Plötzliche Inkassorechnung trotz Adressänderung?
Guten Tag,
Das ist das erste Mal dass ich solch ein Forum nutze um herauszufinden, ob ich im Recht bin oder nicht. Zunächst aber etwas zu meinem Leben.
Ich bin erst vor einigen Monaten 19 Jahre alt geworden, habe trotz miserablen Umständen bei mir Zuhause mein Fachabitur abgeschlossen und im August meine Ausbildung begonnen.
Ich bin Ende März 2024 von Zuhause wortwörtlich geflohen, nachdem es zu einem Ereignis kam, an dem ich schon die Polizei anrufen musste, da meine Schwester in Lebensgefahr aufgrund meines Vaters war. So gesehen habe ich mich und meine Schwester aus dem täglichen terror den mein alleinerziehender Vater anrichtete rausgeholt.
Um meine Lebensgeschichte nun nicht in die Länge zu ziehen sage ich kurz und knapp, dass ich und meine Schwester bei meiner Freundin und ihrem Papa für eine Zeit lang wohnten, bis meine Schwester die um einiges jünger ist als ich zu einer bekannten der es gut geht gezogen ist.
Ich und meine Freundin wohnten bis Anfang August noch bei ihrem Papa, bis wir schließlich gemeinsam in eine eigene Wohnung gezogen sind und nun auch gemeinsam leben.
Ich habe keinen Kontakt mehr zu meinem Vater und werde ihm nie vergeben, was er getan hat.
Trotz der ganzen Umstände gerate ich gelegentlich in Situationen, in denen mein Vater mein Leben beeinflusst in dem er mir erst das Kindergeld verweigerte ( dass habe ich bereits geklärt und es steht mir nun zu) oder indem er mich über Nachrichten Terrorisierte.
Nun kam es zu dem Punkt, an dem mir eine Bekannte die noch mit meinem Vater in Kontakt steht eine Rechnung zeigte die er mir seit März 2024 verschwiegen hat.
Diese Rechnung in Höhe von 15€ dessen Ursprung mir unbekannt ist hat sich nun über die Monate immer in die Länge gezogen, bis es schließlich zum Inkassoverfahren kam.
Nun muss ich anscheinend ca. 209€ + Zinsen zahlen für etwas, wo ich selber nichts für kann. Die Rechnung kam von der Verkehrsgesellschaft aber mir ist nicht bekannt weshalb ich jemals so eine Rechnung erhalten sollte, ich habe immer ein Ticket gehabt das zunächst von meinem Vater bezahlt wurde und ab dem Zeitpunkt wo ich nicht mehr zuhause gewohnt habe von mir.
Die Frage ist nun ob es berechtigt ist, dass ich obwohl ich vor ca. 9 Monaten ausgezogen bin, eine Inkasso Rechnung zu bezahlen hab, die mir verschwiegen wurde.
Welche Rechte habe ich, muss ich das bezahlen und kann man mit dem Inkasso Unternehmen darüber sprechen und ggf. diese Rechnung an meinem Vater weiterleiten?
Ich bedanke mich im voraus für jede hilfreiche Antwort und hoffe, dass ich meine Frage nicht in die Länge gezogen habe.
4 Antworten
Nun kam es zu dem Punkt, an dem mir eine Bekannte die noch mit meinem Vater in Kontakt steht eine Rechnung zeigte die er mir seit März 2024 verschwiegen hat.
Wenn du nicht derjenige bist an den die Rechnung gestellt worden ist, juckt dich das erstmal gar nicht.
Solltest du als Empfänger angegeben sein, würde ich als erstes mal mit der Verkehrsgesellschaft in Kontakt treten um zu klären was es damit auf sich hat. Wenn wirklich alles rechtens an dieser Rechnung ist muss man klären wie das zeitlich mit deinem Auszug zusammenhängt.
Möglich das dein Vater die Verzugszinsen + Gebühren zahlen muss wenn es aussieht das er dir die Rechnung vorsätzlich vorenthalten hat.
Grundsätzlich immer eine gute Idee mit den Leuten zu reden.
Wenn die wenigstens ne Rückmeldung zum Stand der Dinge haben ist das IMMER besser als wenn die keine Info bekommen. Mit den meisten Sachbearbeitern kann man reden und dann kann da auch mal auf Kulanz ne Frist verlängert werden z.B.
Ich werde definitiv sowohl beim Inkassounternehmen als auch bei der Verkehrsgesellschaft Anrufen um die Situation zu schildern und damit hoffentlich nicht alle Kosten selbst tragen zu müssen.
Komischerweise erschließt sich mir nicht der tatsächliche Grund dieser Rechnung, denn ich habe zum Zeitpunkt an dem ich bei meinem Vater gewohnt habe nie Rechnungen auf meinem Namen bekommen, denn schließlich ist er ja der Vertragspartner und nicht ich.
ob du die Rechnung komplett anfechten kannst, kann ich dir nicht sagen. Allerdings erscheint mir die Rechnung vom Inkassobüro viel zu hoch, wenn der offene Rechnungsbetrag gerade mal 15€ beträgt.
https://agicap.com/de/artikel/inkasso-nur-hauptforderung-bezahlen/
Und schau dir auch mal das inkassounternehmen an. Wenn da z.b. eine ausländische Kontonummer angegeben ist, ist es wahrscheinlich Betrug und du solltest damit zur Polizei gehen und nichts zahlen.
