Nur alleine glücklich?
Sind wir Menschen nur wahrhaftig glücklich, wenn wir allein sind?
Unsere Gesellschaft wird zunehmend von Egoismus getrieben. Die wenigsten Menschen wollen Kompromisse eingehen und sie fühlen sich gestresst, wenn etwas nicht nach ihren Vorstellungen läuft.
Wenn man nun allein wäre, nicht den Ansprüchen anderer gerecht werden müsste, wäre man dann glücklicher?
Viele wünschen sich Zweisamkeit, haben gar Angst vor dem Alleinsein. Dennoch sind sie aber nicht bereit etwas in ihre Beziehungen zu investieren. Ihr Glück steht an erster Stelle.
Im Grunde machen einen Beziehungen doch nur unglücklich. Man ist an jemanden anderen gebunden und muss dessen Bedürfnisse mit einbeziehen. Zwar mögen manche sagen, ihr Partner schränke sie nicht ein. Diesen Menschen schreibe ich aber einfach zu, dass ihnen bestimmte Dinge einfach nicht so viel ausmachen, wie anderen. Sie können sich wahrscheinlich besser an Veränderungen und Spontanitäten anpassen. Vielleicht merken sie auch einfach gar nicht, wie sie sich langsam aber sicher an ihren Partner anpassen und er der König sein kann, der sein Glück klar in den Vordergrund rückt.
Wieso ist unsere Gesellschaft darauf ausgelegt zu heiraten, wenn doch eigentlich nur die Vermehrung und Erhaltung unserer Rasse im Vordergrund steht? Eine Beziehung ist dafür nicht notwendig. Auch Bestätigung sollte man sich selbst geben und nicht von anderen Menschen einfordern.
Wozu ist ein Partner also gut? Wieso können wir uns nicht selbst das geben, was wir von unserem Partner brauchen? Sei es Liebe oder Sicherheit. Wieso legen wir unser "Glück" in fremde Hände und schimpfen dann, wenn diese uns nicht so behandeln, wie wir es gern hätten. Wozu jemand anderen beauftragen uns glücklich zu machen, während von uns gleichzeitig erwartet wird, jenen glücklich zu machen, wenn man das auch selbst übernehmen könnte?
8 Antworten
Auf alle Fragen kann man antworten: Weil wir eben Menschen sind.
Unser Leben ist nicht darauf ausgelegt, dass wir dauerhaft glücklich sind, sondern dass wir dauerhaft danach Streben. Den Weg wie wir das tun, können wir aber selbst bestimmen. Du kannst nur an dir selbst arbeiten, um mehr für andere da zu sein, und nicht dem lockenden Gedanken des Egoismus nach zu geben. Du kannst nur an dir selbst arbeiten, um nach einem Rückschlag wieder aufzustehen. Und dann wird es immer Menschen in deiner Nähe geben, die sich für das Gleiche entschieden haben. Mit denen kannst du dann an einem Strang ziehen und gemeinsam versuchen das große Ganze zu sehen, auch in schlechten Phasen. Das große Ganze ist meiner Meinung nach der Gedanke: Wir Leben! Und das ist schön!. :-)
Sind wir Menschen nur wahrhaftig glücklich, wenn wir allein sind?
Ich bin seit 6 Jahren Single... davon wüsste ich was. Auch geht es mir wesentlich besser, wenn ich bei meinem besten Freund bin und nicht alleine irgendwo rumgammel. Jeder muss seine eigene Balance finden. Ich für meinen Teil brauch jemanden um mich rum aber nicht viele(!) Es reicht 1-2 Leute, denen ich wirklich vertraue. Menschen denen ich nicht vertrauen kann, langweilen mich sehr schnell und gehen mir auf die Nerven.
Diesen Menschen schreibe ich aber einfach zu, dass ihnen bestimmte Dinge einfach nicht so viel ausmachen, wie anderen.
Im Grunde hast du damit deine eigene Frage bereits beantwortet. Jeder tickt anders. Manche sind bereit in eine Beziehung zu investieren, andere nicht. Diejenigen die bereit sind zu investieren, denen geht es auch besser, wenn sie nicht allein sind. Diejenigen die nicht bereit sind etwas zu investieren, denen gehts besser wenn sie allein sind.
"Wozu ist ein Partner also gut? Wieso können wir uns nicht selbst das geben, was wir von unserem Partner brauchen? Sei es Liebe oder Sicherheit."
