Rechte Hand des Arbeitgebers setzt mich unter Druck aufgrund einer Krankschreibung?
Hallo,
zu mir: Ich bin 23, arbeite in einer großen Zahnarztpraxis mit 6(bald 7) Zahnärzten und bin zudem hochsensibel.
Seit Anfang des Jahres verlassen immer mehr die Praxis. Wir waren sonst 13 Helferinnen, nun sind wir nur noch 8 und 3 weitere werden gehen. Die Praxis ist als ein Hochleistungsbetrieb anzusehen mit Schichtarbeit.
Die Belastung und die Anstrengung sind zurzeit immens hoch. Das macht mich psychisch langsam echt fertig. Immer mehr Aufgaben und zu wenig Leute. Ich weiss, dass ich sensibel bin. Aber dennoch geht es auf die Psyche. Nach der Arbeit bin ich immer völlig ausgelaugt und habe keine Zeit und Motivation mehr etwas in meiner Freizeit zu machen. Ich habe ein Pferd und einen Hund, die dadurch zu kurz kommen und auch das belastet mich. Ich schlafe nur noch, esse kaum noch. Ich wiege 50kg und bin 1,72 gross. Ich bin oft krank. Durch die Schichten habe ich auch keinen wirklichen Rhythmus mehr.
Nun ging es soweit, dass ich am Montag und Dienstag zusammengebrochen bin und mich krankschreiben lassen musste. Natürlich kam von einer Kollegin, die auch die rechte Hand des Chefs ist und selber oft nicht da ist oder sich frei nimmt etc etc., eine Nachricht, dass ich schnell wieder gesund werden solle und dass sie sich freute, dass mal keiner krank ist. Seit Anfang des Jahres sind pro Woche immer 1-3 Leute krankgeschrieben. Sie wolle mir helfen, riet mir einen Psychologen zu suchen, was ich irgendwo auch nett finde, aber sie setzt mich dermaßen unter Druck, sodass ich mich nicht erholen kann. Ich kriege Bauchschmerzen wenn ich an die Arbeit denke. Ich hatte sogar überlegt wieder hinzugehen am Dienstag, weil sie ja ausserplanmässig in den Urlaub fliegt und sie mich bräuchten.
Was mache ich denn jetzt? Meine Mutter und auch eine ehemalige Kollegin rieten mir eine neue Praxis zu suchen. Eine, die auch nicht 30-40 Minuten Fahrzeit in Anspruch nimmt. Ich bin völlig überfordert und sehe meine körperlichen Anzeichen nicht. Ich weiss aber, dass es mir psychisch langsam immer schlechter geht.
Kann mir vielleicht jemand helfen oder hat einen netten Rat. Ich weiss, dass nur ich selber das entscheiden kann, aber genau das ist es, was mir so schwer fällt. Diese Praxis ist wie eine Hassliebe. Ich werde auch viel gelobt und im Grunde macht es Spaß, aber es ist so verdammt anstrengend. Ich habe innerhalb von 7-8 Monaten 46 Überstunden gesammelt über die ich nicht frei verfügen konnte. Mir und auch anderen wurde einfach frei gegeben. Ich arbeite jeden Tag mehr als ich müsste. Immer über 8 Std. Und dazu kommt, dass Spät-Früh-Wechsel stattfinden. zb. 12-20 Uhr und am nächsten Tag 630-14 Uhr. Dazu kommt ja auch noch die Fahrzeit. Und dann gibt es noch, dass man Samstags arbeiten muss. Mindestens 5 mal im Jahr, die Praxis hat 6 Tage die Woche auf. Und man hat keinen Ausgleichstag frei. Im Februar hatte ich 3 mal 6 Tage-Woche
Bitte, kann mir jemand helfen. Ich weiss nicht mehr, wo oben und unten ist.
7 Antworten
andern job suchen und kündigen.
fäddich.
das lob wirkt sich ja sicher nicht auf der gehaltsabrechnung aus... es geht dabei nur darum, dass du bei der stange bleibst und dass man dich besser ausnutzen kann. dir ein schlechtes gewissen zu machen ist reiner selbstzweck dabei.
den psychologen kannst du dir sparen. was du hast ist ein erschöpfungssyndrom mit sich ankündigendem burnout. weiss ich aus eigener erfahrung.
wenn du einen echten burnout hast, bist du raus aus deinem job. ganz generell.
ausgelernte fachkräfte werden überall gesucht - such dir eine kleine praxis mit einer oder zwei weiteren kolleginnen und nicht so einen durchgangsschuppen, wo du nur verheizt wirst.
überstunden wirst du fast überall machen müssen, aber darum geht es nicht.
sag beim bewerben, dass dir 40 minuten fahrzeit zur arbeit momentan einfach zu viel ist und dass du einfach lieber in einem kleineren betrieb arbeiten möchtest.
danke für die Antwort. Ja ich denke du hast mehr als Recht, meine Mutter hat das auch durch.
Mein Arzt schrieb mich schon krank wegen Erschöpfungssyndrom. Burnout will ich echt nicht haben,
bleib weg von der arbeit, solange du krankgeschrieben bist, sag keinem, was du hast - im zweifelsfall einen grippalen infekt...
und fang am wochenende noch an, nach stellenangeboten zu suchen und dich zu bewerben.
geh mit dem hund raus, fahr zum pferd und geh nicht zu spät schlafen.
alles, alles gute.
