Partner zu Therapie überreden?
Hallo,
ich schreibe hier über ein Thema, welches mir sehr wichtig ist, und wäre dankbar, wenn wirklich nur konstruktive und freundliche Antworten kommen würden..danke<3
Ich bin seit knapp 3 Monaten in einer Beziehung, kennengelernt haben wir uns Anfang Mai. Mein Partner war zu dem Zeitpunkt frisch getrennt, seine Ex hat ihn nach langjähriger Beziehung mehrfach betrogen. Zu dem Zeitpunkt, als wir uns kennenlernten, konnten wir uns beide keine Beziehung vorstellen, seinerseits hat sich dies allerdings recht schnell geändert. Ich war da eher skeptisch, wie gesagt, war er frisch getrennt und ich bin der Meinung, dass man so etwas nicht innerhalb weniger Wochen verarbeiten kann. Dazu kommt auch noch unser nicht gerade geringer Altersunterschied. Anfangs waren wir nur befreundet, doch irgendwann musste ich mir selber eingestehen, dass ich Gefühle für ihn habe.
So ging das ganze Chaos los. Wir kamen uns näher und er hat mir immer wieder gesagt, wie sehr er mich mag, doch dann hieß es mit einem Mal, er habe nachgedacht.. Als er dann zu mir meinte, er könnte sich doch keine Beziehung vorstellen, war ich am Boden zerstört, da er der erste Mensch war, den ich wirklich an mich heranlassen konnte (vor allem auf emotionaler Ebene). Doch irgendwas hat sich dann geändert, er lernte meine Eltern kennen und ich seine, und eher ich mich versah, waren wir zusammen. Von Zeit zu Zeit gab es kleine „Streits“, die eigentlich meisten darum gingen, dass er mehr Abstand wollte und Angst hatte, dass unsere Beziehung sich zu schnell entwickelt. Ich habe das verstanden und respektiert habe versucht ihm seinen Freiraum zu lassen (zur Erklärung, ich bin seit wir zusammen sind eigentlich durchgängig bei ihm gewesen.) Doch sobald ich das getan habe und für ein paar Tage etwas Abstand genommen habe, war alles wieder gut und ich sollte wieder bei ihm bleiben.
Nun kam es gestern Abend nach einem kleinen Streit über irgendwelche Banalitäten dazu, dass er wieder Abstand wollte, nur ging es diesmal so weit, dass er Schluss gemacht hat. Es gab viele Vorfälle in der Beziehung, die mir gezeigt haben, dass er das, was mit seiner Ex passiert ist, nicht verarbeitet hat..
Er ist wirklich ein toller Mensch nur habe ich das Gefühl, das er mich immer wieder von sich stößt, weil er Angst hat verletzt zu werden (so etwas hat er mir auch schon der öfteren selbst gesagt, also das er Angst hat) ich möchte ihn wirklich nicht verlieren, aber sollte er das Problem nicht in den Griff bekommen, sehe ich da keine Zukunft weder das wir unsere Beziehung retten können noch das er jemals eine wirklich funktionierende Beziehung führen kann, egal mit wem..
Ich wäre bereit, ihm zu verzeihen, aber nur unter der Voraussetzung, dass er sich Hilfe sucht..
Genau da weiß ich aber nicht weiter.
Wie sage ich jemandem, dass er sich Hilfe suchen soll, ohne dass es beleidigend herüberkommt?
Wo würde man Hilfe bekommen?
Wie kann ich ihm helfen, selber zu sehen, dass er ein Problem hat? Solange er das nicht selbst erkennt, wird keine Therapie helfen.
7 Antworten
Bloß keine Therapie aufzwingen! Das wäre das endgültige Aus der Gefühle!!
Es gibt nur eine Therapie um jemanden aufzubauen und die heißt: Ein verständnisvolles soziales Umfeld!!
Wenn dieser Mensch nach Nähe fragt, benötigt er Nähe. Wenn er Distanz fordert, braucht er Freiraum.