Sich selbst zu lieben ist ja schön und gut, und das sollte jeder, aber es ist doch etwas völlig anderes als von einer anderen Person geliebt zu werden. Also ich selbst brauche jetzt keinen Partner, ich will nicht mal einen, aber Liebe brauche ich sehr wohl! Es ist essentiel geliebt zu werden, das braucht man einfach. Google mal Kasper Hauser...
"Wieso legen wir unser "Glück" in fremde Hände und schimpfen dann, wenn diese uns nicht so behandeln, wie wir es gern hätten. Wozu jemand anderen beauftragen uns glücklich zu machen, während von uns gleichzeitig erwartet wird, jenen glücklich zu machen, wenn man das auch selbst übernehmen könnte?"
Also ich habe noch nie erlebt, das ein Partner dem anderen den "Auftrag" gegeben hätte, ihn glücklich zu machen. In einer gesunden Partnerschaft versucht jeder von sich aus den anderen glücklich zu machen.
Hast du noch nie erlebt, das geteiltes Leid halbes Leid und geteilte Freude doppelte Freude ist? Wenn ich etwas wirklich großartiges erlebe, und es mit niemandem teilen kann, der sich mit mir freut, was habe ich dann noch davon?
Ich persönlich bin ein absoluter Single Typ was Beziehungen angeht, und bin auch gerne alleine, aber NUR alleine sein, das würde ich nicht aushalten, ich brauche Kontakt zu anderen Menschen. Was du hier aber schreibst klingt allerdings einfach nur frustriert, wie jemand der ausgenutzt wurde, oder von seiner letzten Beziehung noch verletzt ist.
Du schreibst z.B. "Vielleicht merken sie auch einfach gar nicht, wie sie sich langsam aber sicher an ihren Partner anpassen und er der König sein kann, der sein Glück klar in den Vordergrund rückt." demnach wären ja mindestens 50% der Menschen in Partnerschaften "glückliche Könige", was deine Grundhypothese "Alleine sind Menschen glücklicher" widerlegen würde.
Kann es sein das du immer in der Rolle der Person warst, die sich angepasst hat, und die versucht hat den anderen glücklich zu machen?
"Wieso ist unsere Gesellschaft darauf ausgelegt zu heiraten, wenn doch eigentlich nur die Vermehrung und Erhaltung unserer Rasse im Vordergrund steht? Eine Beziehung ist dafür nicht notwendig. Auch Bestätigung sollte man sich selbst geben und nicht von anderen Menschen einfordern."
Ganz einfach: Früher war ein Mann notwendig, es wäre sehr schwer für eine Frau gewesen, Kinder zu gebähren, und diese auch noch allein zu ernähren. Zumal der Mann früher auch als Beschützer gebraucht wurde. Ansonsten wäre es wohl gelaufen wie bei vielen anderen Affenarten: Ein neues Männchen tötet den Nachwuchs des Weibchens, um mit ihr eigenen Nachwuchs zu zeugen. Da der Menschliche Nachwuchs aber verdammt lange braucht um selbstständig überleben zu können, wäre die Menschheit bei dieser Methode schon längst ausgestorben...
Dieses Konzept wird heute aber mehr und mehr überflüssig, was auch in der Gesellschaft zu erkennen ist. Es gibt offene Beziehungen (früher undenkbar) Patchwork Familien und alleinerziehende. Unsere Gesellschaft rückt also, entgegen deines Eindrucks, immer weiter ab von der klassischen Familie.
Natürlich sollte aber auch klar sein, das Strukturen die über Jahrtausende entstanden sind, nicht in wenigen Generationen verändert werden können. Allerdings bewegt sich die Menschheit was das angeht immer schneller. Bis vor wenigen Jahrzehnten hat sich das klassische Familienbild mit den Typischen Rollenbildern gehalten. Erst dann kam nach und nach der Umbruch, das Frauen auch für sich selbst sorgen können. Diese Entwicklung gibt es noch nicht soooo lange, mein Opa (Geboren in den Achtzigern, allerdings den Achtzigern des achtzehnten Jahrhunderts) hatte z.B. noch volle Gewalt über meine Oma, und hätte ihr verbieten können zu arbeiten. (ER hätte für sie Kündigen können wenn er gewollt hätte)
In Deutschland dürfen Frauen seit gerade mal 99 Jahren wählen (Ende November werden es 100), und auch sonst waren Frauen lange vollkommen von den Männern abhängig, da ist es klar, das sie das Konzept einer festen Partnerschaft angestrebt haben, um einen dauerhaften Ernährer zu haben, und nicht mit 3 Kindern von 3 Männern sehen zu müssen wo sie bleibt.
