Orientierungslose überlebensunfähige Weisungsempfänger?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Sind wir in Wirklichkeit orientierungslose überlebensunfähige Weisungsempfänger?

Ja, zunehmend geworden, durchaus auch freiwillig und aus Bequemlichkeit, aber auch unter zunehmendem Druck der Werbung.

Medienunternehmen

Medienunternehmen sind wesentliche Urheber und Träger von Mode- und Meinungsbildung in der Bevölkerung.

Eine Doku, die einem die Entwicklung sehr gut vor Augen führt, ist folgende:

ARTE-Doku: Public Relations - Manipulation der Masse

Edward Bernays: „Wenn wir die Mechanismen der Meinungbildung der Massen verstehen, ist es möglich sie zu kontrollieren, ohne dass sie überhaupt merken gesteuert zu werden!"

Zum ersten Mal so richtig aufgefallen ist mir das, als die Navis rauskamen. Und plötzlich wollten alle so ein Navi haben und begannen, das Navi auch für tägliche Strecken zu nutzen 😂.

Grundsätzlich kann man ja über das Gehirn folgendes sagen:

Gehirn: eine Art Muskelapparat, der sich trainieren lässt
Das Gedächtnis ist eine Art Muskelapparat, also nicht ein Muskel, sondern ein gesamter Apparat unserer Muskulatur. Und der lässt sich tatsächlich trainieren: Das, was man viel verwendet und einsetzt, wird besser.

Und was passiert also, je weniger man das Gehirn einsetzt?

Und trotzdem wird regelrecht darauf gedrängt, sein Gehirn möglichst wenig zu beenutzen. Sei es durch Werbung: "Wenn Sie dies oder das kaufen, brauchen Sie gar nicht mehr selbst zu denken. Jede Mahlzeit wird Ihnen fertig im Glas nach Hause geliefert." Manch einer mag erkennen, um welche Werbung es sich hier handelt.

Wo das selber denken und recherchieren sehr verpönt ist, bemerkt man z.B. bei politischen Themen. Wer da von dem gängigen Narrativ der öffentlich publizierten Meinung abweicht, fällt umgehend in die Kategorie: Verschwörungstheoretiker, Schwurbler und es wird nach dem Aluhut gefragt 🤣.

Aber auch im täglichen Leben sind wir darauf trainiert worden, genauen Anweisungen zu folgen. Ich weiß jetzt nicht, wie das vor dem zweiten Weltkrieg war, aber danach mit der drastisch zunehmenden Industrialisierung und der Produktbindung wurde die Aufmerksamkeit von Hausfrauen auf vorgedruckte Rezepte gelenkt, die sich auf Produktverpackungen befanden. Und selbstverständlich wurde fett gedruckt darauf hingewiesen, andere benötigte Zutaten von der gleichen Firma zu kaufen.

Während Hausfrauen also vor dieser Entwicklung noch wußten, eben durch Erfahrung gelernt hatten, wie man aus ursprünglichen Lebensmitteln allerlei verschiedenste Leckereien in großer Vielfalt selbst herstellen konnte, wurde das Denken durch Vorgaben und aus Bequemlichkeit sehr reduziert und mit den Zunahme von industriell hergestellten Fertigprodukten nahezu gänzlich ausgeschaltet.

Damit einher kam die Überzeugung, dass auf "Hausfrau sein" herabgeblickt wurde, dass die Frau berufstätig sein müsse, um etwas wert zu sein. Im Hintergund dieser "Lenkung" stand der Gedanke, wenn zwei Erwachsene in einem Haushalt Geld verdienen statt nur eine Person, verdoppeln sich in etwa die Steuereinnahmen und der Konsum ebenfalls. Die Ideologie wechselte von echte Bedürfnisse zu erfüllen zu Luxuswünsche zu befriedigen.

Du schreibst:

Wenn man den Menschen die Lebensmittelversorgung durch Geschäfte wegnehmen würde

Nimm den Menschen mal nur die industriell hergestellten Lebensmittel weg und es geht doch schon los.

Mittlerweile sind wir schon sehr weit weg von dem, was ein Homo sapiens (sapiens=weise) sein könnte. Und was die Umweltzerstörung angeht, schaufeln wir uns unser eigenes Grab und merken es nicht mal.

