Pferd wirft im Galopp den Hintern hoch
Hallo,
habe seit 1 Woche ein neues Pferd und nun folgendes Problem. Im Galopp wirft die Stute immer den Hintern in die Luft bzw. macht ´hinten Kaninchenhüpfer. Es ist kein buckeln. Habe schon viel probiert aber noch keine Lösung. Habe es mit ablongieren und mit verschiedenen Sätteln probiert. Sogar mit Ihrem eigenen Sattel. An der Longe besteht das Problem nicht. Erst wenn ein Reiter drauf sitzt. Unter anderen Reiten macht sie dies auch. Beim Probereiten hat das Problem nämlich nicht bestanden. Hat jemand eine Idee?
6 Antworten
Einen manuellen Therapeuten kommen lassen, danach den Sattler kommen lassen wenn die beiden keine Probleme feststellen, dann einen guten Reittrainer kommen lassen der beurteilen kann, ob das Pferd ein Balancedefizit hat oder ob es ein reiterliches Problem gibt.
Und bitte, ablongieren ist kein gute Bewegung, damit bekommst Du ein Pferd auch nicht müde.
Und das zentrifugieren in der Kreisbahn am besten noch mit Trense und irgendwelchen Ausbindern schädigt dein Pferd dauerhaft chronisch.
Longieren ist eine sehr gute Methode Pferde auszubilden und sie zu gymnastizieren, aber halt nur wenn man es richtig kann.
Interessant für jeden Pferdebesitzer ist der Longenkurs von Babette Teschen, diesen kannst Du auf ihrer Homepage als download kaufen.
Ablongieren, so wie es so gern gemacht wird, nämlich Longe ans Halfter oder in die Trense und dann ab die Post bis das Vieh nimmer rennt, das schadet. "Frei bewegen" kann sich ein Pferd an der Longe nicht - es wird immer wieder auf die Kreisbahn gezogen, die es dann mit Außenstellung und auf der inneren Schulter hängend absolviert, wenn man ihm nicht vorher gezeigt hat, wie das richtig geht.
Ausbinder schaden auch.
Richtiges Longieren, zB nach Babette Teschens Longenkurs, ist eine sehr effiziente Methode, ein Pferd zu gymnastizieren.
@Leiladrusador
ichhabe in meiner Antwort schon etwas feiner differenziert, aber gerne erkläre ich es dir nochmals genauer.
Im ersten Absatz, in dem es um das Ablongieren geht, erkläre ich, dass das zentrifugieren auf einer Kreisbahn, am besten mit Gebiss und irgendwelchen Ausbindern, dem Pferd schadet.
Weitere Informationen zu diesem Thema hat Aristella ja schon hinzugefühgt.
Im zweiten Absatz geht es um das gymnastizieren an der Longe und dies richtig Angewendet, ist bei der Ausbildung junger Pferde und/oder zum Training adulter Pferde sehr gut geeignet.
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Die zwei von mir beschriebenen Methoden haben aber gar nichts miteinander zu tun, deswegen widerspreche ich mich auch nicht.
Also, ich binde nicht aus und das Pferd wird nicht auf den Zirkel gezogen, da wir in einer Longierhalle arbeiten.
Dann wirds eben gedrückt. Wenns nicht an der Hand vorbereitet wurde und ihm Stück für Stück beigebracht wurde, dass es doch viel angenehmer ist gebogen am Zirkel zu laufen, hängt es trotzdem wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Ob die Kreisbahn dann innen oder außen vorgegeben wird, ist wurscht.
Wolpertinger und Aristella haben absolut recht und um auf Deinen Satz einzugehen "Sonst würde man das bei jungen Pferden wohl kaum machen." ... also ich mach das bei jungen Pferden nicht und jemand, der das macht, würde auch keinesfalls meinen Pferden zu nahe kommen dürfen.
ABlongieren ist so ziemlich der größte Unsinn, der mir in über 30 Jahren mit Pferden jemals begegnet bin. Gutes, gekonntes Longieren am Kappzaum als eigenständige Gymnastizierungseinheit hingegen so ziemlich das gesündeste.
Und wenn Du es brauchst als "eine Gelegenheit sein sich frei zu bewegen und die Möglichkeit [...] sich evtl. Anspannungen zu entledigen!", dann läuft in der Haltung gravierend was schief. Diese Möglichkeit sollten Pferde in allen Stunden des Tages, wo die Menschen nicht mit ihnen arbeiten, haben.