Das Problem liegt wirklich am Zeitpunkt eures Zusammenkommens!! Da war keine Gelegenheit zum verarbeiten!!
Bei mir war vor 5 Jahren Cut nach 18 Jahren Ehe, mit allen erdenklichen Demütigungen, Übergriffen, seelischer , psychischer und körperlicher Gewalt mir gegenüber. Ich habe die ersten 3 Jahre überhaupt nicht an Beziehung gedacht sondern verarbeitet, analysiert und Distanz dazu geschaffen. Ich kann Dir versichern, daß in sogenannten Kennlernphasen manchmal eine Geste ausreicht um die Reißleine zu ziehen!! Das Fell ist dünn geworden!! Das einzige was man sich wünscht ist, daß man nicht wieder das an seiner Seite hat was man endlich los ist!! Menschlichkeit, Verständnis und kein Mitleid ist gefragt!!
Du kannst es als Bedingung stellen. Aber jemanden zu einer Therapie zu zwingen hat selten bis nie irgendwelche Erfolge.
Und sein erster Ansprechpartner wäre sein Hausarzt.
Oder ihr sucht euch gemeinsam einen privaten Paartherapeuten. Da musst du dann aber auch bereit sein auch an DEINEN Problemen zu arbeiten. Und nicht nur glauben, dass nur er der ist mit den Problemen. Die von anderen Leuten sieht man halt blöderweise immer viel schneller als die eigenen.
"überreden" ist aber wie zwingen. Überhaupt wenn man es an Bedingungen knüpft
Das weiß ich natürlich, deswegen die frage wie ich ihm helfen kann sich weit genug selbst zu reflektieren um selbst Zuerkennen das er Hilfe gebrauchen könnte
Eine Therapie wird für ihn vermutlich erst dann in Frage kommen, wenn er selbst sieht, dass bei ihm etwas nicht in Ordnung ist. Vielleicht solltest du ganz allgemein mit ihm darüber Reden um herauszufinden, wie er sich selbst wahrnimmt und ob er ein Problem sieht. Falls er das bejahen würde, kannst du ihm ja vorsichtig anbieten mit ihm zusammen das Problem anzugehen und ihn dabei unterstützen z.B. einen Therapieplatz usw. zu finden.
Danke das klingt nach einer guten Idee, ich würde auch gerne zusammen eine Therapie machen, denn auch ich bin nicht fehler frei
Die Logik dahinter ist recht einfach:
Er hat sich von dir gentrennt. Diese Trennung hatte einen grund. (In dem falle lag dieser ja bei ihm weil er aus angst etc. nen rückzieher gemacht hat.)
Wenn ihr nun einfach wieder zusammen kommt. Besteht das Problem ja weiterhin und es ist nur ne frage der zeit bis es wieder zu einer Trennung kommt etc.
Folglich muss dieses Problem bearbeitet werden sodass ihr wieder eine vernünftige beziehung führen könnt.
Und mit diesem ansatz bist du imgrunde schon beim thema und der leitfrage: Wie lösen wir das problem. Welches zur trennung geführt hat?
Und dann kannste denke ich durchaus mit ihm besprechen welche möglichkeiten es da gibt. Und das es klar sein muss das das Problem nachaltig angegangen wird.
Mit verweis auf die vorherigen male bei denen er dich auf abstand gbracht hat. Und das diese trennung eventuell eine exkalation dieser sache war. Kann man ggf. darauf lenken das man sich ggf. hilfe von aussen sucht.
Vieleicht hat er auch selbst ne sinnvolle idee wie man das handhaben könnte.
Meiner Meinung weis er einfach nicht was er genau will...Weshalb da ne Therapie machen...Wenn man danach gehen würde,bräuchte jeder vierte Mann ne Therapie...🤷♀️
Zwingen möchte und werde ich ihn nicht, das das nicht funktioniert weiß ich. Und ich wäre bereit und würde sogar sehr gerne an mir bzw uns arbeiten, denn das ich bei weitem nicht fehlerfrei bin ist mir klar.