Fazit: Es steht jedem frei, damit anzufangen, sich aus diesem Netz, diesem Hamsterrad zu lösen. Ansatzpunkte gibt es ja genug 😉.

Ist mir völlig rätselhaft, wie man von "Weisungsempfänger" zu "nicht zur Selbstversorgung fähig" kommt.

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Wir sind seit mindestens 10'000 Jahren so aufgestellt, dass es eine sogenannte Arbeitsteilung gibt. Die einen beschaffen das Futter, die anderen stellen Werkzeuge her, erforschen die Natur oder denken sich neue Lösungen für alle möglichen Probleme aus.

Wir sind somit als allererstes von denen abhängig, die Futter produzieren, sprich, von den Bauern. Keiner von denen gibt irgendwem irgendwelche Weisungen.

Die Geschäfte sind dazu da, das Futter von den Bauern unter die Leute zu bringen. Auch die Geschäfte geben niemandem irgendwelche Weisungen.

Wenn schon gibt der Staat Weisungen heraus, damit die Lebensmittel in guter Qualität und ausreichender Menge produziert und zu fairen Preisen angeboten werden.

Wir sind also auch ohne Läden vom Staat abhängig. Würden die Läden geschlossen, müsste der Staat einfach einen anderen Weg finden, die Lebensmittel unter die Leute zu bringen. Ansonsten würde sich nichts ändern.

Die von dir geschilderte Situation macht also nicht den geringsten Sinn.

Komm schon, das ist doch nicht tiefgründig und gar nicht durchdacht. Ich nehme an das es nur an der Uhrzeit liegt, daß Dir diese Frage in den Sinn kommt.

Natürlich sind fast alle heutzutage vom Staat abhängig, von der Infrastruktur, von Handel und Globalisierung. So ist unsere Gesellschaft eben errichtet worden in den letzten Jahrhunderten.

Oder hegst Du die alberne Vorstellung das sich hunderte Millionen Menschen wenn man auf einmal die Pennys und Aldis schließen würde, von heute auf morgen autark versorgen sollen oder können müssten??

Divanikima 
Fragesteller
 13.02.2024, 13:52

Nein, ganz bestimmt nicht. Aber vielleicht sollte man es auch mal im Blick behalten, dass es jederzeit einen Beschluss von oben geben kann, den man mit entsprechendem Druck (Entzug von Nahrung) sehr leicht durchsetzen kann.

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Schwarzcore  17.02.2024, 02:53
@Divanikima

Nö, sollte man nicht. Da gibt es xhoch6 Dinge die man besser im Blick halten sollte.

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"Wir" sicherlich nicht. Aber es gibt sehr viele Menschen, auf die das zutrifft und es werden immer mehr. Ein Resultat der immer geringer werdenden Bildung und des allgemeinen Werteverlusts.

Wir sind in gewisser Weise "Wohlstands-Axolotl": Leben in Höhlen, sind bleich, mit schlechten Augen und nur in einem bestimmten Ambiente überlebensfähig, wirken in unserer Erscheinung wie Ausserirdische auf einem fremden Planeten.

Tatsächlich kann man, wenn man den Werdegang unserer Kultur anschaut, erkennen, dass das Verlassen der "Wiege in Afrika" vor Jahrhunderttausenden zu immer mehr Schutzraum-Schaffungen führte, deren Erhaltungsmassnahmen den technischen Fortschritt bedingten. Kurz gesagt: Weil wir warm brauchen, Hunger haben und sicher sein wollen, gabs zum Schluss Kleidung, Städte, Wirtschaft und Computer. Im Grunde sind wir eine Form von Lebewesen, das sich vollständig umhüllt, einhüllt mit lauter Schutzschichten (Kosmetik ist eine, ein Auto auch, und eine Wohnung) Auf der Meta-Eben dann solche Fragen wie Deine, die das alles beleuchten...

Etymologisch gesehen kommt "Hölle" eigentlich von "hel", was bedeutet: verbergen...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Divanikima 
Fragesteller
 13.02.2024, 13:53

...richtig gute Antwort...danke!

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