vorausging.

Lager gab es natürlich, man brauchte ja Unterkünfte für die Dienstverpflichteten am Einsatzort, aber dies waren nicht im üblichen Sinne Arbeitslager, denn die Dienstverpflichteten waren nicht inhaftiert, sondern kaserniert und trugen nicht Häftlingskleidung, sondern Uniformen.

Die Nummern der Lager scheinen nicht direkt mit den Bezirken zu tun zu haben, wie man meinen könnte, also, nicht alles mit 6/… ist in Mitteldeutschland etc.. Unter

http://forum.balsi.de/index.php?topic=2060.0

gibt es eine Liste mit den Lagern, wo 6/232 allerdings fehlt; drauf gekommen bin ich über 'unterirdisch.de'. Weiter bin ich bisher auch nicht gekommen, denn, wie gesagt, 6/232 fehlt ja.

Allerdings bringt uns die Liste von der falschen Fährte ab, die Nummern vor dem Schrägstrich stünden für den Bezirk. Die Nummern hinter dem Schrägstrich haben offensichtlich viel mehr mit der Region zu tun, und so sollte 6/232 relativ nahe zu 5/232 liegen.

Ist es denn so sicher, dass es wirklch '6/232' und nicht z.B. '5/232' heißt? Manchmal sind Ziffern uneindeutig. Du könntest natürlich den Abschnitt aus dem Arbeitsbuch abfotografieren und posten.

Woher ich das weiß:Recherche

Der Reichsarbeitsdienst war gleichzeitig auch Instrument der politische Erziehung und Führung ...  1943 wurde er als oberste Reichsbehörde  direkt dem Führer unterstellt ... so standen dann zum Ende des Krieges auch Mitglieder des Reicharbeitsdienstes an Flugabwehrgeschützen ... eine Trennung von Zivil- und Kriegsdienst gab es dann nicht mehr ... mit jedem der dann den  Befehl verweigerte wurde quasi  kurzer Prozess gemacht    

Greifswald vielleicht?

lochstopfer2002 
Fragesteller
 23.08.2018, 09:59

nach "wald" sieht das wort nicht aus.Ich Sachsen gab es anscheind kein LAger mit der Nummer,aus der gegend Greiswald waren "wir" auch weit weg

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Buchenwald wäre eine Möglichkeit. Ist in Mitteldeutschland und hat zu fraglicher Zeit bestanden

lochstopfer2002 
Fragesteller
 23.08.2018, 10:59

sicher ? Wir wissen das die Oma und ihre Familie in Theresienstadt waren,sie hatten wohl die wahl bekommen das die ganze Familie nach Theresienstadt kommt (gefahr für Ausschwitz ausgewählt zu werden) oder das sie alle gleich nach Ausschwitz kommen,bin mir nicht sicher kann auch sein das nur ein paar dahin sollte und wenn nicht kommen alle nach Ausschwitz.

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SlowPhil  24.08.2018, 10:45

RAD-Lager waren keine Konzentrationslager, sondern eine Art Kasernen des RAD.

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