Ich würde auf jeden Fall mal einen Osteopath oder einen Tierarzt der sich mit Rücken wirklich gut auskennt drüber schauen lassen. Hast du beim Kauf eine AKU machen lassen? Das deutet wirklich stark auf irgendein Wehwechen im Rücken hin. Meine hatte das mal so ähnlich. Sie ist auf Koppel hingefallen vor lauter Übermut... erst dachte ich es ist alles okay... sie lief gut und ging nicht lahm. Beim Reiten wars dann genauso. Sie hatte zwei Wirbel draußen und den unteren Rückenmuskel gezerrt. Ich hab sie einrenken lassen und sie wurde gequaddelt (kleine aufockerungsspritzen direkt in die Rückenmuskulatur). Einmal diese Behandlung und seitdem läuft sie wieder prima. Hast du vielleicht mitbekommen ob sie die letzte Zeit mal festgelegen hat oder hingefallen ist...?` War es vom ersten Tag an schon so als du sie bekommen hast?
LG Corinna
Danke. Genau den Gedanken hatte ich auch schon. Es war vom ersten Tag an, wo sie bei mir war. Aber ob sie zwischenzeitlich gefallen ist oder sich festgelegen hat weiß ich leider nicht. Nur, daß sie beim Proberitt wesentlich entspannter gelaufen ist. Werde dann mal meinen Osteopathen anrufen. Der ist gleichzeitig Tierarzt und ist da fachlich echt gut drauf. Aber schön, daß Ihr das genauso seht. Dann war mein Bauchgefühl schon ganz richtig.
Beim Proberitt war sie noch in ihrer vertrauten Umgebung. Habt ihr ihr denn mehrere Tage Zeit gegeben, sich einzugewöhnen,bevor ihr langsam anfangt zu arbeiten?
So wie sich das anhört, hat es aber nichts damit zu tun dass sie sich aus diesem Grund verspannt.... Klar laufen Pferde in neuer Umgebung nicht immer so wie da wo sie sich zu Hause fühlen, aber so wie sich das anhört vermute ich wirklich dass das aus dem Rücken kommt. Meine hatte wie gesagt auch diesen komischen "Hasengalopp". Ich wünsche dir viel Glück :-) wird bestimmt wieder!
Hüpft sie einmal beim Angaloppieren oder immer wieder?
Natürlich solltet ihr als erstes mal abklären lassen, ob nicht irgedwas zwackt oder verspannt ist.
Bei einmaligem Hüpfen: Ich hatte auch mal mit dem Phänomen zu kämpfen, das war beim ersten Üben von fliegenden Galoppwechseln. Da war ich bei der Hilfengebung zu energisch, was dem Pferd nicht angenehm war. Irgendwie dachte ich, ich muss ganz ganz deutlich machen, dass ich was neues möchte. Möglicherweise ist das Pferd eine viel sanftere Hilfengebung gewohnt, die vielleicht gerade beim Wunsch anzugaloppieren zu stark wird. (Nur weil die Gangart schneller ist nuss man nicht fester treiben, machen aber viele). Das Zusammenspiel von Halber Parade und Galopphilfe muss auch passen. Bei mir jedenfalls haben diese Kaninchenhüpfer aufgehört, als ich die Hilfen besser dosiert gegeben habe.
ist sie beim transport zu euch eventuell auf dem anhänger oder beim verladen ausgerutscht?
schau von hinten, ob beide sitzbeinhöcker gleich hoch sind...
ostheopathisch abklären lassen, wie die anderen schon vorgeschlagen haben.
solange nur bodenarbeit und spazieren gehen, keinesfalls reiten. auch nicht schritt und trab...
lass rueckenprobleme ausschliessen. da das problem nur "unter belastung" auftritt, klingt es fuer mich am wahrscheinlichsten, dass die loesung 😜 im ruecken zu suchen ist. auch der sattel sollte von einem fachmann kritisch unter die lupe genommen werden.
Genauso werde ich es machen! Ich werde den Rücken und den Sattel checken lassen und dann sehen wir mal weiter. Wenn keine körperlichen Ursachen vorliegen, sehen wir weiter.
Haben die Ursache! Es waren Verspannungen zu finden. Aber im Sommer wurde deutlich, daß sie das Boxenleben total blöd fand. Jetzt kommt sie zum Winter in einen Bewegungsstall. Das bedeutet zwar wieder eine neue Umgebung aber diesmal bin ich ihr vertraut und bei ihr. Dann sollte alles gut werden.
Du widersprichst Dir. Erst schädigt das longieren das Pferd und dann ist es eine gute Methode für die Ausbildung und Gymnastizierung. Da mußt Du Dich mal entscheiden. Und ein Pferd unausgebunden sich vor dem Reiten aufwärmen zu lassen ist ja wohl nicht schädlich. Sonst würde man das bei jungen Pferden wohl kaum machen. Auch ist das ablongieren nicht zum müde machen gedacht. Das ist ja wohl auch klar. Es soll lediglich eine Gelegenheit sein sich frei zu bewegen und die Möglichkeit gegeben werden sich evtl. Anspannungen zu entledigen!