Ich denke schon das du alleine glücklicher wärst. Sicher nicht zu Anfang, das Glück kommt meist nach und nach.
Allerdings wenn ich überlege, gestern war ich beim "Rudelsingen" und der Moderator fragte eine Gruppe die total ausgelassen war ob sie Jungegesellinnenenabschied feiern würden, und eine Frau aus der Gruppe rief fröhlich lachend "Ja, bin frisch geschieden!". Die haben den ganzen Abend dermaßen ausgelassen gefeiert, man konnte der Frau richtig ihr Glück über ihre neu gewonnene Freuheit ansehen. Es kann also auch echt gut tun ;)
in einer gesunden beziehung sollte man sich gegenseitig gluecklich machen wollen
Das stimmt, ich würde aber noch hinzu fügen "ohne sich zu verbiegen".
Hört sich hart an, aber ihr passt offensichtlich einfach nicht zusammen. Das muss nichtmal was mit mangelnder Liebe zu tun haben, sondern du brauchst einfach jemanden der sich mehr Mühe gibt, und er braucht eine, die den ganzen Kram gerne macht, und von ihren Wünschen her vielleicht eher passiv ist. Es gibt ja Frauen die WOLLEN z.B. den ganzen Haushalt alleine machen, und putzen sogar wenn der Mann mal was sauber macht nochmal hinterher...
Ich finde das nicht so.
Zu zweit macht das Leben mehr Spaß, man sollte sich allerdings gut verstehen.
ich war 37 jahre glücklich verheiratet, bis daß der Tod uns schied.
gerne würde ich mit meinem mann heute die rente zusammen verbrasseln.
mein mann gab mir liebe, Sicherheit, wir hatten ein sehr schönes leben, waren reisen, ich habe 2 wunderbare söhne und ein 11jähriges Enkelkind.
Alleinsein ist nicht schön, man braucht doch mal einen Handwerker oder Ansprechpartner, man möchte nicht alleine frühstücken.auch bei der Betreuung meiner 88 jährigen mutter hätte ich gerne unterstützung
deine gründe klingen sehr stark danach, dass du profitieren möchtest. dass ich ab und an mal einen handwerker brauche, wäre für mich kein grund mich fest an jemanden zu binden.
ja und so wie ich das lese, möchte sie nicht allein sein, nicht allein frühstücken und möchte hilfe bei der betreuung ihrer mutter....haben haben haben...ich finde nämlich nicht, dass man verallgemeinern kann, dass nur weil SIE nicht gern allein frühstückt, es allen so geht. sie hat sie zweisamkeit genossen, weil es IHR etwas gegeben hat. hier steht nirgendwo was der mann denn von ihr hatte. damit will ich nicht unterstellen, dass er unglücklich war, auf keinen fall, ich bin mir sicher er war glücklich und sie hat ihm viel gegeben. worum es mir geht ist, dass die leute die dinge auf sich bezogen formulieren. sie sagt sie will hilfe, sie will nicht allein sein, sie sagt aber nicht "ich möchte nicht, dass mein mann allein ist, ich möchte meinem mann helfen, ich möchte nicht, dass mein mann allein ist (wenn sie weiß, dass er nicht gern allein ist und ihre nähe mag).
mir geht es hier um ich-bezogende formulierungen.
du hast recht, mein mann war die liebe meines lebens und ich seine. nach 8 jahren vermisse ich ihn noch sehr.
ich habe mich falsch ausedrückt. inzwischen habe ich einen neuen Partner, eine wochenendbeziehung.
wenn ich also einen Handwerker brauche, habe ich einen, so ist es nicht.
am Wochenende frühstücken wir zusammen mit meiner mutter, ich hole frische Brötchen und alle sind zufrieden.
aber sonst bin ich eben alleine.
mein Partner muß sich auch um seine 93jährige mutter kümmern und deswegen harmoniert es mit uns beiden
in der tat stecke ich in einer beziehung, die fuer mich momentan nicht so gut ist. denn, genau richtig, habe ich den eindruck ich soll staendig kompromisse eingehen und dinge veraendern, waehrend mein partner sich zuruecklehnt und nichts tut. daher frage ich mich oft, ob ich allein nicht gluecklicher waere, weil ich ihm dann nicht mehr nach der nase leben muesste. also es ist jetzt nicht total schlimm und er aendert mich jetzt auch nicht grundlegend etc, aber habe ich eben den eindruck das "in einer gesunden beziehung sollte man sich gegenseitig gluecklich machen wollen" in meiner beziehung nicht der fall ist.