Hallo danke für die Antwort,
ich habe bei meiner Fragestellung nicht genau formuliert, dass die Verkehrsgesellschaft zunächst eine Rechnung von 15€ je Monat von März bis Juni verlangten.
Dementsprechend beläuft es sich auf eine Summe von 45€, die dann an das Inkassounternehmen weitergeleitet worden ist.
immer noch zu hoch. Mehr als 150-160€ dürften da nicht rauskommen nach den Gebühren auf der Seite. Was genau stellen sie denn alles in Rechnung?
Laut Brief werden Mahngebühren, Gerichtskosten und Bearbeitungsgebühren in Rechnung gestellt.
was für Gerichtskosten? Die fallen doch erst an, wenn ein Verfahren eröffnet wird und das machen die doch nicht vor der ersten Kontaktaufnahme.
und wie hoch sind die Mahngebühren?
Poste vielleicht am besten mal die Beträge für die einzelnen Gebühren.
Folgende Beträge kommen zustande:
I. Hauptforderung
Rechnung für 3 Monate sprich je Monat 14€
Summe= 42€
II. Verfahrenskosten
Gerichtskosten 36€
Vergütung Inkassodienstleistung für die Vertretung des Antragstellers im Mahnverfahren 45,30€
Summe= 81,30€
III. Nebenforderungen
- Mahnkosten 15€
- Auskünfte 15€
- Bankrücklastkosten 22,38€
- Inkassokosten 32,40€
IV Zinsen
Vom Antragsteller ausgerechnete Zinsen 1,75€
Gesamtsumme 209,83€
Das wäre beinahe die Komplette Rechnung, dennoch steht zusätzlich noch folgendes
Zinsen von 5,000 Prozentpunkten über dem jeweils gültigen Basiszinssatz zu Hauptforderung
I.1 aus 14,00 EUR ab dem 30.10.24
I.2 aus 14,00 EUR ab dem 30.10.24
1.3 aus 14,00 EUR ab dem 30.10.24
Ich entnehme aus dem Brief, dass bereits ein Gerichtsverfahren eingeleitet wurde.
Erst einmal, Gerichtskosten können nicht angelaufen sein, weil es (das Gericht) noch gar nicht involviert ist.
2.) Verlange eine Aufschlüsselung der Kosten
3.) Verlange eine neuerliche Zustellung der Forderung, da du übersiedelt bist und keine Post erhalten hast und von der Forderung nichts wusstest.
4.) Verlange die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand. Das ist der Zustand nach dem ersten Schrieb des Inkassobüro's.Ein Inkassobüro ist eine private Firma und hat keinerlei amtliche Befugnisse.
Die Möglichkeiten hast du definitiv! Du musst nur die jeweiligen Schritte angehen. Wenn dir Unrecht angetan wird, kann man sich immer dagegen wehren. Im Notfall sogar gerichtlich.
Hallo vielen Dank für deine Antwort.
ich habe in der Vergangenheit bereits mit einem Inkasso Unternehmen wegen meinem Vater zutun gehabt, da wurde mir zu unrecht erneut eine Rechnung geschickt und ich habe versucht meine Umstände zu erklären aber das Inkasso Unternehmen hatte kein Verständnis für meine Situation, weswegen ich die Rechnung selbst bezahlt habe.
Wie Genau soll ich da vorgehen, bzw. Macht es Sinn einen Einspruch zu legen?
Also warum schicken die eine Rechnung an eine Adresse wo du gar nicht wohnst... dann hättest du dich darum kümmern müssen, deine aktuelle Adresse an den Dienstleistungen zu aktualisieren.
Tatsache ist, dass mir diese Rechnung über knapp ein Jahr hinweg verschwiegen wurde und nur durch Glück eine bekannte an diese Rechnung drankam.
Inwiefern muss ich überhaupt eine Rechnung bezahlen, in der mein Vater als Vertragspartner eingetragen ist?
Als ich noch bei meinem Vater wohnte, musste ich das nicht selbst bezahlen, sondern mein Vater hat sich um die Bezahlung solcher Rechnungen gekümmert.
Wieso sollte ich dann plötzlich für diese Rechnung haften, vor allem da ich seitdem ich ausgezogen bin alles selber bezahle.
Hallo danke für deine Antwort,
zunächst muss ich sagen, dass die Rechnung an mich gestellt worden ist.
Die Verkehrsgesellschaft werde ich diesbezüglich kontaktieren, doch ich hatte bereits einen Fall an dem es viel zu spät war, da mir mein Vater die Rechnung verschwiegen hat und es kam zu einem Inkasso Verfahren und da konnte der Antragsteller des Inkassoverfahrens nichts mit meiner Situation anfangen, weswegen ich schlussendlich die Rechnung einfach bezahlt habe, bevor ich gezwungen war mehr zu bezahlen.
Macht es Sinn, beim Inkasso Unternehmen die Situation dennoch sachlich zu schildern damit mögliche Gerichtskosten und Bearbeitungskosten die dabei entstanden sind nicht ich bezahlen muss?