Hey,
klingt wie ein sinkendes Schiff.
Also:
Meine Mutter und auch eine ehemalige Kollegin rieten mir eine neue Praxis zu suchen
Denke das ist ein guter Rat. Die Situation in der Praxis ist schlimm und wird auf absehbare Zeit schlimmer. Darum wäre auch mein Vorschlag dich nach einer Alternative umzusehen.
Vorallem solltest Du das machen bevor der Stress so groß wird, dass Du quasi Handlungsunfähig wirst. Aus der Anstellung heraus einen neuen Job suchen ist sicher auch angenehmer als erst gekündigt zu werden, oder unter der Belastung zusammenzubrechen.
Überlege dir wie es die nächsten 6 Monate in dem aktuellen Job aussehen wird. Was wird sich ändern und wie? Was wird das mit dir machen? Wie sieht es mit dir in 6 Monaten aus, wenn alles so bleiben würde wie es jetzt schon ist?
Oder kurz, welche Perspektive hast Du beim aktuellen Job?
Gruß und alles Gute
Danke schön. Ja es werden 3 gehen und eine Ärztin dazu kommen und ja der Laden geht unter und ich will nicht mit untergehen. Ich schlafe ja gefühlt nur noch. Selbst Autofahren fällt mir schon schwer. Meine Mutter hatte mich zum Arzt gefahren Dienstag, weil ich nicht konnte
Ich meine auch, dass die anderen drei ja auch nicht einfach so gehen. Ich gehe stark davon aus, dass auch sie ein Problem mit der Situation haben.
Leider macht der Weggang dieser drei deine Situation noch unangenehmer.
So und jetzt muss man sich ganz schwer überlegen, was dieser negativen Entwicklung gegenüber steht - an positiven Dingen.
Lob und gute Laune findest Du auch in einer anderen Praxis, davon kannst Du einfach mal ausgehen. Nette Kollegen hast Du auch woanders.
Selbst Autofahren fällt mir schon schwer.
Ich denke das sind alles schwerwiegende Warnsignale.
Auch, dass Du schon "wegen dem Job" krank bist und genau den Job nicht machen kannst. Da müssen doch alle rote Flaggen hoch gehen.
Das kann so nicht weiter gehen.
Gruß
Ja, mir fällt es selber schwer diese Dinge zu sehen. Schwer zu beschreiben, aber ich glaub selbst, wenn ich leer aufm Boden liegen würde, würde ich es nicht schnallen
Mein Vorschlag wäre da tatsächlich mit deiner Mutter drüber zu reden.
Denke mal die kennt dich gut und kann die Situation, da sie dort selbst nicht arbeitet, mit etwas Abstand beurteilen.
Gruß
ja sie tritt mir schon die ganze Zeit in den Hintern, da sie Anfang des Jahres auch Burnout hatte und paar Monate ausfiel, da hatte ich ihr geholfen
aber sie setzt mich dermaßen unter Druck, sodass ich mich nicht erholen kann.
Das würde ich dieser Person ganz genau so schreiben. Wenn du krank bist, bist du krank - daran ändern auch Drohungen nichts. Kümmer dich zu aller erst um deine Gesundheit und ehrlich gesagt würde ich mir auch einen anderen Job suchen. Bzw. erst mal eine kleine Auszeit nehmen, um gesund zu werden (damit meine ich generell, also auch Gewichtszunahme etc.) und dann nach einem neuen Job schauen.
Hört sich für mich so an als hättest du dich längst entschieden dort zu kündigen - warum tust du es nicht?
Nimm den Rat deiner Mutter an und wechsle so schnell wie möglich den Arbeitsplatz. Die Arbeit selbst scheint dir ja Spaß zu machen und motiviert bist du auch. Nur bei solchen Arbeitsbedingungen kommt man irgendwann an seine Grenzen. Kümmere dich um eine neue Stelle - und dann viel Glück mit deinem neuen Arbeitgeber. Überlege nicht mehr zu lange!
Danke, ja ich denke ich muss diesen rat befolgen. Ja genau das ist es, der Job macht Spass nur die Bedingungen sind kacke
Geh so schnell wie möglich dort weg, bevor du so fertig bist, dass du bei der Vorstellung bei potentiellen neuen Chefs nicht mehr positiv rüberkommst.
Dann hast du ja Zeit für die Arbeitssuche. Tu was für dich! Und viel Glück!
Wenn du was Neues gefunden hast, warum hast du noch nicht gekündigt?
Zur Kündigung zwingen kann dich dein derzeitiger Arbeitgeber nicht.
Es stehen ALLE unter Druck, das Betriebsklima dürfte mit der Zeit eher noch schlechter als besser werden. Ändern kann das nur die Praxisleitung, Du kannst da nichts machen.
Schlechter Arbeitgeber.
Lass dich nicht verschleissen und suche so schnell wie möglich was anderes
Hab was neues, kam jz raus in der Praxis, war bis gestern krankgeschrieben und habe jz Urlaub, ich sei unmenschlich, unfair und unkollegial