Paddock-Trail auch für beschlagene Pferde geeignet?

6 Antworten

Die Haltungsform ist schonmal unabhängig von der Art der Hufbearbeitung und des Hufschutzes. Generell, wenn die Pferde nicht 24 Stunden in Einzelhaft leben, würde ich mir Gedanken machen, ob wirklich mögliche Verletzungen durch Hufnägel, Stifterln oder Stollen entstehen müssen, wie sie eben nur beschlagene Pferde mitbringen. Da ist aber kein Unterschied, ob es sich um Box mit Zweierweidegang, Paddock Trail, Box mit Herdenweidegang, Dreierbox, Aktivstall, reine Weidehaltung oder sonstwas handelt.

Interessant ist vielmehr, dass der Beschlag an sich nicht gesund ist. Es ist ein Hufschutz (Abriebschutz), für den man gesundheitliche Nachteile in Kauf nimmt. Ein Schmied, dem an den Pferden und nicht nur am leicht verdienten Geld gelegen ist, klärt vor Beschlag darüber auf, WELCHE Nachteile man in Kauf nimmt und rät zu einer mindestens ebenso langen beschlagsfreien Periode, wie man pro Jahr Beschlag drauf hat, um die gesundheitlichen Nachteile ein bisschen kompensieren zu können, denn das geht nur Barhuf. Das wusste der Dorfschmied in den 70ern und das sollten Schmiede hoffentlich auch heute noch wissen. Ich habe auch in der Vergangenheit die Schmiede bzw. Tierärzte bei Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparats immer die Eisen abnehmen sehen, während man heute Barhufer plötzlich beschlägt, wenn sie sich mal verletzen. Dafür gibt's neuerdings viel mehr chronische Probleme im Bewegungsapparat - Zufall? Entsprechend hoffe ich immer, dass grade bei den Menschen, deren Pferde doch relativ gesundheitsbewusst gehalten werden, nicht unbedingt so viele beschlagene Pferde rum laufen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Natürlich ist ein paddocktrail auch für beschlagene pferde geeignet. Aber es ist sinnig , darüber nachzudenken, ob man dann die pferde nicht auf barhuf umstellt...ansonsten geht der "Sinn" des trails(naturnahe haltung und gesunde hufe etc;) eben an den pferden vorbei und es ist nur eine schöne haltung mit viel platz. Hab das thema auch gerade zu fassen und werde meiner isi stute die eisen abnehmen lassen...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Arbeit/ Ausbildung verschiedenster Pferde.

wir würden prinzipiell die ponys schon barhuf laufen lassen, nur wegen training und eventuellen turnieren wäre es bei einer von meinen stuten sinnvoll sie zu beschlagen (zumindest zeitweise), weshalb ich mir darum schon einige gedanken mache

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@HopenDestiny

Wenn man schon beschlagen muss, dann sollte man wenigstens barhuf-Pausen einlegen, bspw. während der Turnierpause. Da würde ich das Pferd barhuf gehen lassen damit sich der Huf regenerieren und neu aufbauen kann. Aber wären nicht auch Hufschuhe eine Möglichkeit?

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@MissDeathMetal

das mit dem zwischendurch barhuf wäre auch mein plan gewesen, an hufschuhe hatte ich noch gar nicht gedacht :D 

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genau das ist auch mein dilemma. ich glaube, auf den offiziellen ipzv turnieren darf man nicht mit hufschuhen starten. informiere dich da doch mal. wenn du dich für hufschuhe entscheidest, kann ich dir die renagades empfehlen. damit hab ich einen relativ jungen isi von 10 er beschlag auf barhuf umgestellt. und ja, er töltet immernoch taktklar;) muss natürlich von einem fachmann angepasst werden. ansonsten ist aber beschlag während der turniersasion und im winter vllt barhuf auch ok, finde ich.

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hey, ich hab gerade im netz eine schöne seite gefunden: toeltrausch.de die haben ein projekt mit barhufern, die sogar teilweise turniere gehen... fand ich ganz interessant

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Jein. Der Paddock Trail beitet ja mehrere Vorteile, die zwei Haupt-Pro's sind ja a) möglichst viel Bewegung und b) unterschiedliche Bodenuntergründe für gesündere und bessere Hufe. Auch beschlagen, das Pferd wird durch den Paddocktrail zu mehr Bewegung aufgefordert und das ist grundsätzlich super! Zudem wird das Pferd ja nicht allein da drin rumstehen sondern in der Herde, das ist natürlich auch gut und wichtig.

Nur das mit dem Boden ist mit Beschlag ziemlich schwachsinnig. Kies, Sand, Erde, fester Erdboden, Wiese, Schotter, etc., das alles regt den Huf an, fördert das Hufwachstum und sorgt für natürlichen Hufabrieb. Zudem sind die Pferde barhuf nicht mehr sehr empfindlich. Hast du ein Eisen dran, so bleibt die Unterlage starr, egal auf was das Pferd läuft. Alle positiven Aspekte für den Huf gehen am Eisen vorbei, bleiben also ungenutzt. Eisen schaden dem Huf, den Knochen und den Gelenken sehr stark. Am besten wäre es wirklich, du stellst das Pferd barhuf in den Paddocktrail. Mit Eisen wird es dem Pferd nicht weniger oder mehr schaden als wenn es mit Eisen im Offenstall steht, aber barhuf ist allemal besser. Für Turnierzeit und längere Ritte wären vllt Hufschuhe eine Idee??

Ich denke das sollte kein Problem sein du musst nur bedenken das durch die Eisen grössere Schäden an der bodenvegegation auftreten können. Kennen sich deine Pferde schon oder kommen Neuzugänge dazu? In dem Fall würde ich die Eisen zumindest hinten runternehmen um das verletzungsrisiko zu minimieren. Generell bei Gruppenhaltung. Ansonsten würde ich mir bei Isländern keine Sorgen machen wegen viel Hufabrieb, in Island selber stehen die größtenteil nur auf 'Stein', die müssten ziemlich harte Hufe haben. Aber du kennst deine Pferde bestimmt am besten. Viel Glück bei dem Vorhaben :)

Ich würde es auf Baarhuf umstellen und oder Hufschuhe nehmen (für trail empfehle ich easybot trail jogging schuhe und fürs gelände renegade). Ausserdem bringt der trail dem pferd mit eisen nicht viel da der huf nicht/kaum mit den verschiedenen Böden in berührung kommt. Und wie ist das denn bei Rangkämpfen ? Grüße Meme2002