Pferd im Gelände durchparieren, richtige Hilfen gesucht?
Heey :) und zwar habe ich seit etwa drei Monaten eine RB auf zwei VS Pferden. War in der Zeit zweimal mit der Besi zusammen ausreiten und dabei zeigte sich folgendes Problem. Im Galopp schaffe ich es nicht durchzuparieren (ja wir arbeiten schon daran auf dem Platz aber vielleicht kann es mir hier noch jemand anders erklären). Die Pferde werden dann gerne etwas "heiß", vor allem wenn es dann über weite Wiesen oder Feldwege geht. Sie wissen zum Glück in und auswendig wo sie wieder anzuhalten haben, aber darauf möchte ich mich im Notfall nicht verlassen. Das Problem liegt ganz klar bei mir. Beide reagieren recht gut auf Stimmkomandos, wodurch man das Tempo im Galopp noch recht gut unter Kontrolle hat und es regulieren kann. Oftmals hänge ich mich, unsinnig wie es ist, in die Zügel, was die Pferde natürlich gegenan gehen lässt. Aber ich schaffe es irgendwie einfach nicht die Zügel in einer lockeren Verbindung zu haben, mich in den Sattel zu setzen und entgegen der Bewegung zu sitzen inklusive Paraden etc. Ich mache mich da selbst verrückt, obwohl ich weiß, dass diese Pferde eine reine Lebensversicherung im Gelände sind. Wer hat da vielleicht Tipps für mich, um den Kopf ruhiger zu bekommen und so vlt auch die Pferde? LG Insa
5 Antworten
Mache dich nicht selbst verrückt.
Angst ist eine natürliche und sinnvolle Funktion, aber ein schlechter Begleiter im Sattel. Du solltest dirgend daran arbeiten den Pferden keinen Druck zu machen und anfangen wilde Paraden zu geben oder dich am Zügel fest zu halten. Zu erst lege doch mal fest wovor genau du Angst hast (ein möglicher Sturz?....aber warum hast du Angst davor? bzw. warum solltest du überhaupt fallen? - wenn du weiosst wovor du Angst hast, kannst du beginnen darn zu arbeiten diese zu minimieren, bzw. die Auslöser zu minimieren oder ganz aus zu löschen.) Wenn du bewusst merkst dass du Angst bekommst und beginnst im Zügel zu hängen ist das schon mal ein erster Schritt, du nimmst bewusst wahr was passiert. (Nun frage dich doch mal warum du am Zügel ziehst?.... der Zügel ist weder ein Haltegurt noch bietet er dir irgendwelche Sicherheit.). Vielleicht hilft es dir locker und weich mit der Hand zu bleiben wenn du deine kleinen Finger in die Mähne hakst oder evtl. hilft dir ja auch ein Halteriemen/Aufsteigriemen am Sattel, dieser wird einfach in die kleinen Ringe (Falls am Sattel vorhanden) die sich im Bereich der Sattelkammer des Sattels befinden, befestigt - dort kann man sich auch mit den Fingern einhaken.
Wenn du durch parieren willst dann setze dich schwer in den Sattel und denke an anhalten (Du bist ein Felsblock der das Pferd ausbremst). Versuche dein Kreuz fest zu machen, dadurch blockierst du die Vorwärtsbewegung. Wenn die Tiere gut auf Stimme reagieren, setze diese ein (Haaaaaalt........brrrrrrrrr.....hooollaaaaa...... oder was auch immer ihr als Signal zum langsamer werden benutz).
Versuche erst einmal gar nciht so lange Strecken zu galoppieren und erst recht nicht da, wo die Pferde sonst immer galoppieren. (Pferde sind ja nicht doof und igendwann wissen die lieben Tiere genau wo galopp ist und wo nicht. Also variieren!) Galoppiere erst einmal nur wenige Galoppsprünge an, dabei schwer im Sattel bleiben und dann parrierst du sofort wirder zum trab durch, zur Not wenn ihr noch nicht ganz so viel Speed drauf habt und keine Reaktion folgt, irgendwo gegen lenken damit das Pferd reagieren muss. Wenn das irgendwann gut klappt und das Pferd immer wieder durch parriert wann du es von ihm möchtest, dann kannst du anfangen die Galopppassagen etwas zu erweitern.
Vielleicht soltlest du mal mit der Besi reden, sie hat sicher einige sinnvolle Tipps für dich. ;)
Du weißt ja wie es funktioniert, schreibst es ja selbst. Da hilft nur Übung. Reite auf dem Platz wie im Gelände, entlastender oder leichter Sitz, lass ihn laufen und dann übst du die Paraden auf gerader Strecke. Auch sonst viele Übergänge reiten im Training und im Gelände. Solange du so unsicher bist, im Gelände nicht galoppieren, dann erstmal nur kurze Strecken und immer wieder Übergänge. Irgendwann wirst du lockerer und merkst, dass dein Pferd gut an den Hilfen steht und reitest dann auch auf Galoppstrecken sicher. In die Zügel hängen ist eine mentale Sache, weißt ja selbst das es das Gegenteil bewirkt von dem was du willst. Ich hatte mal ein Pony, was nur gerannt ist, der war ein richtiges Problempferd. Da musste ich mir auch immer sagen "das Pferd ist stärker als du, mit Kraft wirst du ihn nicht halten" - mir hat das immer geholfen.
Viel Erfolg!
Schhhhht. Und dann ein paar Paraden - besonders dann, wenn Pferde gut auf Stimme gehen, dann sollte man die auch einsetzen.
Im Gelände brauch ich eigendlich keine Hilfen - da reicht alleine meine Stimme und meine Körperhaltung (oftmals muß ich etwas nur Denken).
Danke :D hab inzwischen echt Angst im Gelände zu galoppieren einfach weil ich die beiden nicht so wirklich unter Kontrolle hab :D der Grund weshalb momentan nur Dressur für mich dran ist^^
Hallo,
Was du machen könntest ist immer wieder neu angaloppieren (3-4 Sprünge und wieder durchparieren. Wenn es rennt sofort durchparieren. Und nicht in den leichten sitz gehen. Nur in den leicht entlastenden. Auch kannst du das Pferd nach links und rechts stellen.
Lg
Das ist das Problem das viele Leute haben, wenn sie die Pferde immer auf den selben Strecken rennen lassen. Als erstes genau diese Strecken im Schritt gehen! Später wenn das funktioniert kann man die Pferde auch mal traben lassen, sobald sie schneller werden, wieder einen Gang zurück. Wenn du das Pferd mal garnicht mehr halten kannst und ein Fußgänger oder sonst was auftaucht, dann zieh die Notbremse. An beiden zügel zerren bringt absolut nichts und du tust dem Pferd im Maul weh. Notbremse heißt ein Zügel ziehen, dass Bremst eigentlich die meisten aus. Aber eigentlich sollte man es garnicht so weit kommen lassen. Aber das ganze bekommt ihr nur mit Übung hin.