Persönliches Geschenk an eine Lehrerin nach dem Abi erlaubt?
Hallo an allen, ich bin demnächst mit dem Abitur fertig und möchte einer Lehrerin ein kleines, persönliches Geschenk machen. Sie hat mir in den letzten Jahren nicht nur schulisch, sondern auch menschlich sehr geholfen, wofür ich sehr dankbar bin.
Wichtig zu wissen: Ich bin die einzige aus dem Jahrgang in ihrem Kurs und demnach auch die einzige die zu dem Zeitpunkt die Schule verlässt. Das Geschenk wäre also rein privat und nur von mir als Einzelperson, nicht von dem Kurs.
Ich habe ein kleines Büchlein mit Gedanken und Erinnerungen gestaltet, ein Gläschen mit Kleinigkeiten aus dem Unterricht, Schokolade, Blumen und eine persönliche Sache, die ich mit ihr verbinde. Der Gesamtwert liegt bei ca. 15–18 Euro.
Meine Frage: Ist das rechtlich überhaupt in Ordnung? Ich wäre zu dem Zeitpunkt ja offiziell keine Schülerin mehr. Oder müsste ich vorsichtshalber die Schulleitung informieren und nachfragen, damit sie dadurch nicht in Schwierigkeiten gerät?
Danke im Voraus für eure Antworten!
3 Antworten
Das klingt für mich so als läge dir deine Lehrerin wirklich am Herzen und daß Du's ernst meinst - und nicht um Dir einen persönlichen Vorteil zu erschleichen.
Bei uns gab's auch ein Mädchen welches damals als einzige die Klasse verlassen hat (Sie ist auf ein angebliches Elite-Internat gewechselt) und sie hat der Lehrerin dann auch am letzten Tag einen Blumenstrauß geschenkt. Ist völlig legitim, hat dann auch keiner gesagt.
Hab damals auch meinem Bio- und Chemielehrer an seinem letzten Tag 'ne Schachtel Pralinen geschenkt - einfach weil ich's unfair fand, daß er nach seinem 1. Jahr nicht übernommen wurde, weil die Direktorin ihn entlassen hat, mit der Begründung daß er sie - als sie die Lehrprobe bei ihrem Unterricht abnahm - fachlich korrigiert hat. Fan dich mega unfair und da er keine Abschlussfeier oder sonstiges bekam, sondern vom Kollegium - mehr oder weniger - "weg-geekelt" wurde, wollt ich ihm wenigstens einen netten Abschied bereiten. Er ist übrigens - im Gegensatz zur Direktorin - promovierter Biochemiker und arbeitet heute wieder in der Forschung.
Im Übrigen gab es bei uns damals ganz andere Kaliber. Unsere Französisch- und Geschichtslehrer ist manchmal mit Schülern aus unserer Klasse privat Shoppen gegangen. Und das während sie diese noch im Unterricht hatte. Das fand ich weit unangenehmer, als ein Geschenk zum Abschied.
Der war so lieb gewesen. Ich glaub ich hatte noch nie so einen herzensguten Lehrer gehabt. Aber die Direktorin war damals ein richtiger Drachen gewesen. Bei uns ist's üblich, daß die Lehrer wenn sie neu an der Schule sind eine "Lehrprobe" abgeben müßen. Das heißt die Direktorin setzt sich an einem Tag in seinen Unterricht und guckt, ob er das gut macht oder nicht. Naja, und sie hat sich dann in den Unterricht gesetzt und während er gerade etwas an der Tafel erklärt hat, ist sie reingerätscht und hat irgendwas gesagt, was nicht stimmte (Sie selbst war Französisch- und Geschilehrerin, hatte also keine Ahnung von Bio und Chemie). Daraufhin hat er sie dann korrigiert - was sie wohl auf die Palme gebracht hat. Ich war bei der Nachbesprechung der Lehrprobe nicht dabei, aber ein Kollege meinte nur "Die Frau X. bei ner lehrprobe zu korrigieren ist ne ganz schlechte Idee"... Naja, hab dann durch Google erfahren, daß er danach wieder in der Wissenschaft arbeitet, also im Labor und Forschung. Da muß er sich wenigstens nicht mit Direktorinnen rumschlagen. (Wobei man wohl als Wissenschaftlicher Mitarbeiter auch viel einstecken muss).
Das ist eine liebevolle Geste, ich hoffe nur, dass die Lehrerin sie annimmt.
Sie dürfen ja keine Geschenke von Schülern annehmen, auch wenn Du keine Vorteile mehr hättest.
Der §42 BeamtStG (Beamtenstatusgesetz) besagt, dass Beamte keine Belohnungen oder Geschenke in Bezug auf ihr Amt annehmen dürfen. Dies gilt auch nach Beendigung des Beamtenverhältnisses.
Berede das mit den Eltern mal, ich bin unsicher, könnte sein, dass sie es deutet, dass Du Dich in den Vordergrund drängen möchtest.
Lies mal den link, da ist alles erklärt und entscheide mit den Eltern zusammen.
Alles Gute für Dich,
Es wäre natürlich schade, wenn sie das Geschenk nicht annehmen würden, aber ich hätte vollstes Verständnis dafür, vor allem, wenn es meine Lehrerin in eine unangenehme Situation bringen würde. Vielen Dank auch für den rechtlichen Hinweis! Ich hoffe einfach auf das Beste. 🫶
Sehr gerne, ich hoffe auch auf das beste, du hast dir ja viel Mühe gegeben
Das ist eine sehr süße Idee und sollte wirklich überhaupt keine Probleme machen.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Es tut mir wirklich leid, was dein Lehrer erleben musste , das klingt richtig mies. Ich hoffe, er hat an einer anderen Schule eine passende Stelle gefunden. Und echt verrückt, wie unterschiedlich Lehrer-Schüler-Beziehungen sein können!